„Tatort Schule“: Mobbing-Opfer berichtet an Realschule Bestwig aus „erster Hand“

 

Bestwig. Mobbing unter Jugendlichen – für die Täter möglicherweise nur ein Spaß; für die Opfer dagegen eine Situation, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellen und bis an die Grenzen bringen kann. Wie groß die Belastungen durch Mobbing sein können, berichtete jetzt Sylvia Hamacher den Schülerinnen und Schülern der Klassen 6 und 7 an der Realschule Bestwig – aus eigener Erfahrung.

„Tatort Schule“ war die Veranstaltung überschrieben – für das Gespräch mit Sylvia Hamacher ein absolut passender Titel. Als 14-Jährige wurde sie selbst Opfer von Mobbing. Eindrucksvoll erklärte sie den Kindern und Jugendlichen die gefährliche Spirale vom Ignorieren, Beleidigen und Lästern über das Verbreiten von Gerüchten bis hin zu körperlichen Angriffen, etwa auf der Toilette oder im Umkleideraum der Sporthalle. Mehr und mehr wurde die junge Frau durch Worte und das Verhalten ihrer Mitschüler seelisch zertrümmert. Besonders schockierend war es für die Schülerinnen und Schüler, dass Sylvia Hamacher weder von Lehrern und Freunden oder auch von ihren Eltern gezielte Hilfe erfuhr. Die Verzweiflung wurde schließlich so übermächtig, dass die Jugendliche sogar versuchte, sich das Leben zu nehmen.

Sylvia Hamacher gab den Schülern gute Tipps, was sie gegen Mobbing-Attacken tun können. Das Führen eines Mobbing-Protokolls war einer dieser Tipps, das Gespräch mit einer Vertrauensperson war ein weiterer Ratschlag. Zum Ende der Veranstaltung appellierte sie an die Zuhörer, aufmerksamer auf Mitschüler zu achten und sie bei plötzlichen Verhaltensveränderungen anzusprechen.

Ebenso ist es richtig, nicht bei Hänseleien oder grundlosen Beleidigungen mitzumachen, sondern Fehlverhalten von Mitschülern mutig entgegenzutreten. Sylvia Hamacher: „Mobbing-Opfer kann jeder werden, obwohl es normalerweise nie nachvollziehbare Gründe für beleidigendes und diffamierendes Verhalten von Gruppen gegenüber einem Einzelnen gibt.“