SPD-Land­tags­frak­ti­on vor Ort in Bri­lon: Betrof­fe­ne zu Betei­lig­ten machen

21. Dezember 2012
von Redaktion
SPD-Landtagsfraktion vor Ort in Brilon: Betroffene zu Beteiligten machen

SPD-Land­tags­frak­ti­on vor Ort in Bri­lon: Betrof­fe­ne zu Betei­lig­ten machen

Bri­lon (Hoch­sauer­land) Am Diens­tag, den 18. Dezem­ber 2012  fand auf Ein­la­dung der SPD-Land­tags­frak­ti­on eine „Frak­ti­on-vor-Ort-Ver­an­stal­tung” zum The­ma „Auf dem Weg zu einem inklu­si­ven Schul­sys­tem in NRW“ im evan­ge­li­schen Gemein­de­zen­trum Bri­lon statt.  Zum Hin­ter­grund: Vor drei­ein­halb Jah­ren hat der Deut­sche Bun­des­tag die UN-Behin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on rati­fi­ziert, die for­dert, Men­schen mit Behin­de­rung von Anfang an gesell­schaft­lich ein­zu­schlie­ßen. Die­se ist für den Bund, die Län­der und die Kom­mu­nen rechtsverbindlich.
Nach einer kur­zen Begrü­ßung durch Inge Blask (MdL) von der SPD-Süd­west­fa­len, konn­te sie als Podi­ums­teil­neh­mer Ralf Gerst­ha­gen (Behin­der­ten­in­ter­es­sen-ver­tre­tung Bri­lon / BIV Bri­lon), Ralf Krol­la (Inklu­si­ons­be­auf­trag­ter des Schul­am­tes), Nor­bert Mül­ler (stv. Vor­sit­zen­der der GEW NRW), Anja West­höl­ter (Spre­che­rin einer Eltern­in­itia­ti­ve aus Ost­wig) und Dirk Wie­se (Mit­glied im Rat der Stadt Bri­lon und Bun­des­tags­kan­di­dat der HSK-SPD) herz­lich begrü­ßen. Nach einer the­ma­ti­schen Ein­füh­rung durch Eva-Maria Voigt-Küp­pers (MdL) von der his­to­ri­schen Ent­wick­lung der Inklu­si­on über die Not­wen­dig­keit von hete­ro­ge­nen Grup­pen im Lern­pro­zess und den jetzt vor­ge­leg­ten Inklu­si­ons­plan der rot-grü­nen Lan­des­re­gie­rung, stell­ten zum einen die Podi­ums­teil­neh­mer, wie auch zum ande­ren die zahl­reich anwe­sen­den För­der­schul­le­her, aber auch betrof­fe­ne Eltern ihre Kon­zep­te und ihre Anfor­de­run­gen, aber auch Sor­gen an ein inklu­si­ves Sys­tem vor. Gleich­wohl konn­te man aus der sehr hoch­wer­ti­gen Dis­kus­si­on ent­neh­men, dass vie­le Eltern wie auch die Lehr­kräf­te befürch­ten, dass die Umset­zung zu schnell kom­men und so die Qua­li­tät in der Umset­zung ver­lo­ren gehen könn­te. Die­se Befürch­tung nahm Eva-Maria Voigt-Küp­pers sehr ernst und ver­such­te die der­zei­ti­gen Eck­punk­te des Refe­ren­ten­ent­wurfs zu erläu­tern und so zu min­des­tens eini­ge berech­tig­ten Sor­gen der Eltern zu neh­men. Dabei gel­te es Betrof­fe­ne zu Betei­lig­ten zu machen. In die­sem Som­mer hat die Rot-Grü­ne Lan­des­re­gie­rung einen Akti­ons­plan beschlos­sen, der alle Poli­tik­be­rei­che umfasst. Eine beson­de­re Rol­le spie­len dabei die Schu­len. Denn jedes Kind hat das Recht auf Bil­dung in einer Regel­schu­le, unab­hän­gig davon, ob es behin­dert ist oder nicht. Das eröff­net gro­ße Chan­cen, stellt Kin­der, Eltern, Leh­rer und Schul­trä­ger aber auch vor gro­ße Herausforderungen.

„Man ste­he vor einer gro­ßen, aber rich­ti­gen und wich­ti­gen Auf­ga­be, der sich die gesam­te Gesell­schaft stel­len muss.” so Voigt-Küp­pers. Podi­ums­mit­glied Ralf Gerst­ha­gen ergänz­te: „Inklu­si­on beginnt im Kopf. Jeder Mensch muss zu erst sei­ne eige­nen Bar­rie­ren über­win­den, damit ein Mit­ein­an­der gelingt”.  Bei der inten­si­ven Dis­kus­si­on mit gro­ßer Publi­kums­be­tei­li­gung stan­den For­de­run­gen nach der Schaf­fung von Vor­aus­set­zun­gen an Regel­schu­len für eine inklu­si­ve Beschu­lung im Mit­tel­punkt. „Es ist an der Zeit, dass wir als Stadt und Regi­on alle Kin­der ent­spre­chend ihrem indi­vi­du­el­len För­der­be­darf beschu­len kön­nen.“, erklärt Dirk Wie­se, Mit­glied des Schul- u. Sport­aus­schus­ses der Stadt Bri­lon. Dirk Wie­se wei­ter: „Wir wer­den alle Kräf­te dar­an set­zen, die­se Auf­ga­be zu erfül­len. „Dabei gilt aber – Qua­li­tät geht vor Quan­ti­tät und die Betrof­fe­nen müs­sen wir, wie am heu­ti­gen Abend, umfas­send mit­ein­be­zie­hen und ihnen Gehör ver­schaf­fen. Dann kann der Weg hin zu einer inklu­si­ven Gesell­schaft gelin­gen. Mit­ein­an­der wer­den wir dies schaffen.“

Enga­gier­te Eltern wie auch die Spre­che­rin der Eltern­in­itia­ti­ve aus Ost­wig, Anja West­höl­ter, der Inklu­si­ons­be­auf­trag­ter des HSK, Ralf Krol­la u. der stv. GEW-Vor­sit­zen­de Nor­bert Mül­ler, mach­ten in der Dis­kus­si­on dar­auf auf­merk­sam, dass das The­ma Inklu­si­on nicht erst in der Schu­le begin­nen darf, son­dern bereits in der früh­kind­li­chen Bil­dung prak­ti­ziert wer­den muss. Alle sind sich am Ende des Dis­kus­si­ons­abends mit Eva-Maria Voigt-Küp­pers, MdL einig, dass eine inklu­si­ve Beschu­lung gewollt ist und auch gemein­ge­sell­schaft­lich getra­gen wer­de. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und Fotos auch unter www​.spd​-bri​lon​.de und bei Face­book unter „SPD Brilon”.