Sundern. Christen aus Bethlehem werden am 4. Adventssonntag, 21. Dezember 2014, in mehreren Gemeinden des Pastoralen Raumes Sundern religiöse Schnitzereien aus Olivenholz zum Verkauf vor bzw. nach den Gottesdiensten anbieten. Jeden Tag sind die Medien voll mit Berichten aus Kriegs- und Krisengebieten der Erde, doch meistens bleiben die Menschen hinter den Schlagzeilen unbekannt. Eine Möglichkeit, nach dem Gottesdienst mit Betroffenen ins Gespräch zu kommen und sie wirtschaftlich zu unterstützen, bieten die Kirchengemeinden St. Johannes und Christkönig in Sundern mit dem Caritas-Seniorenhaus St. Franziskus, die Gemeinden des ehemaligen Pastoralverbundes Kirchspiel Enkhausen sowie St. Hubertus Amecke, St. Pankratius Stockum und St. Antonius Kloster Brunnen am kommenden 4. Advent.
Die Situation im Heiligen Land Palästina ist äußerst schwierig. Viele Menschen dort sind arbeitslos. Die schlechten Lebensbedingungen lassen sie zweifeln darauf hoffen zu können, mal ein besseres Leben zu führen. Grenzposten schränken sie in ihrer Freiheit ein. Gewaltige Mauern versperren ihnen Wege nach draußen. Die Hoffnung Arbeit zu finden, wird im Keim erstickt. Christliche Familien müssen somit um ihre Existenz bangen. Viele Christen ringen daher mit der Entscheidung das Heilige Land zu verlassen um anderswo ihr Glück zu finden. Unter solchen Gegebenheiten können Eltern ihren Kindern keine Sicherheit geben.
Für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe besteht jedoch noch Hoffnung in Bethlehem zu verbleiben, weil sie Arbeit haben. Es sind christliche Künstler und Händler, die mit Olivenholzschnitzereien ihren Lebensunterhalt sichern. Das Kunstwerk der Schnitzereien ist für viele christliche Palästinenser die einzige Möglichkeit ihre Existenz zu sichern. Der Verkauf im Ausland, wie jetzt in Sundern, gibt den Schnitzer-Familien die Möglichkeit, im Heiligen Land zu verbleiben und die miserablen Zustände Vorort nicht zu sehr als Existenzbedrohung zu empfinden.
Der Pastorale Raum Sundern mit den beteiligten Kirchengemeinden bittet alle, ein Zeichen der Solidarität mit den immer weniger werdenden Christen im Heiligen Land zu setzten. Sie sind dort mittlerweile eine bedrohte Minderheit. Für die Berufsgruppe der Schnitzer bedeuten die eingehenden Aufträge und Verkäufe ein Stück Selbstwertgefühl, das man ihnen zurückgibt und somit das Überleben ihrer kleinen Handwerksbetriebe unterstützt. Für die Händler bedeutet dies auch das Sichern ihrer Arbeitsplätze.