Sind Bio­gas­an­la­gen ticken­de Bomben?

30. April 2015
von Redaktion

Hoch­sauer­land­kreis.

Hohe Stö­rungs­an­fäl­lig­keit

Bio­gas­an­la­gen sind offen­bar tech­nisch sehr ris­kant und daher stö­rungs­an­fäl­lig. In den letz­ten Jah­ren häuf­ten sich Mel­dun­gen über schwe­re Unfäl­le, ver­ur­sacht durch Pan­nen beim Betrieb von Biogasanlagen.

Pan­nen, Unfäl­le, Katastrophen

2012 gab es bei­spiels­wei­se im Land­kreis Roten­burg, Nie­der­sach­sen eine gro­ße Umwelt­ka­ta­stro­phe durch den Aus­fall des Pump­sys­tems einer Bio­gas­an­la­ge. Als Fol­ge des tech­ni­schen Defekts lie­fen ca. 400 Kubik­me­tern Gär­sub­strat aus. Die Flüs­sig­keit ergoss sich in einen angren­zen­den Bach. Das hat­te wie­der­um das sofor­ti­ge Abster­ben des Fisch­be­stands zur Folge.

Im Dezem­ber 2013 wur­den im Land­kreis Kel­heim, Nie­der­bay­ern vier Män­ner bei einem Unfall in einer Bio­gas­an­la­ge durch das Ein­at­men gif­ti­ger Dämp­fe verletzt.

Im Janu­ar 2014 ent­wi­chen in Bro­ken­lan­de, Schles­wig-Hol­stein Mil­lio­nen Liter Gär­res­te in die Umwelt. Sie ver­seuch­ten nicht nur das Erd­reich, son­dern auch einen Bach. Das Leben in dem Gewäs­ser wur­de fast gänz­lich zer­stört. Die simp­le Ursa­che war ein gebors­te­nes Ven­til einer Bio­gas­an­la­ge. Die Staats­an­walt­schaft nahm Ermitt­lun­gen wegen Umwelt­schä­di­gun­gen auf.

Auf­grund eines Lecks, das durch Bau­ar­bei­ten bei einer Bio­gas­an­la­ge ent­stan­den war, lie­fen am Orts­rand von Red­witz, Ober­fran­ken geschätzt 1500 bis 3000 Kubik­me­ter Gül­le aus. Das ereig­ne­te sich im März 2014.

März 2015: „Brand in einer Bio­gas­an­la­ge in Kemp­ten-Hei­li­gen­kreuz, All­gäu“. Ein Arbei­ter wur­de mit Ver­dacht auf Rauch­gas­ver­gif­tung ins Kran­ken­haus gebracht.

Die Serie könn­te wir noch lan­ge fortsetzen ….

Anfra­ge der SBL/FW

Die Kreis­tags­frak­ti­on Sauer­län­der Bür­ger­lis­te befürch­tet, dass sich ähn­li­che Kata­stro­phen auch im Hoch­sauer­land­kreis ereig­nen kön­nen und schick­te daher am 21. April 2015 dem Land­rat fol­gen­de Fragen:

  1. Wie vie­le Bio­gas­an­la­gen wer­den aktu­ell im HSK betrieben?
  2. Wo befin­den sie sich und wer sind die jewei­li­gen Betreiber?
  3. Wie vie­le die­ser Anla­gen ste­hen in Was­ser­schutz­ge­bie­ten oder in deren Nähe?
    Wel­che Abstands­re­geln gel­ten ggf. zu Gewäs­sern und ande­ren emp­find­li­chen Öko-Systemen?
  4. Wel­che Sicher­heits­stan­dards müs­sen die Betrei­ber gewähr­leis­ten (z.B. Schutzwälle)?
  5. Wer über­wacht wie und in wel­chen zeit­li­chen Abstän­den die Sicher­heit von Bio­gas­an­la­gen? Wer ist für die Doku­men­ta­ti­on verantwortlich?
  6. Kam es Ihres Wis­sens in den letz­ten 5 Jah­ren bei Bio­gas­an­la­gen im HSK zu Stö­run­gen und Unfäl­len? Besteht eine Mel­de­pflicht für Störfälle?
  7. Wer haf­tet für durch Bio­gas­an­la­gen ver­ur­sach­te Schä­den und Fol­ge­schä­den, z.B. wenn die Umwelt nach­hal­tig beein­träch­tigt wird?

 

PM der Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW)SBL-Logo