UN-Task Force: Glo­ba­les Geflü­gel bringt Geflügelpest

28. Dezember 2016
von Redaktion

Hoch­sauer­land­kreis. Deutsch­land und die gan­ze Welt

Auch für das Sau­er­land sind lei­der Geflü­gel­pest und Puten­mast­be­trie­be rele­vant. Zwi­schen bei­den könn­te es einen Zusam­men­hang geben, so das “WAI – Wis­sen­schafts­fo­rum Aviä­re Influenza”:

H5N8 und ande­re aviä­re Influ­en­za-Viren, die Geflü­gel­pest aus­lö­sen kön­nen, wer­den durch Pro­duk­ti­ons­me­tho­den und Han­dels­struk­tu­ren der glo­ba­li­sier­ten Geflü­gel-Indus­trie ver­brei­tet. Zu die­sem Ergeb­nis ist am 20.12.2016 die unter ande­rem vom UN-Umwelt­pro­gramm UNEP und der UN-Orga­ni­sa­ti­on für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft FAO ein­be­ru­fe­ne Task Force gekommen.

Die „Wis­sen­schaft­li­che Arbeits­grup­pe Aviä­re Influ­en­za und Wild­vö­gel“ (Sci­en­ti­fic Task Force on Avi­an Influ­en­za and Wild Birds), 2005 von den UN-Orga­ni­sa­tio­nen FAO und UNEP sowie wei­te­ren Ver­ei­ni­gun­gen aus Natur­schutz und Wis­sen­schaft gegrün­det, hat in ihrer aktu­el­len Stel­lung­nah­me acht Bot­schaf­ten und eine For­de­rung an die Regie­run­gen, die Geflü­gel­wirt­schaft und den Natur­schutz übermittelt.

Die wich­tigs­ten Bot­schaf­ten der UN-Task Force sind, zusammengefasst:
Aus­brü­che von Geflü­gel­pest durch H5N8 und ande­re aviä­re Influ­en­za-Viren sind typi­scher­wei­se ver­bun­den mit inten­si­ver Geflü­gel­pro­duk­ti­on und deren Han­dels­struk­tu­ren, die zur Aus­brei­tung der Viren durch kon­ta­mi­nier­tes Geflü­gel, Geflü­gel­pro­duk­te oder unbe­leb­te Objek­te füh­ren. Wild­vö­gel kön­nen gefähr­det wer­den, wenn das Virus aus der Geflü­gel­wirt­schaft in die Umwelt gelangt.

Ob und wel­che Rol­le Wild­vö­gel bei der Ver­brei­tung von Geflü­gel­pest spie­len, beson­ders über gro­ße Ent­fer­nun­gen, ist unge­wiss. Es gibt kei­ne Hin­wei­se auf eine Ver­brei­tung der Viren durch infi­zier­te Wild­vö­gel ohne Krankheitsanzeichen.

Die For­de­run­gen der UN-Task Force las­sen sich wie folgt zusammenfassen:
– Ver­stär­ken der sek­toren­über­grei­fen­den Zusam­men­ar­beit bei der Erfor­schung der tat­säch­li­chen Aus­brei­tungs­we­ge des Virus, ein­schließ­lich mög­li­cher Über­tra­gungs­we­ge durch natio­na­len und inter­na­tio­na­len Han­del mit Geflü­gel und Neben­pro­duk­ten, sowie bei der Erfor­schung der Über­tra­gungs­we­ge bei Geflü­gel, Zoo­tie­ren und Wildvögeln.
– Kon­zen­trie­ren der Seu­chen­vor­sor­ge auf Bio­si­cher­heit und Kon­trol­len in Geflü­gel­hal­tun­gen, Ver­mark­tungs­sys­te­men und Zoos, um eine Wei­ter­ver­brei­tung zu ande­ren Geflü­gel­hal­tun­gen, Zoos oder Wild­vö­geln zu verhindern.
– Sicher­stel­len, dass im Zuge der Geflü­gel­pest-Bekämp­fung Wild­vö­gel weder getö­tet noch ihre Habi­ta­te geschä­digt werden.
– Infi­zier­te Wild­vö­gel als Indi­ka­to­ren anse­hen, die Anlass geben, nach der Quel­le der Infek­ti­on zu suchen.

Link zur Stel­lung­nah­me der „Sci­en­ti­fic Task Force on Avi­an Influ­en­za and Wild Birds“:

www​.wai​.netz​werk​-phoe​nix​.net

PM der Sau­er­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW)