Wegen großer Nachfrage zusätzliche Führung durch Sonderausstellung Winterhilfswerk

Sundern. Auf Grund der großen Nachfrage findet am Sonntag, den 08.11.2015 um 15:00 Uhr eine weitere offene und kostenfreie Führung durch die Sonderausstellung zum „Winterhilfswerk – ein Instrument der NS-Diktatur“ im Heinrich-Lübke-Haus statt. Das „Winterhilfswerk des deutschen Volkes“ war ein wichtiges Instrument des NS-Propaganda und sollte schnell sichtbare Erfolge bei der Bekämpfung der Folgen der Arbeitslosigkeit und Armut vorweisen. Ziel der Nationalsozialisten war es, durch die Sammlung Gelder für die vom Staat zu leistende Sozialunterstützung einzusparen um sie auf der anderen Seite der kostenintensiven militärischen Aufrüstung zufließen lassen zu können.
An den sogenannten „Eintopfsonntagen“ hatten alle „Volksgenossen“ das Gleiche zu essen. Das für das sonst gewohnte Sonntagsessen gesparte Geld musste dem Winterhilfswerk gespendet werden. Um die Spendenbereitschaft gezielt zu fördern, erhielten die Spender bei Straßensammlungen diverse Abzeichen. Aus den Einzelstücken der Anfangszeit wurden ganze Serien, so dass der Erwerb eines Abzeichens zur Vervollständigung der Serie anregte und damit zum regelmäßigen spenden animierte.
Spenden mussten alle aber Unterstützung durch das Winterhilfswerk wurde nur Menschen mit arischer Abstammung gewährt.
Die Führung durch die Ausstellung erinnert somit auch an die Reichspogromnacht am 9. November 1938, dem Tag an dem aus der in sich schon unwürdigen Diskriminierung der Juden die unbeschreibliche Verfolgung und der Holocaust wurden.
 
Eine Ausstellung, die angesichts der ganz aktuellen Ereignisse einen Blick in die einfachen aber doch so erfolgreichen Mechanismen von Propaganda wirft und die Frage, warum sie, die Propaganda so erfolgreich ist, anhand des Systems des Winterhilfswerk erklärt.
 
Informationen und Fragen: Kulturbüro der Stadt Sundern, Uta Koch, 02933/81209 oder u.koch@stadt-sundern.de