Zukunft der PTA lang­fris­tig sichern

6. Juni 2013
von Redaktion

Kreis-Schul­aus­schuss besich­tigt PTA-Lehr­an­stalt in Ols­berg und stärkt Per­spek­ti­ven für deren Erhalt – Anzahl der Mit­glied­s­apo­the­ken im För­der­ver­ein mehr als verdoppelt

126535V123456Hoch­sauer­land­kreis.  Die Per­spek­ti­ve für den Fort­be­stand der Phar­ma­zeu­tisch-Tech­ni­schen-Lehr­an­stalt in Ols­berg wird trotz der stu­fen­wei­se weg­fal­len­den jähr­li­chen Lan­des­för­de­rung von 47.000 Euro kla­rer: Am Diens­tag (04.06.) besich­tig­ten die Mit­glie­der des Kreis-Schul­aus­schus­ses die Ein­rich­tung und such­ten in der Sit­zung – in einem Klas­sen­raum –  nach Lösun­gen für deren Erhalt. Der Aus­schuss ver­stän­dig­te sich dar­auf, dass den Kreis­tags­frak­tio­nen bis zur Ent­schei­dung im Kreis­tag am 21. Juni ein neu­es Finan­zie­rungs­kon­zept zur Bera­tung zur Ver­fü­gung gestellt wird, das die Betei­li­gung einer rea­lis­ti­schen Zahl von Apo­the­ken plus eine etwa­ige mode­ra­te Erhö­hung der Lehr­gangs­ge­bühr von der­zeit noch 120 Euro/​Monat vorsieht.

 

Zuvor hat­te die Kreis­ver­wal­tung in ihrer Vor­la­ge drei Vari­an­ten ein­ge­bracht. Dabei favo­ri­sier­te die Ver­wal­tung die voll­stän­di­ge Deckung der Finan­zie­rungs­lü­cke durch die rund 80 Apo­the­ken im HSK. Als Argu­ment führ­te sie an, dass das Pro­blem der künf­ti­gen Finan­zie­rung sei­ne Ursa­che in der Ent­schei­dung der Lan­des­re­gie­rung hat, sich aus der Finan­zie­rung der Lehr­an­stal­ten und somit auch aus der Ver­ant­wor­tung für die Aus­bil­dung von PTA-Assis­ten­tin­nen und Assis­ten­ten zurück zu zie­hen. Als Trä­ger der Lehr­an­stalt erbringt der Hoch­sauer­land­kreis bereits jetzt 74 Pro­zent des finan­zi­el­len Enga­ge­ments: jähr­lich knapp 390.000 Euro.

 

Enga­giert, ernst­haft und tief­grün­dig waren dem­zu­fol­ge auch die Argu­men­ta­tio­nen, die die Mit­glie­der der unter­schied­li­chen Frak­tio­nen in die Dis­kus­si­on zur künf­ti­gen Finan­zie­rung der PTA-Lehr­an­stalt vor­brach­ten. Über die Frak­tio­nen hin­weg war ein hohes Inter­es­se am Fort­be­stand erkenn­bar. „Doch wenn der Kreis bereits 74 Pro­zent als frei­wil­li­ge Leis­tung gibt, dann sind auch mal ande­re dran. So kann man nicht immer nach dem Kreis rufen“, gab das CDU-Kreis­tags­mit­glied Wer­ner Men­ke (Ols­berg) zu beden­ken. Ähn­lich sieht dies die SPD, ver­tei­dig­te jedoch die Ent­schei­dung der Lan­des­re­gie­rung: „Die­se stärkt finan­zi­ell die Unis im Land vor dem Hin­ter­grund des dop­pel­ten Abitur­jahr­gangs. Wir erwar­ten jetzt einen Bei­trag der Apo­the­ken“, sag­te Doro­thee Brun­sing-Aßmann (Arns­berg).

 

Dass die­ser Bei­trag nicht so ein­fach ein­zu­ho­len ist, stell­te sich rasch her­aus. Knut Fin­kel, Apo­the­ker aus Ols­berg und zwei­ter Vor­sit­zen­der des För­der­ver­eins der PTA-Lehr­an­stalt, mach­te deut­lich, wie enga­giert er und sei­ne Mit­strei­ter in den ver­gan­ge­nen Mona­ten waren: „Wir waren erfolg­reich und konn­ten die Zahl unse­rer Mit­glie­der von 21 auf 46 stei­gern.“ Gefragt aus dem Aus­schuss, wie hoch letzt­lich das Poten­zi­al der Apo­the­ken sei, die sich im För­der­ver­ein und damit an der Finan­zie­rung betei­li­gen könn­ten, nann­te er eine mög­li­che Zahl: „55 – da ist aber dann Schluss, denn die Mit­glied­schaft ist frei­wil­lig: Wir sind kei­ne Zwangs­kör­per­schaft. Daher war­ne ich davor, das Fell des Bären zu ver­tei­len, ohne dass das Fell des Bären gefragt wor­den ist.“

 

Die­se ehr­li­che Dis­kus­si­on war letzt­lich auch der Grund dafür, die wei­te­re Erör­te­rung der noch aus­ste­hen­den Vor­schlä­ge nicht mehr in Erwä­gung zu zie­hen: Vari­an­te zwei sah die ver­bind­li­che Betei­li­gung jeder HSK-Apo­the­ke auf dem Jah­res-Mit­glieds­bei­trag des För­der­ver­eins vor: etwa 360 Euro, Vari­an­te drei die voll­kom­me­ne Deckung der Finan­zie­rungs­lü­cke durch die Schü­ler: 225 Euro pro Monat – „auf­grund der hohen Fahrt­kos­ten in einem Flä­chen­kreis nicht ver­mit­tel­bar: Dann läge die Eigen­be­tei­li­gung bei der mehr­jäh­ri­gen PTA-Aus­bil­dung bei über 9.000 Euro“, erläu­ter­te Lei­te­rin Moni­ka Kier­dorf-Wit­te, die hofft, den Bewer­be­rin­nen und Bewer­bern bald ver­bind­li­che Aus­sa­gen über die Höhe der Lehr­gangs­ge­bühr machen zu können.

 

Jetzt muss neu gerech­net wer­den. Ein stär­ken­des Signal war zu erken­nen: Der Schul­aus­schuss möch­te mit dem neu­en Finan­zie­rungs­kon­zept den Fort­be­stand der PTA-Lehr­an­stalt lang­fris­tig sichern.