Zug­aus­fäl­le und Ver­spä­tun­gen bei der Bahn – Wen ärgert das nicht?

25. Juli 2014
von Redaktion

Hoch­sauer­land­kreis. Rein­hard Loos, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der Kreis­tags­frak­ti­on Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW), weiß nicht zuletzt aus eige­ner Erfah­rung, wie zeit­rau­bend und ärger­lich die häu­fi­gen Zug­aus­fäl­le und Ver­spä­tun­gen bei der Deut­schen Bahn AG sind. Nun bat der Kom­mu­nal­po­li­ti­ker – auf­grund der immer wie­der­keh­ren­den Pro­ble­me mit und bei der Bahn – den Land­rat des Hoch­sauer­land­krei­ses, Dr. Karl Schnei­der, um die Beant­wor­tung die­ser Fragen:

• In wel­cher Wei­se und wie inten­siv haben und wer­den sich die vom Kreis­tag des HSK in die Nah­ver­kehrs­gre­mi­en ent­sand­ten Ver­tre­tern mit der Pro­ble­ma­tik der Zug­aus­fäl­le und Zug­ver­spä­tun­gen befassen?

• Wie will der Hoch­sauer­land­kreis, wie wol­len die Mit­glie­der der Gre­mi­en errei­chen, dass der Qua­li­tät des SPNV mehr Beach­tung geschenkt wird?

• Beab­sich­tigt der Hoch­sauer­land­kreis Ein­fluss auf die im HSK über­höh­ten ÖPNV-Fahr­prei­se zu neh­men? Wenn ja, wann und wie?

Und hier auch noch der Text, der den drei Fra­gen als „Anmo­de­ra­ti­on“ vor­aus­ge­stellt ist:

Am 6. Juli 2014 mel­de­te „sued​deut​sche​.de“, die Bahn zah­le den Kun­den für das Jahr 2013 40 Mil­lio­nen Euro für Ver­spä­tun­gen und Zug­aus­fäl­le. Das sei so viel wie noch nie zuvor in der Bahn¬geschichte. Ins­ge­samt sei­en dem­nach im ver­gan­ge­nen Jahr 1,3 Mil­lio­nen Fahr­gäs­te ent­schä­digt worden

Vie­le Ver­spä­tun­gen sind sicher auf „Höhe­re Gewalt” zurück zu füh­ren, ande­re sind „haus­ge­macht”. Häu­fi­ge Bahn­fah­rer wis­sen, dass oft die Ursa­chen in der ver­spä­te­ten Bereit­stel­lung von Zügen, im Per­so­nal­man­gel, in schlech­ter Orga­ni­sa­ti­on, in man­geln­der War­tung oder im Aus­fall von Stell­wer­ken liegen.

Im Qua­li­täts­be­richt „SPNV Nord­rhein-West­fa­len 2013“ wird für die Linie RE 57 zwi­schen Dort­mund und Winterberg/​Brilon eine Ver­spä­tungs­quo­te von 8,6 % genannt. Obwohl es ande­re, noch viel schlech­te­re Lini­en gibt, hal­ten wir die­se Ver­spä­tungs­quo­te für viel zu hoch und inak­zep­ta­bel! Bei einer mög­li­chen ein­glei­si­gen Sanie­rung der bei­den Tun­nel bei Frei­enohl wür­de sich künf­tig die Ver­spä­tungs­quo­te deut­lich erhö­hen. Auf der RE 57, dem Dort­mund-Sauer­land-Express, hat sich außer­dem der Anteil der Zug­aus­fäl­le deut­lich erhöht.
Aus dem Qua­li­täts­be­richt ist auch zu ent­neh­men, dass der Anteil der ver­spä­te­ten Züge noch ein­mal zuge­nom­men hat: Im Jahr 2013 waren 17,8% aller Regio­nal­ex­press­zü­ge (RE) in NRW ver­spä­tet, etwa 2 Pro­zent­punk­te mehr als ein Jahr zuvor. Dazu soll­te man wis­sen, als ver­spä­tet gel­ten in die­ser Sta­tis­tik nur Züge, die min­des­tens 4 Minu­ten zu spät kamen. An eini­gen Bahn­hö­fen war jeder zwei­te RE-Zug zu spät, so in Bie­le­feld für die Linie RE 6 von Düs­sel­dorf nach Min­den. Hier wie­sen sogar 18% der Züge Ver­spä­tun­gen von mehr als 11 Minu­ten auf, wei­te­re 17% von mehr als 6 Minu­ten. Für die Anschlüs­se an ande­re Ver­kehrs­mit­tel hat das sehr nach­tei­li­ge Fol­gen. Dies betrifft daher auch die Ver­bin­dun­gen aus dem und in den HSK.

Quel­le: Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW)