Teil II von „Im Sauer­land beson­ders kost­bar? – Der ÖPNV“

3. Dezember 2016
von Redaktion

Hoch­sauer­land­kreis.

Wie­so Teil II?
Weil die Ant­wort aus dem Kreis­haus da ist.

Der Voll­stän­dig­keit wegen, Teil I sieht so aus:
http://​sbl​-frak​ti​on​.de/​?​p​=​7​056

Im Teil II – dem Ant­wort­schrei­ben aus dem Kreis­haus mit Datum vom 25.11.2016 – ste­hen gewal­ti­ge Zah­len und eini­ges zu Kal­ku­la­tio­nen, Tarif­sys­te­men, Ver­lus­ten und Ver­lust­aus­glei­chen sowie eigens aus dem Kreis­haus direkt von der RLG ange­for­der­te Daten. Eine teu­re, etwas tro­cke­ne Mate­rie, aber sehen Sie selbst. Der Teu­fel steckt im Detail:

„Sehr geehr­ter Herr Loos,

Ihre Anfra­ge vom 08.11.2016 beant­wor­te ich wie folgt:

zu 1.) Der West­fa­len­Ta­rif inte­griert fünf regio­na­le Tarif­sys­te­me. Dabei wird der im über­re­gio­na­len Ver­kehr ange­wand­te NRW-Tarif in das neue Tarif­mo­dell über­führt. Prä­mis­se für die Kal­ku­la­ti­on des Tarifs ist die Erlösneutralität.

zu 2.) Die Erlö­se aus dem Ruhr-Lip­pe- und Müns­ter­land-Tarif wer­den nach Über­lei­tung in den West­fa­len­Ta­rif in unver­än­der­ter Form aufgeteilt.

Für Erlö­se aus dem NRW-Tarif, die in den West­fa­len­Ta­rif über­führt wer­den, wird der­zeit eine neue Ein­nah­me­auf­tei­lung ver­han­delt. Bis 2020 ist ein Del­ta­ver­fah­ren ver­ein­bart, wel­ches die bis­he­ri­gen Erlö­se für den ÖSPV absi­chert. Ent­fal­len­de Erlö­se gemäß NRW-Tarif wer­den für den ÖSPV min­des­tens in der bis­he­ri­gen Höhe gesichert.

zu 3.) Der Ver­lust­aus­gleich betrug in den Jah­ren 2013 bis 2015:
2015 — 3.660.844,02 € (Soest — 1.581.484,62 €; Hoch­sauer­land­kreis — 2.079.359,40 €)
2014 — 3.676.725,91 € (Soest — 1.588.345,59 €; Hoch­sauer­land­kreis — 2.088.380,32 €)
2013 — 3.511.768,45 € (Soest — 1.517.083,97 €; Hoch­sauer­land­kreis —— 1.994.684,48 €)
Eine Bewer­tung des Ver­lust­aus­gleichs je Ein­woh­ner ist nicht aus­sa­ge­kräf­tig, da die RLG
a) ihre Ver­kehrs­leis­tun­gen nicht flä­chen­de­ckend in allen Kom­mu­nen der bei­den Krei­se anbie­tet und
b) der Anteil der Ver­kehrs­leis­tung der RLG an der Gesamt­ver­kehrs­leis­tung in den bei­den Krei­sen nicht ver­gleich­bar ist.

zu 4.) Die Betriebs­leis­tung der RLG (Wagen-km Omni­bus) im Jahr 2015 betrug 8.987 tkm (Quel­le: Geschäfts­be­richt RLG).

zu 5.) Die Sum­me aller im Nah­ver­kehr im Hoch­sauer­land­kreis und im Kreis Soest erziel­ten jähr­li­chen Ein­nah­men und deren Ver­tei­lung auf die ver­schie­de­nen Ver­kehrs­un­ter­neh­men sind dem Hoch­sauer­land­kreis nicht bekannt.

zu 6.) Die Zah­lun­gen der RLG an die WVG betrugen:
2015 — 1.355.697,21 €
2014 — 1.322.527,86 €
2013 — 1.172.000,00 €

Zu 7.) Ruhr—Lippe-Tarif und zukünf­tig West­fa­len­Ta­rif sind kei­ne ent­fer­nungs­be­zo­ge­nen Tari­fe, son­dern Flä­chen­zo­nen­ta­ri­fe. Die Preis­ge­stal­tung wird durch die ver­schie­de­nen Tarif­part­ner bestimmt, die Erlös­ver­ant­wor­tung haben. Wesent­lich für die Ver­hand­lun­gen ist ein Aus­gleich zwi­schen einem attrak­ti­ven Tarif und geeig­ne­ten Rah­men­be­din­gun­gen für die Erbrin­gung mög­lichst wirt­schaft­li­cher Verkehrsleistungen.“

Anmer­kung:
Vie­le Fra­gen blei­ben offen. So wis­sen wir immer noch nicht, war­um der HSK je Ein­woh­ner 1,5 mal so viel am Ver­lust der RLG trägt als der Kreis Soest, wie die Ein­nah­men aus den Fahr­kar­ten ver­teilt wer­den, wie sich die Fahr­leis­tun­gen auf die bei­den Krei­se auf­tei­len und war­um im HSK für gleich lan­ge Stre­cken höhe­re Preis­stu­fen ver­langt wer­den als im Kreis Soest…

PM der Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW)