Informationsveranstaltung der Stadt: Bürger bieten weitere Unterstützung bei Betreuung der Flüchtlinge an

Iserlohn. „Ich möchte mich nochmals ganz ausdrücklich bei allen, die geholfen haben und auch weiterhin helfen, bedanken. Ohne diese Unterstützung hätten wir diese schwierige Aufgabe nicht bewältigen können“, sagte Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens in seiner Begrüßung am gestrigen Abend im Rathaus-Foyer. Rund 70 Interessierte waren der Einladung der Stadt Iserlohn zu einer Informationsveranstaltung über die Flüchtlingssituation gefolgt.

Zunächst zog die Verwaltung eine erste Bilanz: 150 Flüchtlinge seien nun seit einer Woche in der Notunterkunft Almelo-Halle untergebracht, hätten sich bereits ein wenig eingelebt und seien sehr dankbar für die freundliche Aufnahme, berichtete Angela Schunke, Leiterin des Ordnungsamtes und zuständig für die Unterbringung der Flüchtlinge. Sie schilderte die Abläufe von der Ankündigung, dass Iserlohn 150 Flüchtlinge aufnehmen müsse, über die Herrichtung der Almelo-Sporthalle zur Notunterkunft innerhalb von 24 Stunden bis hin zur Ankunft der Menschen. Auch Angela Schunke betonte, dass diese Mammutaufgabe nur mit Hilfe der vielen Ehrenamtlichen und Freiwilligen bewältigt werden konnte.

Während in anderen Städten zum Beispiel der Malteser Hilfsdienst, die Johanniter oder das Rote Kreuz die Betreuung der Notunterkünfte übernommen haben, war dies in Iserlohn nicht möglich. Die Stadt musste alles selbst organisieren, von der Herrichtung und Ausstattung der Unterkunft über die Registrierung und erste ärztliche Untersuchung der Flüchtlinge bis hin zu Essensversorgung und Dolmetschern. Dafür gab es großes Lob von den Besuchern der Veranstaltung.

Aber es wurden auch kritische Fragen gestellt. Eine Besucherin wollte wissen, warum ausgerechnet die Almelo-Halle für die Notunterkunft genommen wurde und was man tun wolle, damit der Schul- und Vereinssport nicht leiden müsse, wenn nach den Ferien die Halle noch nicht wieder frei wäre. Bürgermeister Dr. Ahrens wies darauf hin, dass die Belegung der Halle eine Notunterkunft darstelle. Dies könne nur eine vorübergehende Lösung sein. Das habe er auch nochmals dem Regierungspräsidenten, mit dem er noch mittags telefoniert habe, gesagt. Dr. Bollermann habe erklärt, dass ihm und auch dem Land NRW sehr wohl bewusst sei, dass die Sporthallen nach den Ferien wieder gebraucht würden und frei sein müssten, er dies aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht versprechen könne. Dr. Ahrens erklärte weiter, dass die Entscheidung für die Almelo-Halle nach sorgfältiger Prüfung getroffen wurde und dass kein anderer Standort die notwendigen Voraussetzungen (erforderliche Größe, ausreichend Toiletten und Duschen, Innenstadtlage, Nähe zu Krankenhäusern, Ärzten und Rathaus) in der erforderlichen Weise erfüllt habe.

Zur Frage des Schul- und Vereinssports erklärte die Erste Beigeordnete Katrin Brenner, dass hier natürlich bereits Gespräche geführt und nach Lösungen gesucht würde, für den Fall, dass die Almelo-Halle nicht frei sei bei Schulbeginn. Sie wies jedoch auch darauf hin, dass es dann zu Einschränkungen kommen könnte. Die meisten der Anwesenden zeigten dafür Verständnis. So kam unter anderem der Hinweis, dass der Schulsport in den Sommerwochen sicher auch auf Sportplätzen im Freien durchgeführt werden könne.

Eine weitere Frage, die gestellt wurde, war, ob die Flüchtlinge, die jetzt in der Almelo-Halle untergebracht sind, in Iserlohn bleiben werden. Stefan Bartels, Justiziar der Stadt Iserlohn, erläuterte, dass die Notunterkunft in der Almelo-Halle die Aufgaben einer Erstaufnahmeeinrichtung erfülle. Diese Aufgabe habe die Stadt Iserlohn in Amtshilfe für die Bezirksregierung übernommen. Normalerweise würden die Flüchtlinge aus diesen Einrichtungen nach kurzer Zeit auf die Städte verteilt. Iserlohn habe aber kein Interesse an einem ständigen Wechsel in der Notunterkunft. Auch im Hinblick darauf, dass es bereits zahlreiche Kontakte zwischen Flüchtlingen und Helfern gebe, sei er im Gespräch mit der Bezirksregierung, ob die Flüchtlinge aus der Almelo-Halle der Stadt Iserlohn nicht als Kontingent-Flüchtlinge zugewiesen werden könnten. Eine Entscheidung darüber erwarte er in der nächsten Woche.

Das größte Interesse der Anwesenden galt jedoch der Frage, wie man weiterhin helfen könne, bei der Betreuung der Familien und Kinder oder auch mit Sport- und Freizeitangeboten. Hier hat das Ordnungsamt eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Angela Schunke bittet darum, möglichst per Mail an ordnungsamt@iserlohn.de Kontakt mit dieser Stelle aufzunehmen.

Wer die Flüchtlinge mit Sachspenden wie Kleidung oder Spielzeug unterstützen möchte, wird weiterhin gebeten, sich an das DRK, Karnacksweg 35 a (Telefon 02371 / 8193-0), zu wenden.