Sprün­ge auf Opas „ollen Lat­ten“: Nost­al­gie-Ski­ren­nen ist Kult

27. Januar 2015
von Redaktion

Im Ski­dorf Neu­as­ten­berg prä­sen­tie­ren sich Ski­fah­rer wie vor 100 Jahren 

Kufenstars, Snowboard-Rookies, Skizwerge und Großvaters „Skilatten“

Kufen­stars, Snow­board-Roo­kies, Skizwer­ge und Groß­va­ters „Ski­lat­ten“

Win­ter­berg. Mona­te­lang haben die Neu­as­ten­ber­ger in alten Tru­hen und Kof­fern auf dem Dach­bo­den gekramt, auf der Suche nach Kla­mot­ten aus dem Fun­dus der Groß­el­tern. Denn mit dem Nost­al­gie-Ski­ren­nen am 8. Febru­ar steht eines der High­lights im Ski­dorf Neu­as­ten­berg bevor. Schließ­lich soll die Kluft für das his­to­ri­sche Schau­lau­fen stan­des­ge­mäß sein.

 

Ein Bild wie um die Jahr­hun­dert­wen­de bie­tet sich dem stau­nen­den Publi­kum. Damen prä­sen­tie­ren sich gern tra­di­tio­nell in knö­chel­lan­gen, wal­len­den Röcken, Muff und pelz­be­setz­tem Kra­gen. Einen ganz erstaun­li­chen Anblick bie­ten auch die Her­ren in ihren Knie­bund­ho­sen und Schie­ber­müt­zen – oder ganz gedie­gen mit Schal, Man­tel und Filz­hut ausstaffiert.

 

Doch die Gäs­te soll­ten sich von den aben­teu­er­li­chen Out­fits nicht täu­schen las­sen: Das Ren­nen ver­langt den Akteu­ren durch­aus Geschick­lich­keit und Fahr­kön­nen ab. In Schnür­schu­hen und auf Holz­ski­ern mit Rie­men­bin­dung das Tor- und Hin­der­nis­ren­nen und die Paar-Sprün­ge über die Natur­schan­ze zu meis­tern, ist näm­lich gar nicht so einfach.

 

Tra­di­tio­nell beginnt das Nost­al­gie-Ski­ren­nen um 11 Uhr mit dem Ein­trag in die Start­lis­te und der Vor­stel­lung der Läu­fer um 11.30 Uhr. In ihren sehens­wer­ten Mon­tu­ren von anno dazu­mal prä­sen­tie­ren sich die Teil­neh­mer den Besu­chern und Foto­gra­fen. Dem folgt der Tor- und Hin­der­nis­lauf ab 12 Uhr, das Sprin­gen auf der Natur­schan­ze ab 12.30 Uhr und die Mas­sen­ab­fahrt 13.45 Uhr hin­un­ter zum West­deut­schen Win­ter­sport-Muse­um. Im Muse­um tref­fen sich alle zur Brot­zeit; danach erfolgt die Preisverleihung.

 

Die Ver­an­stal­tung fin­det seit fast 30 Jah­ren in Neu­as­ten­berg statt. Inzwi­schen hat sie ech­ten Kult­sta­tus erreicht und ehrt die Pio­nie­re des Win­ter­sports. Erin­nern wer­den sich die Star­ter in die­sem Jahr an den Mit­be­grün­der und Sym­bol­fi­gur des Ren­nens, Wil­fried Boden­mül­ler, der im Novem­ber letz­ten Jah­res ver­stor­ben ist.

 

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Mit­fah­ren darf im Prin­zip jeder, der in his­to­ri­scher Aus­rüs­tung kommt. Anmel­dun­gen erfol­gen bis 11 Uhr vor Ort. Das Publi­kum genießt den herr­lich nost­al­gi­schen Anblick bei frei­em Ein­tritt – und soll­te die Kame­ra nicht ver­ges­sen. Sol­che roman­ti­schen Bil­der gibt es nicht oft zu sehen.