Schulentwicklungsplanung der Berufskollegs: Steuerungsgruppe bleibt bei Vorschlag – Zahl der Schultage kann verkürzt werden

Hochsauerlandkreis. Die Steuerungsgruppe zur Schulentwicklungsplanung der Berufskollegs des Hochsauerlandkreises bleibt nach intensiver Diskussion bei ihrem bisherigen Vorschlag, dass der Bereich Elektrotechnik nach dem bereits 2014 gefundenen Kompromiss erfolgen soll. Die Kreisverwaltung wird in einer Vorlage diesen Kompromiss erneut dem Schulausschuss am 3. Februar und dem Kreistag am 13. März zum Beschluss vorschlagen.

In diesem Beschluss befürwortet die Kreisverwaltung auch den Vorschlag der Bezirksregierung Arnsberg als Obere Schulaufsichtsbehörde, die Auszubildenden im Elektrobereich nach dem Modell „Ganztagsberufsschule in der gesunden Schule“ zu beschulen. Hierbei handelt es sich um ein neues Organisationsmodell für den Berufsschulunterricht in NRW. Kernelement ist die Zusammenfassung des Berufsschulunterrichts zu einem ausgedehnten Berufsschultag mit zehn Unterrichtsstunden. Dies reduziert die Berufsschultage und kommt den Schülern mit längeren Anfahrtswegen, aber auch den Ausbildungsbetrieben entgegen.

Die Schulentwicklungsplanung wird fortgeführt und die Erfahrungen der zu beschließenden Neuerungen in den insgesamt 13 Bildungsgängen sollen in künftige Planungen übernommen werden. Bei der Kompromissfindung mussten alle Berufskollegs aufeinander zugehen und sich abstimmen. Dabei gab es auf allen Seiten Gewinner und Verlierer. So verliert beispielsweise das Berufskolleg Meschede den Bildungsgang Kfz-Mechaniker, der nur noch in Arnsberg und Olsberg angeboten wird. Am Berufskolleg Berliner Platz läuft der Bildungsgang für kaufmännische Assistenten der Informationswirtschaft aus.

Der Steuerungsgruppe gehören an: Die fünf Schulleiter der Berufskollegs, der Hochsauerlandkreis als Schulträger, die Bezirksregierung Arnsberg als Obere Schulaufsichtsbehörde, die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer sowie der Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende des Schulausschusses, ein Vertreter der Städte und Gemeinden und ein Vertreter der Wirtschaftsförderung.

Zum Hintergrund:

Zum Schuljahr 2015/2016 sollen die „Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik“ und die „Elektroniker für Betriebstechnik“ im ersten Ausbildungsjahr an allen drei Schulorten (Berufskolleg Berliner Platz in Arnsberg, Berufskolleg Meschede und Berufskolleg Olsberg) gemeinsam beschult werden. Nach dem ersten Ausbildungsjahr wechseln alle „Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik“ an das Berufskolleg Meschede und alle „Elektroniker für Betriebstechnik“ an das Berufskolleg Berliner Platz. Die Mechatroniker werden ausschließlich in Olsberg ausgebildet.

Diese Regelung soll zum Schuljahr 2015/2016 in Kraft treten. Die Auszubildenden, die sich derzeit im zweiten und dritten Ausbildungsjahr befinden, beenden ihre Ausbildung nach den bisher geltenden Vorgaben.

Der Schulausschuss hatte Anfang Dezember 2014 beschlossen, die Verwaltung sowie die Steuerungsgruppe zu beauftragen, bis zur nächsten Sitzung des Schulausschusses erneut zu beraten und eine Lösung für den Bereich Elektrotechnik zu erarbeiten.