Abschieds­be­such in der Not­un­ter­kunft An der Susannenhöhe

5. Februar 2016
von Redaktion
Landrat Thomas Gemke, Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper und Dirk Kersenbrock nahmen bei ihrem Abschiedsbesuch in der Notunterkunft in Halver auch am gemeinsamen Essen teil, Foto: Erkens/Märkischer Kreis

Land­rat Tho­mas Gemke, Kreis­di­rek­to­rin Bar­ba­ra Dienstel-Küm­per und Dirk Ker­sen­b­rock nah­men bei ihrem Abschieds­be­such in der Not­un­ter­kunft in Hal­ver auch am gemein­sa­men Essen teil, Foto: Erkens/​Märkischer Kreis

Mär­ki­scher Kreis. (pmk). „Wir sind so froh, dass wir mit dem Mal­te­ser-Hilfs­dienst einen so kom­pe­ten­ten und enga­gier­ten Part­ner bei der Betreu­ung der Flücht­lin­ge in unse­ren Not­un­ter­künf­ten gefun­den haben“, bedank­te sich Land­rat Tho­mas Gemke bei Bar­ba­ra Nagiub, Lei­te­rin der Flücht­lings-Not­un­ter­kunft des Mär­ki­schen Krei­ses ‚An der Susan­nen­hö­he’ in Halver.

Bevor die Not­un­ter­künf­te in Hal­ver und Lüden­scheid Ende Febru­ar frei­ge­zo­gen wer­den, besuch­te er gemein­sam mit Kreis­di­rek­to­rin Bar­ba­ra Dienstel-Küm­per und Dirk Ker­sen­b­rock, bei der Kreis­ver­wal­tung zustän­dig für die Flücht­lings­be­treu­ung, ein letz­tes Mal die Unter­kunft in Hal­ver. Dabei konn­te er sich von gut struk­tu­rier­ten Orga­ni­sa­ti­ons­ab­läu­fen und einer weit­ge­hend ruhi­gen und freund­li­chen Atmo­späh­re in der ehe­ma­li­gen För­der­schu­le über­zeu­gen. Auch dank der guten Arbeit des Sicher­heits­diens­tes zog Gemke das Fazit; „An der Susan­nen­hö­he ist alles ver­gleichs­wei­se fried­lich abge­lau­fen. Es hat kei­ne nen­nens­wer­ten Vor­fäl­le gegeben.”

 

Im Sep­tem­ber 2015 hat­te der Mär­ki­sche Kreis im Zuge der Amts­hil­fe für die Bezirks­re­gie­rung Arns­berg bin­nen weni­ger Tage zwei pro­vi­so­ri­sche Flücht­lings­not­un­ter­künf­te mit ins­ge­samt 300 Plät­zen in Hal­ver und Lüden­scheid geschaf­fen und zunächst mit Unter­stüt­zung ver­schie­de­ner Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen in Eigen­re­gie betrie­ben. Im Okto­ber über­nahm der Mal­te­ser Hilfs­dienst in bei­den Ein­rich­tun­gen die Betreu­ung der Flücht­lin­ge. Mit der Amts­hil­fe lau­fen Ende Febru­ar auch die Ver­trä­ge mit den Mal­te­sern und der Miet­ver­trag für die ehe­ma­li­ge För­der­schu­le in Hal­ver aus. Das Land NRW will sich aus orga­ni­sa­to­ri­schen Erwä­gun­gen und aus Kos­ten­grün­den von den klei­ne­ren Ein­hei­ten tren­nen und zen­tra­le gro­ße Ein­hei­ten bil­den. „Mein Vor­gän­ger Flo­ri­an Klein lei­tet jetzt bei­spiels­wei­se eine Flücht­lings­un­ter­kunft mit 1000 Plät­zen in Her­ne”, weiß Bar­ba­ra Nagiub. Wie ihre Mit­ar­bei­ter hofft sie, dem­nächst mög­lichst wohn­ort­nah in einer ande­ren Ein­rich­tung der Mal­te­ser ein­ge­setzt zu wer­den. Auch die Not­un­ter­kunft, die der Mär­ki­sche Kreis in der Turn­hal­le am Berufs­kol­leg für Tech­nik des Mär­ki­schen Krei­ses am Raithel­platz unter­hält, wird zum Ende des Monats auf­ge­löst. Nach dem Rück­bau soll die Sport­stät­te nach den Oster­fe­ri­en den Berufs­kol­legs sowie dem Ver­eins­sport wie­der zur Ver­fü­gung stehen.

Weil die Flücht­lin­ge in der Regel nur zwei bis drei Wochen bis zum Abschluss der Erst­re­gis­trie­rung in den Not­un­ter­künf­ten blei­ben, ist die Fluk­tua­ti­on sehr hoch. Vom 18. Sep­tem­ber 2015 bis Febru­ar 2016 wur­den in den bei­den Ein­rich­tun­gen des Krei­ses rund 1100 Flücht­lin­ge regis­triert. Aktu­ell sind ‚An der Susan­nen­hö­he‘ 69 Per­so­nen unter­ge­bracht. Sie kom­men über­wie­gend aus Syri­en (30), Afgha­ni­stan (19) und dem Irak. Die Erwach­se­nen, 13 Frau­en und 16 Män­ner, sind in der Unter­zahl. Im Ver­gleich zum Okto­ber 2015 nimmt die Zahl der Fami­li­en mit Kin­dern unter den Flücht­lin­gen deut­lich zu. Das ist ein neu­er Trend. Der­zeit sind es neun Fami­li­en mit 28 Kin­dern und Jugend­li­chen. Im Okto­ber waren es bei einer höhe­ren Bele­gung nur zwei Fami­li­en. Sor­gen berei­ten dem Land­rat die zuneh­men­de Zahl der unbe­glei­te­ten Jugend­li­chen. In der Ein­rich­tung leben der­zeit zwölf; im Okto­ber waren es ‚nur‘ drei. Sie wer­den vom Kreis­ju­gend­amt betreut. Auf­grund der Zuwei­sungs­quo­te des Land­schafts­ver­ban­des rech­net Gemke damit, dass sich das Kreis­ju­gend­amt in die­sem Jahr um die Unter­brin­gung und Betreu­ung von etwa 73 unbe­glei­te­ten Jugend­li­chen küm­mern muss.