Sundern: Täter nach Schockanruf vorläufig festgenommen

Täter nach Schockanruf vorläufig festgenommen

Sundern (Hochsauerland) Am Donnerstag meldete sich ein Anrufer bei einer Frau aus Sundern. Er erzählte der Frau in russischer Sprache, ihr Sohn habe einen Verkehrsunfall verursacht und dabei ein Kind sehr schwer verletzt (sogenannter Schockanruf). Anschließend sei ihr Sohn festgenommen worden und würde auch in Haft bleiben. Dies könne nur verhindert werden, wenn sofort ein hoher Geldbetrag bezahlt werde. Da ein Sohn der Angerufenen, der bei dem Telefonat anwesend war, sofort Verdacht schöpfte, informierte er die Polizei.

 

Noch bevor die Polizeibeamten bei der Familie sein konnten, kam es zu einem weiteren telefonischen Kontakt zwischen der Frau und einem der Täter. Dabei konnte der Sohn im Umfeld der Wohnung der Familie zwei Männer ausmachen. Der eine telefonierte und der andere befand sich in einem Auto wenige Meter weiter. Als der Sohn den Täter in dem Pkw ansprach, kam es zu einem Gerangel und das Auto fuhr los. Dabei wurde der Sunderner einige Meter mitgeschleift und fiel dann auf die Straße. Verletzt musste er in einem Krankenhaus behandelt werden.

 

Ein Streifenwagen der Polizei Sundern konnte den flüchtigen Pkw im Verlauf der Hauptstraße finden und anhalten. Der Fahrer wurde vorläufig festgenommen. Es handelt sich um einen 21-jährigen Mann aus Litauen. Der zweite Täter, also der Mann, der augenscheinlich die Telefonate mit der Frau geführt hatte, ist flüchtig. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen dauern an.

 

Bei dem Auto des Litauers handelt es sich um einen grünen Ford Focus mit einem Kennzeichen aus Leipzig (L). Wer hat den Wagen am Donnerstag im Bereich Sundern gesehen? Wer kann Hinweise auf den zweiten Täter geben? Sachdienliche Hinweise bitte an die Polizei Sundern unter der Telefonnummer 02933-90200.

 

Die Polizei rät in solchen Fällen dringend davon ab, Geld zu überweisen oder an Kuriere zu übergeben. Geschädigte sollten sich in jedem Fall sofort an die Polizei wenden, denn in dem geschilderten und in ähnlich gelagerten Fällen handelt es sich immer um Betrüger, die Ängste schüren wollen, um anschließend an das Geld der Opfer zu gelangen.