Wie viel Sprach­för­de­rung erhal­ten Kita-Kin­der ohne Deutschkenntnisse?

13. Januar 2015
von Redaktion

Hoch­sauer­land­kreis.

Die­se Fra­ge stell­te die Kreis­tags­frak­ti­on Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW) wie­der­holt der Kreisverwaltung.

Mit Schrei­ben vom 29.12.2014 lis­te­te der Hoch­sauer­land­kreis die­je­ni­gen Kitas im Zustän­dig­keits­be­reich des Kreis­ju­gend­amts auf, die als so genann­te Sprach­för­der­ki­tas aner­kannt sind. Alle 18 Ein­rich­tun­gen erhal­ten spe­zi­ell für die Sprach­för­de­rung bis zum Ende des Kin­der­gar­ten­jah­res 2018/2019 einen jähr­li­chen För­der­be­trag in Höhe von 5.000 Euro.

Hier die Auf­lis­tung der Sprachförderkitas:

1. Kath. Kin­der­gar­ten Christ­kö­nig Bestwig
2. Kath. Kin­der­gar­ten St. Petrus und Andre­as Brilon
3. Städt. Kin­der­gar­ten Altenbüren
4. AWO Kin­der­gar­ten Lum­mer­land Brilon
5. Kath. Kin­der­gar­ten St. Peter und Paul Eslohe
6. Kath. Kin­der­gar­ten Maria Köni­gin Hallenberg
7. Ev. Jona Kin­der­gar­ten Marsberg
8. Kath. Kin­der­gar­ten Christ­kö­nig Bredelar
9. Kin­der­gar­ten Essentho
10. Kin­der­gar­ten Maris Stel­la Medebach
11. Kath. Kin­der­gar­ten St. Rapha­el Meschede
12. AWO Kin­der­gar­ten Mika­do Meschede
13. AWO Kin­der­gar­ten Klei­ne Wol­ke, Meschede
14. Filip­po-Neri Kin­der­gar­ten Meschede
15. Kath. Kin­der­gar­ten St. Mar­ti­nus Bigge
16. Städt. Kin­der­gar­ten Olsberg
17. DRK Kin­der­gar­ten Winterberg
18. Kath. Kin­der­gar­ten St. Mari­en Siedlinghausen

Im Unter­schied zu den ande­ren Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen beschäf­tig­ten sie eine sozi­al­päd­ago­gi­sche Fach­kraft, die in der Regel über nach­ge­wie­se­ne beson­de­re Erfah­run­gen und Kennt­nis­se in der Sprach­för­de­rung ver­fü­ge, teilt der HSK mit. Wei­ter heißt es in der Ant­wort, der Trä­ger stel­le sicher, dass die vom Jugend­amt zur Ver­fü­gung gestell­ten Lan­des­zu­schüs­se zur Finan­zie­rung zusätz­li­cher Fach­kraft­stun­den ein­ge­setzt wer­de. Er sor­ge außer­dem dafür, dass die­se Fach­kraft durch die regel­mä­ßi­ge Teil­nah­me an Fort- und Wei­ter­bil­dungs­maß­nah­men die spe­zi­el­len Anfor­de­run­gen die­ser Tages­ein­rich­tung siche­re und wei­ter ent­wi­cke­le. Zudem erklä­re das Jugend­amt gemäß § 21 Abs. 3 Satz 4 KiBz gegen­über dem Land die zweck­ent­spre­chen­de Ver­wen­dung der an die Trä­ger geleis­te­ten Zuschüs­se und lege die­se durch ver­ein­fach­ten Ver­wen­dungs­nach­weis nach Ablauf des Kin­der­gar­ten­jah­res dar.

Die Fra­ge der SBL, wie und mit wel­chem (Zeit-)Aufwand die päd­ago­gi­sche Fach­kraft neben ihren zahl­rei­chen ande­ren wich­ti­gen arbeits­in­ten­si­ven Auf­ga­ben auch noch Sprach­för­de­rung leis­ten soll, kann der HSK nicht beant­wor­ten, „weil“, so berich­tet die Ver­wal­tung, „die Arbeits­or­ga­ni­sa­ti­on inner­halb einer Kita zur Trä­ger­ho­heit gehört und der Hoch­sauer­land­kreis kei­ne Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen betreibt.“

Das Minis­te­ri­um für Fami­lie, Kin­der und Jugend schreibt auf sei­ner Homepage:
„Spra­che ist eine der wich­tigs­ten Schlüs­sel­kom­pe­ten­zen für die akti­ve Teil­ha­be am gesell­schaft­li­chen Leben und den Bil­dungs­er­folg. Die För­de­rung der sprach­li­chen Bil­dung und die kon­ti­nu­ier­li­che Beob­ach­tung und Doku­men­ta­ti­on der sprach­li­chen Ent­wick­lung des Kin­des stellt daher eine zen­tra­le Bil­dungs­auf­ga­be im päd­ago­gi­schen All­tag der Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen dar.“

Da fra­gen wir uns, wie kön­nen unse­re Kitas mit so gerin­gen Mit­teln und Mög­lich­kei­ten die­sem wich­ti­gen Bil­dungs­auf­trag gerecht werden?

Abge­se­hen davon, erhal­ten ja auch nur 18 von ins­ge­samt 85 Kin­der­ta­ges­stät­ten im Bereich des Kreis­ju­gend­am­tes des HSK jähr­lich je 5.000 Euro För­der­mit­tel für die Sprach­för­de­rung von Kin­dern ohne bzw. mit gerin­gen Deutsch­kennt­nis­sen. Das ist nicht mehr als ein Trop­fen auf den hei­ßen Stein!

PM der Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW)