Leser­brief – Lan­des­ent­wick­lungs­plan NRW: Mehr Bahn­ver­kehr im HSK drin­gend nötig und möglich

19. Februar 2014
von Redaktion

rtb-holzzug07-grIm Ent­wurf zum neu­en Lan­des­ent­wick­lungs­plan 2014  für NRW der Landesregierung

wird aus­drück­lich auf „vor­han­de­ne Infra­struk­tur“  hingewiesen.

Damit sind beson­ders still­lie­gen­de, unge­nutz­te Bahn­li­ni­en gemeint, die zukünftig

wie­der  Bedeu­tung gewin­nen müs­sen, z.B. die Röhr­tal­bahn von Sun­dern nach Neheim-

Hüs­ten ( und wei­ter bis Dort­mund Hbf) und sogar die auf­ge­ge­be­ne Schmal­len­berg-Mesche­der-Eisen­bahn (SME).

 

Hin­ter­grund sind  hier­für die Bewäl­ti­gung des  erwar­te­ten, sehr star­ken  Anstiegs im Güter­ver­kehr,  und die Anfor­de­run­gen für strik­ten Kli­ma­schutz im Ver­kehrs­we­sen.  Hier kommt es zukünf­tig beson­ders auf den Aus­bau des umwelt­freund­li­chen Schie­nen-Güter- und Per­so­nen­ver­kehrs an, um Kli­ma­schutz­zie­le zu errei­chen und um gro­ße Güter­men­gen  und Per­so­nen umwelt­ver­träg­lich zu fahren.

Das betrifft vor allem NRW, denn hier gibt es die mit Abstand  stärks­ten Verkehrsleistungen-

und –belas­tun­gen in Deutsch­land und Europa.

Aller­dings muss dafür vor allem die Bun­des­re­gie­rung in Ber­lin mit ihrer Finanz­pla­nung die Weichen

stel­len und die erfor­der­li­che Infra­struk­tur auf Stra­ße und Schie­ne ermöglichen.

 

Dazu passt es nun gar nicht, dass aus­ge­rech­net die Obe­re Ruhr­tal­bahn wegen Tunnelsanierungen

auf  ein­glei­si­ge Abschnit­te zurück­ge­baut wer­den soll und so geschwächt wird.

Die­se wich­ti­ge Bahn­stre­cke ver­bin­det das Ruhr­ge­biet mit dem HSK und Hessen

und  es lie­gen im Ein­zugs­be­reich wirt­schafts­star­ke Regio­nen, die zukunfts­fä­hi­ge Transportlogistik

brau­chen werden.

 

Die Stra­ße allein wird die erwar­te­ten Güter­strö­me  nicht bewäl­ti­gen kön­nen, Dau­er­staus und viele

Bau­stel­len gibt es bereits. Des­we­gen  müs­sen neue Kom­bi­ver­keh­re Lkw-Bahn ent­wi­ckelt wer­den; auch im HSK, z.B. auf der Röhr­tal­bahn, um die Stra­ßen zu entlasten.

Außer­dem braucht der HSK  moder­nen, preis­wer­ten, schnel­len Per­so­nen-Bahn­ver­kehr in die

Bal­lungs­räu­me, z.B. nach Dort­mund Hbf  oder Hagen Hbf.

 

Es muss selbst­ver­ständ­lich sein, dass die Schie­ne sol­che zuver­läs­si­gen Ange­bo­te machen kann.

Dann blei­ben mehr Men­schen in der länd­li­chen Regi­on, es kann sogar wie­der Zuzüge

und  mehr Haus­bau auf dem Lan­de geben. Jun­ge Leu­te müs­sen nicht weg­zie­hen zum Studium

oder zur Aus­bil­dung, vie­le Wege las­sen sich so all­täg­lich bequem erledigen.

Fahr­rad- und Wan­der­tou­ris­mus brau­chen eben­falls gute Bahn­an­bin­dun­gen in die länd­li­che Region.

Dar­um  müs­sen  vor allem die Bun­des- aber auch  die Lan­des­po­li­tik nun end­lich Geld hier in unse­rer Regi­on in die Schie­nen­we­ge investieren.

Net­te Wor­te aus der Bun­des- und Lan­des­po­li­tik  zur „Daseins­vor­sor­ge“ in der Flä­che und Schul­ter­klop­fen genü­gen nicht.

 

Die Obe­re Ruhr­tal­bahn muss zwei­glei­sig blei­ben und sie muss unter Strom, also elektrifiziert

wer­den. Das wäre ein Rie­sen­schritt für die gan­ze Regi­on, zumal der HSK viel eigenen,

erneu­er­ba­ren, rege­ne­ra­ti­ven Strom erzeu­gen kann. Damit lie­ße sich der gesam­te Bahn­ver­kehr bis

nach Hes­sen und ins Ruhr­ge­biet abso­lut sau­ber und unab­hän­gig von Erdölpreisen

fah­ren.

Eigent­lich eine Selbst­ver­ständ­lich­keit, wirt­schafts­star­ke Regio­nen durch moderne

Ver­kehrs­in­fra­struk­tu­ren zu stärken.

Der VCD im HSK  ist in tie­fer Sor­ge, weil das bis­her nicht gesche­hen ist und sogar die unsinnige

Schwä­chung der Obe­ren Ruhr­tal­bahn immer noch nicht vom Tisch ist.

Fra­ge an die Bun­des- und Landespolitik:

War­um wird aus­ge­rech­net der Hoch­sauer­land­kreis bei Bahn­in­ves­ti­tio­nen benachteiligt ?

Gerd Blo­me

(2. Vor­sit­zen­der des VCD im HSK)

Leser­brie­fe müs­sen nicht der Mei­nung von Dorf​in​fo​.de entsprechen!