Leserbrief an Dorfinfo: Windenergie in Sundern

Sundern In der ganzen Diskussion über die Ausweisung von Windenergie geht es offensichtlich nicht mehr darum welches Ziel mit der Ausweisung von Windenergieflächen im Stadtgebiet erreicht werden soll: Möglichst viele regenerative Energie zur Verfügung zu stellen um Atomkraftwerke überflüssig zu machen, weil die Risiken unkalkulierbar sind (siehe Fukushima, Harrisburg und Tschernobyl) und die Endlagerung des Millionen Jahre strahlenden Restmülls nicht gesichert ist.

In den vergangenen Monaten wurden nun keine Kosten und Mühen gescheut um das ganze Stadtgebiet zu untersuchen: Teure Artenschutzgutachten wurden beauftragt; Rotlmilan und Schwarzstorchhorste gesichtet , Fledermäuse kartiert und ausreichend Abstände um Wohngebäude , Wasserschutzzonen und Kulturlandschaftsräume gesucht. Mit dem Ergebnis, dass viele Bereiche des Stadtgebiets in Sundern für die Windkraft möglich sind . Doch zu welchem Ergebnis kommt die Mehrheit von CDU und Bündnis 90/Die Grünen (!)? Sie stimmen für eine Minimalfläche auf der Hellefelder Höhe.

Begründet wird das Ganze damit, dass man möglichst den Menschen schützen wolle. Wovor eigentlich? Vor den Risiken der Atomkraft?

In der ganzen Diskussion wurde insbesondere von CDU und WISU behauptet, dass dem Schwarzstorch und dem Rotmilan größerer Schutz eingeräumt würde als dem Menschen: Perfider kann man nicht argumentieren um Windkraft aus dem Stadtgebiet fernzuhalten: Die 1km Abstandfläche um Rotmilan- und Schwarzstorchhorste dienen dazu zu verhindern bzw zu verringern, dass diese Tiere von den Rotoren (die den Strom für den Menschen produzieren) getötet werden. Die Abstandsflächen von 1 km um menschliche Siedlungen dienen dazu mögliche Lärmemissionen (die bei WKAs gering sind) und eventuell Schattenwurf zu verringern. Das sind mögliche subjektive Beeinträchtigungen, die viele überhaupt nicht als Beeinträchtigung erleben. Und insbesondere diejenigen, die froh sind über jedes Atomkraftwerk, das abgeschaltete wird und keine strahlenden Risiken mehr verursacht werden, sich durchaus freuen über eine Windkraftanlage in 1km Entfernung von ihrem Wohnhaus, sofern sie nicht unbedingt einem Rotmilan den Garaus macht.

Mit der Forderung einer Ausweisung von Windkraftvorrangflächen auf der Hellefelder Höhe sind wir nun wieder auf dem Stand von vor 25 Jahren. Solange blockiert die CdU mit dieser Fläche schon die Ausweisung von Flächen in Sundern. Und diesmal zusammen mit den Grünen .

Matthias Schulte- Huermann

59846 Sundern

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