SBL/FW – Anfra­ge Nr. III zu “Roun­dup” auf den Grund­stü­cken der Kreisverwaltung

7. August 2014
von Redaktion

Hoch­sauer­land­kreis. Die Kreis­tags­frak­ti­on Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW) lässt nicht locker. Schon zwei­mal schrieb die SBL/FW die Kreis­ver­wal­tung wegen des Ein­sat­zes von Unkraut­ver­nich­tungs­mit­teln auf den Grün­flä­chen der kreis­ei­ge­nen Schu­len und ande­rer Gebäu­de der Kreis­ver­wal­tung an und bat um detail­lier­te Aus­künf­te über die Art und die Men­ge der Spritz­mit­tel. Die bei­den Ant­wort­schrei­ben der Ver­wal­tung war­fen wei­te­re Fra­gen auf. Wir berichteten.
Klick:
http://​sbl​-frak​ti​on​.de/​?​s​=​R​o​u​n​dup

Hier nun der Wort­laut der drit­ten Anfra­ge der SBL/FW zum Ein­satz von Roun­dup auf kreis­ei­ge­nen Flä­chen mit Datum vom 15.07.2014:

„Anfra­ge gemäß § 11 Abs. 1 der Geschäfts­ord­nung des Kreistags
The­ma: Ein­satz von Roun­dup auf kreis­ei­ge­nen Grund­stü­cken III

Sehr geehr­ter Herr Landrat,
sehr geehr­ter Herr Ausschussvorsitzender,

wir möch­ten noch ein­mal auf den Ein­satz von soge­nann­ten Pflan­zen­schutz­mit­teln auf den Grund­stü-cken des Hoch­sauer­land­krei­ses ein­ge­hen. Denn die Anga­ben in Ihrer Ant­wort vom 02.07.2014 auf unse­re Anfra­ge vom 02.06.2014 machen u. E. sehr deut­lich, mit wel­cher Selbst­ver­ständ­lich­keit und Unbe­fan­gen­heit Men­schen und Umwelt völ­lig unnö­ti­ger­wei­se mit Gift belas­tet werden.
Dass es auch anders geht, beweist Bay­ern. Laut einer Ver­öf­fent­li­chung auf den Sei­ten des Baye­ri­schen Lan­des­amts für Umwelt ist der Ein­satz von che­mi­schen Pflan­zen­schutz­mit­teln in öffent­li­chen Grün­fla­chen und Anla­gen grund­sätz­lich verboten.
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http://​www​.lfu​.bay​ern​.de/​u​m​w​e​l​t​k​o​m​m​u​n​a​l​/​p​f​l​e​g​e​_​o​e​f​f​e​n​t​l​i​c​h​e​r​_​a​n​l​a​g​e​n​/​i​n​d​e​x​.​htm

Wie wir bereits in unse­rer ers­ten Anfra­ge zu die­sem The­ma (am 07.05.2014) schrie­ben, beob­ach­te­te am 05.05.2014 ein Pas­sant, dass in den Bee­ten vor dem Kreis­haus in Arns­berg ein/​e Mitarbeiter/​in eines offen­bar von der Kreis­ver­wal­tung beauf­trag­ten Gar­ten­bau­be­triebs mit einer Rücken­sprit­ze Mit­tel zur Unkraut­be­kämp­fung ein­setz­te. In Ihrer Auf­lis­tung vom 02.07.2014 dar­über, wann und wo wel­che Men­gen Pflan­zen­schutz­mit­tel ein­ge­setzt wur­den, ist die­se Akti­on nicht erwähnt. In dem zitier­ten Schrei­ben dekla­rie­ren Sie „gerin­ge Men­gen von unter 1 Liter Pflan­zen­schutz­mit­tel“ aus­drück­lich nicht näher. Wir gehen also davon aus, dass die Akti­on vom 05.05.2014 in die­se Kate­go­rie fällt.

Dar­um fra­gen wir:

1. Wel­ches „Pflan­zen­schutz­mit­tel“ (Pro­dukt und Wir­kungs­wei­se) wur­de in wel­chen Men­gen und in wel­cher Kon­zen­tra­ti­on am 05.05.2014 in den Grün­flä­chen des Kreis­hau­ses in Arns­berg versprüht?

2. Wie groß sind die „gerin­gen Men­gen unter 1 Liter Pflan­zen­schutz­mit­tel“, die seit Anfang 2013 bis heu­te ins­ge­samt und bei den ein­zel­nen Spritz­ak­tio­nen (wie vie­le ein­zel­ne Maß­nah­men?) auf kreis­ei­ge­nen Grund­stü­cken ver­wen­det wurden?

3. Um wel­che Pro­duk­te han­del­te es sich jeweils?

4. In wel­cher Konzentration/​Verdünnung im Ver­hält­nis zum Wirk­stoff sind die toxi­schen Mit­tel jeweils ange­wandt worden?

5. Hal­ten Sie den Ein­satz von Sub­stan­zen wie Gly­pho­sat in den Grün­flä­chen der Schu­len, wie z.B. die Auf­brin­gung von sage und schrei­be 37 Litern des Pro­dukts Touch­down Quat­tro am 05.05.2014 beim Berufs­kol­leg in Mesche­de, für verantwortbar?

6. Wer doku­men­tiert wo und wer kon­trol­liert wie die Anga­ben über die Art und Men­ge der auf­ge­brach­ten Sub­stan­zen sowie deren sach­ge­mä­ße Anwendung?

7. Wie und wo wer­den even­tu­ell anfal­len­de Abfäl­le der Spritz­ak­tio­nen ent­sorgt und wer über­prüft die sach­ge­mä­ße Entsorgung?

8. Wie und wo und für wel­chen Zeit­raum wer­den die Doku­men­te über die Pro­duk­te, die Men­gen, die Art und den Tag der Anwen­dung und den Gar­ten­bau­be­trieb, der den Auf­trag durch­führ­te, archiviert?

9. Wie hoch waren die Kos­ten für die Spritz­mit­tel, Pes­ti­zi­de etc. im Jahr 2013 und im Jahr 2014 bis heute?

10. Den­ken die Ver­ant­wort­li­chen beim Hoch­sauer­land­kreis über Alter­na­ti­ven zur Gift­sprit­ze­rei nach, sodass auf die Ver­wen­dung von so genann­ten Pflan­zen­schutz- und Unkraut­be­kämp­fungs­mit­teln ganz oder teil­wei­se ver­zich­tet wer­den kann?“

Quel­le: Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW)