Stemel erstickt im Verkehr – Umgehungsstraße weiterhin gefordert

Sundern-Stemel (Hochsauerland) Die positive Entwicklung der Gewerbegebiete in Sundern stellt ein Gewinn für die Stadt Sundern dar, ist man sich unter den Christdemokraten in Stemel einig. Allerdings sei damit auch eine Zunahme der Verkehrsbelastung zu erwarten. „Wir ersticken im Verkehr!“ war die einhellige Meinung bei der letzten Ortsbegehung des Stemeler CDU-Ortsverbandes. Daher fordert man zur Entlastung der Ortsdurchfahrtstraße weiterhin eine Umgehungsstraße für das Röhrdorf. „Die Belastung der Menschen durch den innerörtlichen Auto- und LKW-Verkehr nimmt seit Jahren kontinuierlich zu“, so die CDU-Vorsitzende Alexandra Blume. Erhöhte Belastungen durch Lärm, Gestank und Dreck seien die Folge.

Die Verringerung der Verkehrsbelastung muß höchste Priorität haben, gerade in einem kleinen Ort wie Stemel der zwischen den Zentren Hachen und Sundern liegt und die Durchfahrtsstraße eine hohe Frequentierung aufweist. Schon seit Mitte der 50er Jahre wurde ein Korridor für eine mögliche Trasse einer Umgehungsstraße im Bebauungsplan freigehalten, doch noch immer ist nichts passiert. Umso ärgerlicher ist es aus Sicht der Ortsunion, daß die rot-grüne Landesregierung die Ortsumgehung Stemel nicht für den Bundesverkehrswegeplan 2015 gemeldet hat und begrüßt daher die umgehende Reaktion von MdB Patrick Sensburg und Bürgermeister Detlef Lins. Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Günter Martin hatte in seiner Haushaltsrede am 7. November 2013 noch einmal betont, daß man sich weiterhin „vehement für die baldige Umsetzung der inzwischen auch im Ort nachdrücklich geforderten Umgehung Stemel einsetzen“ wolle. Dennoch ist klar, daß die Entscheidung letztendlich im Düsseldorfer Landesverkehrsministerium liegt.

Es sei unverständlich, daß auch die heimische SPD eine Ortumgehung ablehne und stattdessen nur die Reaktivierung der Röhrtalbahn fordere. Diese trage schließlich nicht wesentlich zur Entschärfung der Verkehrsbelastung bei, sondern betreffe fast ausschließlich den Personennahverkehr, so die Christdemokraten. Der Güterverkehr könnte ja heute schon per Bahn abgewickelt werden, aber wer macht das noch? Dieses ist aus Sicht des CDU-Ortsverbandes nichts anderes als Augenwischerei. Und wenn der Ortsverband Bündnis90/Die Grünen den Tod von Quellschnecken, Amphibien oder Fledermäusen voraussagt, stellt sich seitens der CDU doch die Frage, ob man tatsächlich die Lärmbelästigung der Anwohner und die erhöhte Unfallgefahr für Kinder und andere Verkehrsteilnehmer in Kauf nehmen soll, um ein eventuell mögliches Artensterben an punktuellen Stellen zu verhindern.