Leserbrief: Sundern ist gut aufgestellt für die „Verkehrswende“

Sundern. Vor der parlamentarischen Sommerpause sind im Deutschen Bundestag in

Berlin wichtige Beschlüsse erfolgt, die Auswirkungen im Röhrtal haben werden.

Da bestehen durchaus Bezüge zum INSEK-2025, das der Stadtrat in Sundern

vor den Ferien verabschiedete und worin das Bahnhofsgelände aufgeführt wird.

 

Benachteiligung der Güterbahn wird abgesenkt

Die enorme Belastung des Straßennetzes erfordert Entlastungen und Verlagerungen

mit der klimafreundlichen Schiene.

Darum werden unverzüglich die Trassengebühren für Güterzüge im Netz der DB-AG

um 175 Millionen Euro gesenkt. Bis 2022 erfolgen weitere Senkungen mit mehr

als einer Milliarde Euro (!!).

Bisher muss ein Güterzug bis zu 9 Euro je km zahlen und ist darum oft nicht

wettbewerbsfähig zum Lkw, der viel weniger Maut zahlt.

 

Verkehrswende beginnt

Die Bundesregierung startet so die „Verkehrswende“, worüber jahrelang geredet

wurde und wird, mit dem Ziel, Transportanteile der Straße auf die klimafreundliche

Schiene zu verlagern. Dazu gibt es inzwischen eine sehr bemerkenswerte Kooperation

von Verbänden des Straßen- und Schienenverkehrs, die bereits die Bahnhöfe in Sundern

und Hachen als Ladestellen vorsehen, und zwar besonders für Kombiverkehre Bahn-Lkw.

 

Die Wirtschaftsstandorte im Röhrtal mit der Stadt Sundern sind nun gut aufgestellt,

da die Trasse der Röhrtalbahn neuen Güterverkehr aufnehmen kann.

Sicher ist das eine große Veränderung der Transportketten, aber wie in der Vergangenheit

wird es zukünftig nicht weitergehen können, zumal die Straßentransporte an Grenzen

stoßen. Außerdem hat die Bahn Systemvorteile beim Klimaschutz.

Mit neuen Logistikkonzepten werden die L 519 und B 229 entlastet, wo jährlich mehr schwere Lkw fahren und den Straßenverkehr verlangsamen.

Die überlastete Verkehrsinfrastruktur ist inzwischen eine Wachstumsbremse, auch deswegen

sind neue Logistikkonzepte mit Straße und Schiene nötig.

In der Gegenwart muss die Verkehrsstruktur geplant werden, damit in z.B. fünf Jahren

klimafreundliche und effiziente Transporte von Menschen und Gütern möglich sind.

Das sollten die Regionen nicht verschlafen.

 

Klimaschutz wird die große Herausforderung der Regionen

Hinzu kommt unerbittlich die Zeitphase für die nötige Umstellung des Verkehrs auf

CO2-freie Antriebe wegen dem Klimaschutz, wobei die Bahn die zentrale Bedeutung hat.

Denn mit regenerativem Strom fährt die Bahn den Güterverkehr sehr klimafreundlich,

ohne CO2.

Im Güterverkehr werden dazu nun neue Transportketten entwickelt mit mehr

Bahnanteilen, z.B. im Masterplan Güterverkehr der Bundesregierung.

Fachleute von Wirtschaftsverbänden, z.B. vom BDI, arbeiten daran mit.

Klimafreundliche Leistungen und Produkte sind bereits wichtig für die Wirtschaft,

stellt das NRW-Wirtschaftsministerium fest.

Da liegt der Schluss nah, dass Kunden natürlich auch klimaschützende Transportwege

mehr beachten als früher.

Das bedeutet für Sundern: Nun muss unverzüglich die Reaktivierung der Röhrtalbahn

für den Personenverkehr vorangebracht werden. Die Chance ist nun da, denn die

Daten zur Röhrtalbahn sind genau untersucht und sind gut.

Dann steht die modernisierte Bahntrasse langfristig für klimafreundliche Transporte zur Verfügung,

woraus sich Standort- und Wettbewerbsvorteile ergeben.

Die Verladungen des Kyrill-Sturmholzes vor 10 Jahren zeigten, wie „Kombiverkehr“

Lkw-Bahn gut funktioniert. Moderner Bahn-Güterverkehr wird mit viel Elektromobilität

laufen und leise und abgasfrei sein. Es gibt bereits staatliche Fördergelder für die Umstellung

auf Elektromobilität, auch im Güterverkehr.

Interessant ist das neue Förderprogramm der NRW-Landesregierung für den Güterverkehr

von „Nichtbundeseigenen Eisenbahnen“.

Gerd Blome

Sundern

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