Müll­tou­ris­mus in den HSK

26. Mai 2018
von Redaktion

Hoch­sauer­land­kreis.

Dar­an, dass die Abfall­de­po­nie (“ZRD”) des HSK in Frie­ling­hau­sen (in der Nähe von Böde­feld) eine Fehl­pla­nung ist, besteht kein Zwei­fel. Geplant wur­de sie für eine Haus­müll-Jah­res­men­ge von 190.000 Ton­nen und ist nun seit zwei Jahr­zehn­ten in Betrieb. Aber bereits zum 01.06.1993 – also vor dem Bau! – trat die “Tch­ni­sche Anlei­tung Sied­lungs­ab­fall” in Kraft. Sie wur­de übri­gens von der dama­li­gen Bun­des­um­welt­mi­nis­te­rin namens A. Mer­kel erlas­sen. Damit war ein­deu­tig klar, dass ab 01.06.2005 Haus­müll nicht mehr auf der­ar­ti­gen Depo­nien abge­la­gert wer­den dürf­te, son­dern in Sor­tier­an­la­gen behan­delt und der nicht ver­wert­ba­re Rest­müll danach ver­brannt wird.

Seit­dem dient die ZRD der Ent­sor­gung von Gewer­be­ab­fäl­len, was zu einem Anlie­fer­vo­lu­men von etwa einem Vier­tel der ursprüng­lich geplan­ten Jah­res­men­ge führt. In der letz­ten Sit­zung des Betriebs­aus­schus­ses wur­de auf Nach­fra­ge bestä­tigt, “dass 31% des Abfalls aus dem HSK und 69% von außer­halb auf der ZRD abge­la­gert wer­den”. Mehr als zwei Drit­tel der Abfäl­le für die Abfall­de­po­nie des HSK wer­den also extra in das Kreis­ge­biet transportiert.

Damit das funk­tio­niert, muss die­ser Trans­port für die Anlie­fe­rer preis­lich attrak­tiv sein. Wer sich über die Prei­se der Depo­nie infor­mie­ren möch­te, erhält auf der Inter­net­sei­te “Ent­gelt­ord­nung” des kreis­ei­ge­nen Abfall­be­triebs GAH kei­ne kon­kre­te Aus­kunft: http://​www​.hoch​sauer​land​kreis​.de/​a​h​s​k​/​2​g​h​/​e​n​t​g​e​l​d​o​r​d​n​u​n​g​/​i​n​d​e​x​.​php .
Es fin­det sich dort aller­dings der viel­spre­chen­de Satz: “Unter bestimm­ten Vorraus­set­zun­gen kön­nen mit den Geschäfts­füh­rern der GAH, Herrn P. und Herrn G., beson­de­re Prei­se ver­han­delt werden” …

PM der Sau­er­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW)