Ausstellung zum Ersten Weltkrieg Thema im Kulturausschuss

Märkischer Kreis. (pmk) . „Lieb Vaterland magst ruhig sein“ heißt die Ausstellung, mit der das Kreisarchiv von August bis Ende Oktober 2014 an den ersten Weltkrieg von 1914 – 1918 und seine Auswirkungen auf den heimischen Raum erinnern möchte.

Im Kulturausschuss des Märkischen Kreises in Altena stellte Archivar Ulrich Biroth das Ausstellungskonzept vor. Um diesen in Deutschland lange Zeit vergessenen Krieg, bei dem Millionen von Soldaten und Zivilisten ihr Leben ließen, wieder in Erinnerung zu rufen, hat das Kreisarchiv viele kleine und große Schätze geborgen. „Überrascht war ich, welch große Resonanz unserer Aufruf in den Medien hatte, uns Fotos oder Erinnerungsstücke aus der Zeit für die Ausstellung zu überlas-sen“, sagte Biroth.

 

Über Generationen hinweg aufbewahrt wurden beispielsweise ganze Fotoalben aus der Zeit, die Feldpost, alte Orden oder Wandbilder von Gefallen. Besonders interessant sind auch die „Nagelbilder“ zur Spendensammlung für die Hinterbliebenen von Gefallenen oder die Hinterlassenschaft eines gefallen Soldaten, die in einer Kiste an die Angehörigen zurückgeschickt wurde. Das Burggymnasium steuerte sehr aufschlussreiche Abiturabschlussarbeiten aus der Zeit bei, die den damals vorherrschenden Nationalismus und Militarismus widerspiegeln.

 

„Dieser Krieg hat eine Propagandamaschinerie in Gang gesetzt, dessen Ausmaß mir vorher gar nicht bewusst war“, machte der Archivar deutlich. Angefangen bei Kinderbüchern und Schulbüchern über die Groschenromane für Jugendliche, die nur so vor Brutalität, Rassismus und Antisemitismus strotzen, bis hin zu Plakaten, die die Bevölkerung aufriefen, den Krieg durch Spenden zu unterstützen, wird es in der Ausstellung im Altenaer Kreishaus viele Originaldokumente aus der Zeit zu sehen geben. Geplant ist zudem ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, einem Konzert und einem Filmabend.

 

Die Landeskundliche Bibliothek ergänzt das Angebot durch ein breites Spektrum an zeitgenössischen Büchern und Fachliteratur zum Thema, die oft einen regionalen Bezug haben. „Sie haben uns sehr neugierig gemacht“, bedankte sich Ausschussvorsitzende Renate Schulte-Fiesel für den Vortrag. Einig war sich die Politik auch darin, dass das Thema unbedingt in die Schulen getragen werden müsse, um den Prozess des Vergessens aufzuhalten.

 

Bei der Entwicklung der Besucherzahlen in den Museen des Märkischen Kreises blickt Museumsleiter Stephan Sensen optimistisch in die Zukunft: Bereits zwei Monate nach Einführung der RuhrTopCard konnte er allein in den Museen auf der Burg Altena rund 1000 Besucher mehr begrüßen. Auch der milde Winter blieb nicht ohne Folgen: Mehr als doppelt so viele Besucher – insgesamt 7267 -als im letzten Jahr (2013: 3577) fanden ihren Weg im Januar und Februar auf die Burg Altena und/oder ins Deutsche Drahtmuseum. Weitere positive Impulse erwarten er und Detlef Krüger, Fachdienstleiter für Kultur- und Tourismus, von der Eröffnung des Burgaufzugs und Angebotspaketen für Unternehmen und den Bustourismus. Schon jetzt gehören die Museen des Märkischen Kreises auf der Burg Altena zu bestbesuchten Regionalmuseen.