Sekun­dar­schu­len offen­bar nicht über­all beliebt

21. Februar 2014
von Redaktion

Hoch­sauer­land­kreis.

Nicht über­all in NRW fin­det die neue Schul­form „Sekun­dar­schu­le“ die Zustim­mung der Eltern.

Neben Pader­born schei­ter­te der Ver­such die „Gesamt­schu­le light“ ein­zu­füh­ren bei­spiels­wei­se auch in Ern­te­brück-Bad Laas­phe und in Mesche­de. In der Nach­bar­ge­mein­de von Mesche­de, Best­wig, hat die Gemein­de­ver­wal­tung ihr ange­streb­tes Ziel erreicht. Die Anmel­de­zah­len rei­chen aus. Dort kann also die neue Schu­le als Teil­stand­ort der bereits bestehen­den Sekun­dar­schu­le Ols­berg im Schul­jahr 2014/15 an den Start gehen. Schließ­lich blieb Ver­ant­wort­li­chen und Eltern auch fast gar nichts ande­res übrig als „Ja“ zu sagen; denn die Bezirks­re­gie­rung Arns­berg hat­te die Wei­ter­füh­rung der in Best­wig bestehen­den bei­den Schu­len (Haupt­schu­le und Real­schu­le) nicht mehr genehmigt.

Ganz anders gestal­tet sich die Situa­ti­on in Mesche­de. Im Gebiet der Kreis­stadt bestehen noch meh­re­re Haupt­schu­len, Real­schu­len und Gym­na­si­en neben­ein­an­der. Der Ver­such eine Sekun­dar­schu­le ein­zu­füh­ren schei­ter­te schon 2012 ein­mal. Damals, wäh­rend einer Info-Ver­an­stal­tung, wur­de deut­lich, man­che Müt­ter haben Vor­be­hal­te gegen den nach­mit­täg­li­chen Schul­un­ter­richt. Sie äußer­ten klar: „Unse­re Kin­der sol­len mit­tags Zuhau­se sein!“ Ob des­halb auch der erneu­te Anlauf zur Sekun­dar­schu­le nicht klapp­te, wis­sen wir nicht. Wir erfuh­ren bis­her nur aus der Pres­se, dass anstatt min­des­tens 75 Kin­der, die für eine Sekun­dar­schul-Grün­dung erfor­der­lich sind, in Mesche­de ledig­lich 32 Mäd­chen und Jun­gen ange­mel­det wurden.

Nun stellt sich die Fra­ge, ob die Eltern mit dem alten Schul­an­ge­bot so zufrie­den sind, dass sie kei­nen Ände­rungs­be­darf haben, oder ob doch bald mehr Stim­men nach der Errich­tung einer Gesamt­schu­le laut wer­den? Und da liegt der Ball auch beim Hoch­sauer­land­kreis. Der HSK ist recht­lich ver­pflich­tet, eine Gesamt­schu­le ein­zu­füh­ren, sofern es kei­ne Kom­mu­ne im Kreis­ge­biet tut. Ande­re west­fä­li­sche Land­krei­se (Enne­pe-Ruhr, Güters­loh) haben bereits kreis­ei­ge­ne Gesamt­schu­len ein­ge­rich­tet. Ohne eine gut erreich­ba­re Gesamt­schu­le gibt es kei­ne Wahl­frei­heit und nicht genü­gend schu­li­sche Viel­falt! Nicht grund­los fah­ren täg­lich weit über 100 Kin­der aus Bri­lon zur nächst gele­ge­nen Gesamt­schu­le ins hes­si­sche Wil­lin­gen. Auch aus Neheim fah­ren Schü­le­rin­nen und Schul­er über die Kreis­gren­ze zur Gesamt­schu­le nach Frön­den­berg, aus Mede­bach nach God­dels­heim. Deut­li­cher kön­nen Eltern doch ihren Wunsch nach die­ser Schul­form nicht zei­gen! Für die im Som­mer 2012 neu gestar­te­te Gesamt­schu­le in Müns­ter gibt es übri­gens aktu­ell wie­der einen Anmel­de­boom: 322 Kin­der bewer­ben sich um die 115 Plät­ze im Schul­jahr 2014/15.

Wann gibt der Hoch­sauer­land­kreis, wann geben die Städ­te und Gemein­den hier end­lich die Blo­cka­de-Hal­tung gegen die Gesamt­schu­le auf? Nur die Gesamt­schu­le ist „Eine Schu­le für alle“, und genau die brau­chen wir auch im Sau­er­land, neben ande­ren Schulformen!

Quel­le: Sau­er­län­der Bür­ger­lis­te (SBL)