Mit dem Hubschrauber gegen saure Böden Ruhrverband lässt Wälder im Bereich Brunskappel kalken

Der Ruhrverband hat in dieser Woche mit der Bodenschutzkalkung von rund 650 Hektar Waldfläche im Sauerland begonnen. Der etwa 14 Tage dauernde Einsatz betrifft vor allem die Bereiche Bremecketal und Brunskappel. Fußgänger müssen sich lediglich auf tageweise gesperrte Wege einstellen. Die Ausbringung des Kalks geschieht per Hubschrauber, dadurch kann auch unwegsames Gelände gleichmäßig und in entsprechender Dosis gekalkt werden. Für einen Hektar Waldboden werden drei Tonnen Kalk benötigt, das heißt, insgesamt werden rund 1.500 Tonnen Kalk über den Wäldern verteilt.

Der Waldboden ist der Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen. Seine Fähigkeit, Regenwasser zu speichern, trägt dazu bei, die Auswirkungen von Starkregen und Hochwassern zu mildern. Auch bei Sturm sorgt ein gesunder Boden dafür, dass das Wurzelwerk der Bäume einen festen Halt hat. Durch Emissionen, beispielsweise aus Straßenverkehr und Industrie, entsteht so genannter saurer Regen. Da Bäume die Säuren aus der Luft filtern, versauern Waldböden mehr als andere Böden. Das ist schädlich für die Bodenlebewesen und das Feinwurzelsystem. Um dies zu verhindern, lässt der Ruhrverband nun seine Wälder an der Möhnetalsperre kalken. Kohlensaurer Magnesiumkalk ist ein natürliches und effektives Vorbeuge- und Heilmittel gegen saure Böden. Er neutralisiert die im Boden angereicherten Säuren und stabilisiert den pH-Wert.

Der Kalk lagert zunächst auf dem Waldboden, mit dem nächsten Regen wird er von der obersten Bodenschicht aufgenommen. Die kleinsten Partikel wirken relativ schnell, die gröberen Körner lösen sich nur langsam auf und bilden somit ein nachhaltiges Pufferdepot. Die Waldkalkung per Hubschrauber kostet 237 Euro pro Hektar. Über ein spezielles Förderprogramm, das durch das zuständige Regionalforstamt Soest-Sauerland des Landesbetriebs Wald und Holz abgewickelt wird, tragen das Land NRW und die Europäische Union 70 Prozent der Nettokosten. Diese öffentliche Förderung der Bodenschutzmaßnahme beruht auf der Erkenntnis, dass die von der Gesellschaft verursachten Emissionen in hohem Maße zum sauren Regen beitragen.

Der Ruhrverband hat zuletzt vor zwei Jahren seine Waldflächen rund um die Möhnetalsperre kalken lassen. Für die Zukunft sind – je nach Entwicklung der pH-Werte des Bodens – regelmäßige Kalkungen an den großen Talsperren im Sauerland geplant.

Das Projekt wird unterstützt aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER):

 

Fotos : Ruhrverband Per Hubschrauber lässt der Ruhrverband derzeit – wie hier vor zwei Jahren an der Möhnetalsperre – seine Waldflächen in den Bereichen Bremecketal und Brunskappel kalken. Die Maßnahme dient dem Schutz des Waldbodens.