„Lot­se“ für die Mesche­der Schu­len auf dem Weg zum digi­ta­len Lernen

5. Juni 2018
von Redaktion

Mesche­de. Sie hat Arbei­ten, Leben und Woh­nen in nur weni­gen Jah­ren „umge­krem­pelt“ – die Digi­ta­li­sie­rung. Auch in das schu­li­sche Ler­nen haben Netz­wer­ke, PC, mobi­le End­ge­rä­te und digi­ta­le Medi­en längst Ein­zug gehal­ten. Die Mesche­der Schu­len haben nun einen „Lot­sen“, der sie bei Kon­zep­ten rund um die Digi­ta­li­sie­rung und deren Umset­zung berät und unterstützt.

Offi­zi­ell nennt sich die Tätig­keits­be­zeich­nung „Medi­en­in­for­ma­ti­ker“, die Mario Opp­mann bei der Stadt Mesche­de aus­übt. Er beglei­tet ab sofort die städ­ti­schen Schu­len auf ihrem Weg, päd­ago­gi­sche Kon­zep­te rund um den Umgang mit digi­ta­len Medi­en zu ent­wi­ckeln – und die­se auf tech­ni­scher Ebe­ne auch umzu­set­zen. Eine „unge­wöhn­li­che Stel­len­be­schrei­bung“ in der hei­mi­schen Regi­on, unter­streicht Bür­ger­meis­ter Chris­toph Weber – die aber eine hohe Bedeu­tung für den Bil­dungs­stand­ort Mesche­de habe: „Dabei geht es an den Schu­len um mehr als schnel­les Inter­net und vie­le Tablets.“

Denn die Auf­ga­be von Mario Opp­mann ist es, die Schu­len an der Schnitt­stel­le von Päd­ago­gik und Tech­nik zu unter­stüt­zen. Gise­la Bartsch, Lei­te­rin des Fach­be­reichs Gene­ra­tio­nen, Bil­dung, Frei­zeit: „Hier geht es um struk­tu­rel­le und kon­zep­tio­nel­le Arbeit.“ Denn bis­lang hat die Stadt Mesche­de als Schul­trä­ge­rin den Schu­len die ent­spre­chen­de Tech­nik zur Ver­fü­gung gestellt, die päd­ago­gi­schen Ideen für den Unter­richt waren Sache des Leh­rer­kol­le­gi­ums. Ziel ist es in Mesche­de, die bei­den Berei­che opti­mal auf­ein­an­der abzu­stim­men. Dabei, so betont Gise­la Bartsch, ste­hen aber die päd­ago­gi­schen Belan­ge der Schu­len im Mit­tel­punkt: „Päd­ago­gik bestimmt Technik.“

Aus sei­ner bis­he­ri­gen Tätig­keit bringt der gebür­ti­ge Oeven­tro­per Mario Opp­mann bei­des mit. Der 46-Jäh­ri­ge ist als selbst­stän­di­ger IT-Fach­mann in Dort­mund tätig – und hat dabei auch schon mit den Berei­chen Erwach­se­nen­bil­dung und Schu­len zu tun gehabt. Für die Kreis- und Hoch­schul­stadt ist er nun – befris­tet auf zwei Jah­re – mit einer hal­ben Stel­le tätig. Umge­setzt wer­den konn­te das Pro­jekt, weil nach dem Frei­wer­den einer Stel­le Arbeits­zeit­an­tei­le umge­schich­tet wor­den sind.

Die Auf­ga­be in Mesche­de sei über­aus reiz­voll, bekennt Mario Opp­mann: „Für Schu­len kann es über­le­bens­wich­tig wer­den, sich im Bereich der digi­ta­len Bil­dung gut auf­zu­stel­len.“ Und eben da sei es uner­läss­lich, dass ein schlüs­si­ges Kon­zept zugrun­de­liegt: „Stück­werk hält den Anfor­de­run­gen nicht dau­er­haft stand.“

Ein Patent­re­zept gebe es dabei für die Mesche­der Schu­len nicht. Wie wer­den digi­ta­le Medi­en im Unter­richt ein­ge­setzt? Dür­fen Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Unter­richt ihre pri­va­ten End­ge­rä­te nut­zen – oder umge­kehrt schu­li­sche Lap­tops mit nach Hau­se neh­men, um dort mit ihnen zu arbei­ten? Sind schu­li­sche Mail-Adres­sen für Schü­ler sinn­voll? – All dies sind Fra­gen, die Mario Opp­mann im Dia­log mit den Schu­len klä­ren wird. Gise­la Bartsch unter­streicht, dass nach den Vor­ga­ben des Lan­des NRW Grund­schu­len bis zum Jahr 2019 päd­ago­gi­sche Kon­zep­te für die Digi­ta­li­sie­rung erstel­len sol­len; wei­ter­füh­ren­de Schu­len haben ein Jahr mehr Zeit.

Mario Opp­mann ver­steht sich dabei als Bera­ter und Beglei­ter der Schu­len. In einem ers­ten Schritt wird er das Gespräch mit den Lei­tun­gen der städ­ti­schen Schu­len suchen, um eine Bestands­auf­nah­me des Ist-Zustan­des zu machen. Chris­toph Weber: „Wir bie­ten unse­ren Schu­len einen per­ma­nen­ten, ste­ti­gen Dia­log zu die­sem The­ma an.“ Zumal es aus Sicht der Stadt Mesche­de kei­ne Lösung sei, die Ver­ant­wor­tung in die­ser Fra­ge aus­schließ­lich auf die Schu­len zu dele­gie­ren: „Wir las­sen unse­re Schul­lei­tun­gen nicht im Regen stehen.“

Foto:Unter­stüt­zung für die Mesche­der Schu­len auf dem Weg zum digi­ta­len Ler­nen (v.li.): Bür­ger­meis­ter Chris­toph Weber, Mario Opp­mann, Gök­can Türe­di, zustän­dig für die IT im Rat­haus, und Fach­be­reichs­lei­te­rin Gise­la Bartsch. Bild­nach­weis: Stadt Meschede