„Verkehrsunfall unklare Lage, vermutlich mehrere Personen eingeklemmt“

Sundern. So lautete am vergangenen Dienstag um 19:30 die Alarmmeldung für die Übungsteilnehmer des Löschzugs Sundern, der Löschgruppe Hellefeld sowie der First Responder aus Hellefeld.

Zuvor hatte das Team der Übungsleitung im Steinbruch der Fa. Hilgenroth in Sundern-Hellefeld ein Szenario vorbereitet, das auf den ersten Blick von einem echten Verkehrsunfall nicht zu unterscheiden war. Hierzu waren mehrere PKW, sowie ein LKW-Fahrerhaus mit einem Radlader der Fa. Hilgenroth verformt worden. Somit konnte eine große Einsatzlage mit letztendlich drei einzelnen Übungsszenarien dargestellt werden. In den realitätsnah zerstörten Fahrzeugen warteten Verletztendarsteller der Feuerwehr, die zuvor durch das RUD-Team der DLRG Sundern täuschend echt geschminkt worden waren, auf die Übungsteilnehmer.

Für die Besatzung des ersteintreffenden Einsatzleitwagens bestand die Aufgabe darin, trotz der zunächst unübersichtlichen Einsatzstelle schnellstmöglich eine genaue Lageerkundung durchzuführen, um die nachrückenden Kräfte gezielt und effizient in den drei Szenarien, in welchen jeweils eine Person im Fahrzeug eingeklemmt war, einzusetzen. Erschwert wurde dies zusätzlich durch 4 Verletztendarsteller der DLRG, die ebenfalls geschminkt und mit großem schauspielerischen Talent, leichtverletzt und aufgebracht durch den Steinbruch irrten und somit den Stresspegel für die ersteintreffenden Kräfte nochmals deutlich erhöhten.

Während die First Responder aus Hellefeld, sowie das erste Löschfahrzeug eintrafen und durch den Einsatzleiter in die Lage eingewiesen wurden, kam nochmals Dynamik in das Geschehen, da eine verletzte Person, dargestellt durch einen Übungsdummy, Feuer fing und somit schnell mit einem Pulverlöscher abgelöscht werden musste.

Nachdem nach und nach alle weiteren Kräfte des Löschzugs Sundern sowie der Löschgruppe Hellefeld eingetroffen waren, wurden sie durch die Einsatzleitung den drei vorhandenen Einsatzabschnitten zugeteilt, sodass letztendlich je eine Gruppe ein Unfallszenario mit eingeklemmter Person abarbeiten musste. Die Betreuung und Versorgung der Eingeklemmten und Verletzten wurde durch die Helfer der First Responder sicher gestellt.

Die Gruppenführer in den einzelnen Einsatzabschnitten mussten nun ihrerseits eine genaue Lageerkundung durchführen, um sich einen Überblick über Art und Schwere der Einklemmung sowie das Verletzungsmuster der Person im Fahrzeug zu verschaffen. Daraufhin galt es strukturiert und sicher die technische Rettung durchzuführen, um den schwerverletzten Patienten aus seiner Zwangslage zu befreien.

Der Feuerwehr steht für diese Maßnahmen in der Regel ein Zeitfenster von maximal 20 – 30 Minuten zur Verfügung. Das gelingt jedoch nur, wenn alle Beteiligten trotz des vorhandenen Stresspegels strukturiert Hand in Hand arbeiten.

Aus diesem Grund war die Übung im Steinbruch Hilgenroth der Abschluss einer Übungsreihe von drei aufeinander aufbauenden Übungsabenden beim Löschzug Sundern, in denen zunächst die theoretischen Grundlagen vermittelt wurden, welche dann in der Praxis geübt und letztendlich während der Übung umgesetzt werden konnten. Der theoretische Teil dieser Ausbildung war in diesem Jahr auch bei der Löschgruppe Hellefeld, wie auch bei vielen anderen Löschgruppen im Stadtgebiet, sowie bei den Kollegen der Rettungswache Sundern Thema im Rahmen der Aus- und Fortbildung.

Die Übungsleitung bedankt sich an dieser Stelle bei der Fa. Hilgenroth für die Übungsmöglichkeit und die Unterstützung bei der Vorbereitung der Übung, sowie beim Autohaus Georg Blome, der Fa. Truck Service Sundern und der Fa. Autodienst Wortmann für die Gestellung der Übungsfahrzeuge.

Ein besonderer Dank gilt auch den RUD-Team der DLRG Sundern, das unsere Übungsopfer mit Schminke und schauspielerischem Talent zu „echten Verletzten“ machte.

Besonders erfreulich ist, dass im Rahmen dieser Übung verschiedene Teileinheiten der Feuerwehr die Lage zusammen gemeistert und somit wieder einmal unter Beweis gestellt haben, wie gut die Zusammenarbeit über „Ortsschildergrenzen“ hinaus in der Stadt Sundern funktioniert.