Zukunft der Kreis­be­rufs­kol­legs – Sie­ben Vari­an­ten für Dis­kus­si­on im Schulausschuss

5. März 2017
von Redaktion

Hoch­sauer­land­kreis. Das Gut­ach­ter­bü­ro „con­ceptk“ hat sie­ben Vari­an­ten (0 bis 6) für die Zukunft der fünf Kreis­be­rufs­kol­legs vor­ge­legt. Die Vari­an­ten rei­chen von einer rei­nen Gebäu­de­sa­nie­rung bis hin zu meh­re­ren Neu­bau­ten mit einer Schlie­ßung der bei­den klei­ne­ren Berufs­kol­legs (BK) „Bri­lon“ und „am Eich­holz“ in Arns­berg in eini­gen Jah­ren. „Die Kreis­ver­wal­tung hat das Kon­zept geprüft und eine Vor­la­ge erstellt, die nun in den Schul­aus­schuss am 14. März ein­ge­bracht wird“, erläu­tert der zustän­di­ge Fach­be­reichs­lei­ter „Schu­len und Jugend“ des Hoch­sauer­land­krei­ses, Mar­tin Stol­te, das wei­te­re Vorgehen.

 

„Der Gut­ach­ter hat vom Kreis kei­ne Denk­ver­bo­te bekom­men. Der Schul­aus­schuss und letzt­end­lich der Kreis­tag haben den Auf­trag, über die bau­li­chen Maß­nah­men und die Ver­tei­lung der Bil­dungs­gän­ge auf die ein­zel­nen Berufs­kol­legs zu ent­schei­den“, macht Stol­te mit dem Hin­weis dar­auf deut­lich, dass die Sach­er­ör­te­rung und eigent­li­che Dis­kus­si­on nun im Schul­aus­schuss erst beginnt. „Es sind wahr­schein­lich meh­re­re Sit­zun­gen des Schul­aus­schus­ses zu die­sem umfang­rei­chen The­men­kom­plex not­wen­dig. Wir müs­sen schließ­lich die Mach­bar­keit im Auge behal­ten, denn die Umset­zung muss am Ende ja auch finan­zier­bar sein“, so Stol­te weiter.

 

Die Inves­ti­ti­ons­sum­me der sie­ben Vari­an­ten beträgt bis zu 83 Mil­lio­nen Euro, die auf etwa zehn Jah­re ver­teilt wer­den. För­der­mit­tel aus dem Pro­gramm „Gute Schu­le 2020“ kön­nen ein­ge­setzt wer­den und wei­te­re För­der­mög­lich­kei­ten wer­den durch den HSK geprüft. Mit ein­be­zo­gen wer­den müs­sen die Ein­spa­run­gen bei den Betriebs­kos­ten, die sich aus der bewirt­schaf­te­ten Flä­che erge­ben. Die Flä­chen­ein­spa­rung reicht von der Vari­an­te 0 mit 0 Pro­zent bis zur Vari­an­te 6 mit 34 Pro­zent. Die Betriebs­kos­ten für 30 Jah­re wür­den in der Vari­an­te 0 etwa 286 Mil­lio­nen Euro betra­gen. Bis zur Vari­an­te 6 redu­zie­ren sich die­se Kos­ten bis auf rund 204 Mil­lio­nen Euro.

 

Die Vari­an­te 0 sieht ledig­lich die Sanie­rung und Instand­set­zung der tech­ni­schen und bau­li­chen Gebäu­de­struk­tur sowie eine ener­ge­ti­sche Sanie­rung in Teil­be­rei­chen vor. In der Vari­an­te 1 gibt es dar­über hin­aus Ersatz­bau­ten für die Gebäu­de 1 bis 3 am „BK Ber­li­ner Platz“. Ersatz­bau­ten für die Gebäu­de C und D am „BK Mesche­de“ sieht die Vari­an­te 2 zusätz­lich vor. Zusam­men­ge­fasst gibt es bei die­sen drei Vari­an­ten inhalt­lich kei­ne Syn­er­gien zwi­schen den Standorten.

 

Eine Auf­ga­be des Stand­or­tes „BK am Eich­holz“ in Arns­berg in fünf bis sechs Jah­ren beinhal­tet die Vari­an­te 3. Dazu kom­men die Ersatz­bau­ten für das „BK Ber­li­ner Platz“ der Gebäu­de 1 bis 3 sowie Ersatz­bau­ten der Gebäu­de B, C und D und der Abbruch des Gebäu­des F am „BK Mesche­de“. Syn­er­gien erge­ben sich in den Berei­chen Lebens­mit­tel­ver­ar­bei­tung, Haus­wirt­schaft und Gas­tro­no­mie, die dann am „BK Mesche­de“ gebün­delt wer­den. Die Bil­dungs­gän­ge Agrar, Forst und Holz­bau wür­den zum „BK Ber­li­ner Platz“ wech­seln und die Sozi­al- und Gesund­heits­be­ru­fe am „BK Ols­berg“ konzentriert.

 

Zusätz­lich zur Vari­an­te 3 wird es in der Vari­an­te 4 auch einen Ersatz­bau für das Gebäu­de 4 am „BK Ber­li­ner Platz“ geben. Die übri­gen Bau­be­ru­fe wür­den an das „BK Ber­li­ner Platz“ verlagert.

 

In der Vari­an­te 5 wird nach etwa zehn Jah­ren auch das „BK Bri­lon“ geschlos­sen. Die Kauf­leu­te wer­den von dort an das „BK Ols­berg“ wech­seln. Einen kom­plet­ten Neu­bau des „BK Ber­li­ner Platz“ und des „BK Mesche­de“ mit Aus­nah­me der Sport­hal­le beinhal­tet die Vari­an­te 6. Am „BK Ols­berg“ wür­den die Bestands­ge­bäu­de saniert. Durch die Vari­an­ten 5 und 6 wür­den drei Kom­pe­tenz­zen­tren im Hoch­sauer­land­kreis ent­ste­hen und es wäre eine voll­stän­di­ge Neu­ord­nung der Bil­dungs­gän­ge möglich.

 

Fach­be­reichs­lei­ter Stol­te wünscht sich einen inten­si­ven Pro­zess der Aus­ein­an­der­set­zung aller Akteu­re mit den Vor­schlä­gen des Gut­ach­ter­bü­ros: „Mit sau­er­län­di­schem Rea­lis­mus müs­sen die Ide­al­vor­stel­lun­gen auf eine Grund­la­ge gestellt wer­den, zumal der bis­he­ri­ge Zustand der Berufs­kol­legs im Ver­gleich zu ande­ren beruf­li­chen Schu­len nicht der schlech­tes­te ist.“