SPD-Fraktion besucht Fazenda da Esperança in Hellefeld

Sundern (Hochsauerland) Im April 2012 weihte der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker das ehemalige Schwesternhaus in Hellefeld ein als „Fazenda da Esparanca“ (Hof der Hoffnung).

Hier wird jungen Frauen die Möglichkeit geboten, sich in einer 12-monatigen Rekuperation (lat. recuperare = sich wiedergewinnen) von Drogen-, Alkohol-, Medikamenten-, Spiel- und Internetsucht aber auch von Essstörungen, Depressionen, Burnout usw. zu befreien und ein neues Leben zu beginnen.

Zu dieser Erfahrung wird das Leben auf dem Hof von drei Säulen gestützt, nämlich die der Gemeinschaft, der Arbeit und der Spiritualität.

Die familienähnlichen Wohngruppen werden begleitet von der Hofleiterin Michaela Fikus sowie 2 weiteren Mitgliedern der Gemeinschaft „Familie der Hoffnung“.

Die Spiritualität ist ein sehr wichtiger Punkt im Leben auf der Fazenda: morgens wird der Tag mit Gebet und Lesen des Evangeliums begonnen.

Aber auch die Arbeit ist beim geregelten Tagesablauf für die jungen Menschen von großer Bedeutung, weil dadurch Struktur und Selbstvertrauen wiedergewonnen werden. Außerdem machen die Jugendlichen die Erfahrung, Neues zu erlernen mit dem Bewusstsein, dass die Arbeit gleichzeitig zur Finanzierung des Hauses beiträgt. Im eigenen Hofladen werden selbsthergestellte Marmeladen, Säfte, Handarbeit und auch Produkte von anderen Fazendas angeboten.

Jeden Sonntag laden die Hausbewohnerinnen ab 15.00 Uhr zu Kaffee und Kuchen ins Hofcafé ein, anschließend wird um 17.00 Uhr ein Gottesdienst in der Kapelle gefeiert. Die Fazenda bietet auch Gruppenunterkünfte für bis zu 35 Personen an , auch dadurch wird zum Selbstunterhalt des Hofes beigetragen. Heute leben im ehemaligen Schwesternhaus neben der Leiterin Michaela Fikus und ihren beiden Helferinnen 5 Rekuperantinnen, 1 ehemalige Rekuperantin und 3 Schwestern der christlichen Liebe aus Paderborn. Die Hausbewohnerinnen fühlen sich wohl in ihrem neuen Zuhause und auch gut akzeptiert in Hellefeld.

Die Fazenda da Esparanca Bewegung entstand vor 30 Jahren in Brasilien. 2010 wurde sie von der katholischen Kirche in Rom anerkannt. In Deutschland gibt es 5 Fazendas, weltweit sind es über 70, in denen über 2500 Menschen daran arbeiten, ihre Probleme zu lösen und ein neues, selbstverantwortliches Leben zu beginnen.

Fraktionsvorsitzender Jürgen ter Braak regt an, dass Frau Fikus das Projekt dem Jugendhilfe-Ausschuss vorstellt.