Wirt­schaft und SPD – unter­schied­li­che Stand­punk­te, aber ein Ziel

17. Juli 2017
von Redaktion

Sun­dern-Ste­mel. In die neu­en und modern gestal­te­ten Räum­lich­kei­ten der Fir­ma Capris­to Auto­mo­ti­ve hat­ten jetzt die Sun­derner Sozi­al­de­mo­kra­ten zum Exper­ten­ge­spräch unter dem Stich­wort Wirt­schaft und SPD ein­ge­la­den. Das fami­li­en­ge­führ­te und welt­weit agie­ren­de Unter­neh­men Capris­to Auto­mo­ti­ve beschäf­tigt zur­zeit, inklu­si­ve der Aus­zu­bil­den­den rund fünf­zig Mit­ar­bei­ter am Stand­ort in der Kahlmecke.

Mit dem Par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tär Dirk Wie­se, mit Peter Staudt vom Bun­des­ver­band der mit­tel­stän­di­schen Wirt­schaft, mit Wolf­gang Werth, Geschäfts­füh­rer der IG Metall Arns­berg, mit Edu­ard Appel­hans, Geschäfts­füh­rer Sor­pe­ta­ler Fens­ter­bau und mit dem Vor­sit­zen­den der SPD – Frak­ti­on Sun­dern stand den Gäs­ten ein über­aus sach­kun­di­ges Gre­mi­um Rede und Antwort.
Dirk Wie­se, MdB führ­te im Rah­men sei­nes Impuls­re­fe­ra­tes in das The­ma ein und beton­te den wich­ti­gen Fak­tor den die Indus­trie­re­gi­on Süd­west­fa­len inner­halb Deutsch­lands spielt. Er erin­ner­te u.a. dar­an, dass die SPD – Bun­des­tags­frak­ti­on mit der Ein­füh­rung des flä­chen­de­cken­den Min­dest­lohns, der Ren­te mit 63 und den ers­ten Schrit­ten zur Regu­lie­rung der Leih­ar­beit, wich­ti­ge Impul­se gesetzt habe.
In der anschlie­ßen­den Gesprächs­run­de ging es in eine span­nen­de und inter­es­san­te, von Chris­ti­an Kräu­ter sach­kun­dig mode­rier­te, Dis­kus­si­on. Vie­le span­nen­de, auf unse­re Regi­on bezo­ge­nen The­men, wie z.B. Indus­trie 4.0, Aus­bil­dung und Fort­bil­dung, Arbeits­platz­an­ge­bo­te und För­der­mög­lich­kei­ten sowie Digi­ta­li­sie­rung und schu­li­sche Rah­men­be­din­gun­gen wur­den angesprochen.
Dirk Wie­se beton­te, dass nach sei­ner Auf­fas­sung, die Abschaf­fung sach­grund­lo­se Befris­tung eine der wich­tigs­ten Auf­ga­ben für die kom­men­den vier Jah­re sei. Unbe­fris­te­te Arbeits­ver­trä­ge sei­en sowohl für die Arbeit­neh­mer als auch für die Arbeit­ge­ber die Basis für einen wirt­schaft­li­chen Erfolg. Dar­über hin­aus, mach­te er auf das Modell­pro­jekt „Heim­vor­teil HSK“ auf­merk­sam. Ziel die­ses Pro­jek­tes ist es, jun­ge Men­schen nach Stu­di­um und Aus­bil­dung, bei der Ent­schei­dungs­fin­dung bezüg­lich Rück­kehr in die Hei­mat zu unterstützen.

Peter Staudt, vom Bun­des­ver­band der mit­tel­stän­di­schen Wirt­schaft, erläu­ter­te, dass beson­ders die export­star­ken Unter­neh­men der ein­hei­mi­schen Regi­on, eine gut aus­ge­bau­te Infra­struk­tur benö­ti­gen.  Die­ses sowohl bei der Aus­stat­tung der Gewer­be­flä­chen, der Anbin­dung an die über­re­gio­na­len Ver­kehrs­ver­bin­dun­gen als auch bei Mög­lich­keit der Nut­zung eines schnel­len Internetanschlusses.
Nur rund fünf­zig Pro­zent der ein­hei­mi­schen Unter­neh­mun­gen beschäf­ti­gen sich nach Ansicht von Wolf­gang Werth, IG Metall Arns­berg bis­her in einem aus­rei­chen­den Maße mit dem The­ma Indus­trie 4.0. Dar­über hin­aus kri­ti­sier­te er, dass es nicht sinn­voll sein kön­ne, über die Schlie­ßung von zwei, der ins­ge­samt fünf Berufs­kol­legs im HSK zu dis­ku­tie­ren. Mit Blick auf das The­ma Fach­kräf­te­man­gel und Qua­li­fi­zie­rung monier­te er, dass damit mehr als kon­tra­pro­duk­tiv ent­schie­den würde.
Aus Sicht des ein­hei­mi­schen Unter­neh­mers erklär­te Edu­ard Appel­hans, dass vie­le Fir­men ein hohes Inter­es­se an gut aus­ge­bil­de­tem Per­so­nal haben. Er beton­te aber auch, dass es häu­fig schwie­rig sei, für die unter­schied­lichs­ten Hand­werk­be­rei­che geeig­ne­te Aus­zu­bil­den­de zu fin­den. Hier, so Edu­ard Appel­hans wei­ter, lie­ge es aber auch mit dar­an, dass viel­fach die benö­tig­ten Anfor­de­run­gen von den poten­ti­el­len Azu­bis nicht erreicht würden.
Bei der Tat­sa­che, dass etwa sech­zig Pro­zent der Arbeits­plät­ze in Sun­dern im gewerb­li­chen Bereich lie­gen, so Micha­el Ste­che, SPD – Frak­ti­on Sun­dern, sie die Aus­wei­sung von Gewer­be­flä­chen, bei allen Schwie­rig­kei­ten, der Schlüs­sel zum Erfolg. Aller­dings müs­sen man auch dem Dienst­leis­tungs­be­reich sowie der Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft einen geeig­ne­ten Rah­men zur posi­ti­ven Ent­wick­lung geben.
Gemein­sam war man sich aber einig dar­über, dass alle Kräf­te mobi­li­siert wer­den müs­sen, damit die Regi­on Süd­west­fa­len eine der füh­ren­den Regio­nen Deutsch­lands blei­ben kann und das die­ser Bereich vie­le posi­ti­ve Ansät­ze für eine gute Ent­wick­lung vor­zu­wei­sen hat.
Zum Abschluss, der pri­ma orga­ni­sier­ten und gut besuch­ten Ver­an­stal­tung, bedank­te sich Ser­hat Sari­ka­ya, SPD – Stadt­ver­band Sun­dern, mit einem Prä­sent bei den Refe­ren­ten für die enga­gier­te Dis­kus­si­on und bei der gesam­ten Fami­lie Capris­to für den herz­li­chen und freund­schaft­li­chen Empfang.