Arzneimittelversorgung in der Krise – Friedrich Merz im Gespräch mit Sunderner Apotheker

Bei der Arzneimittelversorgung herrscht im HSK und in Deutschland derzeit ein nicht gekannter Engpass. Über diese Problematik hat sich Friedrich Merz MdB mit dem Sunderner Apotheker Christian Willeke ausgetauscht. (Foto: Büro Friedrich Merz)

Hochsauerlandkreis/Sundern. Die Apothekerinnen und Apotheker im Hochsauerlandkreis – und in ganz Deutschland – stehen vor einem bisher nicht gekannten Engpass bei der Versorgung mit Medikamenten. Der Bundestagsabgeordnete für den Hochsauerlandkreis, Friedrich Merz, hat am Montag darüber mit Christian Willeke aus Sundern gesprochen.

„Derzeit ist die Liefersituation für Arzneimittel eine Katastrophe, gerade für unsere jüngsten Patienten fehlen wichtige Medikamente. Ob Fiebermittel, Antibiotika oder auch Hustensäfte“ – Christian Willeke, Inhaber der Gesundleben Apotheke in Sundern, machte seinen Sorgen am Wochenende in den sozialen Medien Luft: um die Arzneimittelversorgung aufrechtzuerhalten, müssen Apotheken aktuell immer öfter beispielsweise Fieberzäpfchen selbst produzieren. Die Kritik lautet: die Bundesregierung spart die Arzneimittelversorgung kaputt.

Ampel muss Thema noch vor Jahresende zur Priorität machen

Nicht nur Christian Willeke beklagt die Situation. Auch andere Apotheken aus der Region kritisieren die Situation und formulieren Hilferufe. Friedrich Merz hat sich dazu am heutigen Montag ein Bild vor Ort in Sundern gemacht: „Nach den Erfahrungen aus dem Jahr 2020, wo uns die COVID19-Pandemie vor Augen geführt hat, wie fatal der Verzicht auf die eigene Produktion von Arzneimitteln und Medizinprodukten in Europa ist, ist dies der nächste Tiefschlag. Die Versorgung mit zahlreichen Medikamenten ist so gut wie zum Erliegen gekommen und in Europa gibt es nurmehr eine verbliebene Produktionsstätte für Antibiotika in Österreich.

Seit Monaten ist das Problem labiler Lieferketten bekannt – doch die Ampel tut abgesehen von vagen Ankündigungen nichts, um in der akuten Krise für Abhilfe zu sorgen. Als Union fordern wir einen Bund-Länder-Gipfel zu Medikamentenengpässen. Die Ampel muss dieses Thema noch vor Jahresende zur Priorität machen. Sie muss endlich das Gespräch mit Ländern, Apotheken, Krankenkassen, Großhändlern, Herstellern und anderen wichtigen Akteuren suchen. Es gilt jetzt, Sofortmaßnahmen zu koordinieren, statt dem Chaos in der Arzneimittelversorgung tatenlos zuzuschauen.

Wir brauchen wieder mehr pharmazeutische Industrie mit Produktionsstätten in Deutschland. Das hat schon Corona gezeigt. Von den 10 größten Pharmazieunternehmen Europas produziert keines mehr bei uns, dabei war Deutschland früher die Apotheke der Welt. Die Bedingungen für Hersteller müssten verbessert werden. Leider tut die Ampel zurzeit das Gegenteil, indem sie den Unternehmen zusätzliche Belastungen auferlegt. Statt unseren Gesundheits- und Wirtschaftsstandort attraktiver zu machen, wertet sie ihn sogar noch weiter ab.”

„Es ist hier ein dringender Kurswechsel der Bundesregierung erforderlich. Die Apotheken und die Menschen dürfen bei der Arzneimittelversorgung nicht am Tropf zunehmend labiler internationaler Lieferketten hängen“, so Friedrich Merz. „Das Thema werden wir im Bundestag und seinen Ausschüssen eng begleiten.“

 

 

 

 

 

 

(Quelle: Büro Friedrich Merz)