Kon­zept zu Unter­kunfts­kos­ten ist nicht schlüs­sig – Hat das Gerichts­ur­teil bald Konsequenzen?

17. März 2016
von Redaktion

Hoch­sauer­land­kreis.

Urteil mit Folgen?
Am 19. Febru­ar 2016 erklär­te das Sozi­al­ge­richt Dort­mund das Miet­kos­ten­kon­zept des Hoch­sauer­land­krei­ses für Emp­fän­ger von Grund­si­che­rungs­leis­tun­gen nach SGB XII für null und nich­tig. Das­sel­be Kon­zept wird auch für Leis­tun­gen nach SGB II ange­wandt. Der Rich­ter wies es in sei­ner Urteils­be­grün­dung als nicht schlüs­sig zurück. Denn der HSK habe bei der Daten­er­he­bung und ‑ver­ar­bei­tung schwer­wie­gen­de Feh­ler gemacht. Zudem sei ver­al­te­tes Daten­ma­te­ri­al aus 2009 in die Bemes­sung für 2014 eingeflossen.
Klick:
http://​sbl​-frak​ti​on​.de/​?​p​=​6​486
http://​www​.lokal​kom​pass​.de/​d​o​r​t​m​u​n​d​-​c​i​t​y​/​p​o​l​i​t​i​k​/​s​g​-​d​o​r​t​m​u​n​d​-​k​e​i​n​-​s​c​h​l​u​e​s​s​i​g​e​s​-​k​o​n​z​e​p​t​-​z​u​r​-​e​r​m​i​t​t​l​u​n​g​-​d​e​r​-​b​e​d​a​r​f​e​-​f​u​e​r​-​u​n​t​e​r​k​u​n​f​t​-​i​m​-​h​o​c​h​s​a​u​e​r​l​a​n​d​k​r​e​i​s​-​d​6​2​7​5​6​8​.​h​tml
http://www.t‑online.de/regionales/id_77032402/gericht-kippt-mietobergrenze-fuer-sozialhilfe-empfaengerin.html
Das Urteil bedeu­tet auch eine wei­te­re Nie­der­la­ge für die „Ana­ly­se & Kon­zep­te GmbH“. 2014 schei­ter­te die Ham­bur­ger Fir­ma mit ihrem Kon­zept bei der Bemes­sung der Kos­ten der Unter­kunft bei­spiels­wei­se auch beim Sozi­al­ge­richt Gießen.
Klack:
http://​www​.lokal​kom​pass​.de/​i​s​e​r​l​o​h​n​/​r​a​t​g​e​b​e​r​/​w​e​i​t​e​r​e​-​n​i​e​d​e​r​l​a​g​e​-​f​u​e​r​-​a​n​a​l​y​s​e​-​u​n​d​-​k​o​n​z​e​p​t​e​-​g​m​b​h​-​b​e​i​-​d​e​r​-​b​e​m​e​s​s​u​n​g​-​d​e​r​-​k​o​s​t​e​n​-​d​e​r​-​u​n​t​e​r​k​u​n​f​t​-​d​5​0​0​9​8​5​.​h​tml
Wenig Gesprächsbereitschaft?
Die Kreis­tags­frak­ti­on Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW) brach­te dar­auf­hin am 21.02.2016 zur Sit­zung des Gesund­heits- und Sozi­al­aus­schus­ses (GSA) am 24.02.2016 den Dring­lich­keits­an­trag „Infor­ma­ti­on über kurz­fris­ti­ge Kon­se­quen­zen aus dem Urteil des Sozi­al­ge­richts Dort­mund vom 19.02.2016 (Az S 62 SO 444/14)” ein.
Lei­der kam der Antrag aber nicht auf die Tages­ord­nung der GSA-Sit­zung. Die Ver­wal­tung begrün­de­te ihren Ent­schei­dungs­vor­schlag mit feh­len­den „for­mel­len und mate­ri­el­len Vor­aus­set­zun­gen“. Statt­des­sen wies die Kreis­ver­wal­tung mit ihrem Schrei­ben vom 22.02.2016 dar­auf hin, dass sich der GSA vor­aus­sicht­lich bei sei­ner nächs­ten Sit­zung, die der­zeit auf den 15.06.2016 ter­mi­niert ist, mit die­sem The­ma befas­sen wird und dass dann kon­kret auf den Antrag der SBL/FW ein­ge­gan­gen wer­den kann.
SBL/FW wie­der­holt die Fragen
Bis zum 15.06.2016 ver­ge­hen noch etwa 3 Mona­te. Aus die­sem Grund bat SBL-Frak­ti­ons­spre­cher Rein­hard Loos den Land­rat, die von der SBL/FW im Antrag gestell­ten Fra­gen nicht erst in der Sit­zung im Juni, son­dern inner­halb der nächs­ten zwei Wochen zu beantworten.
Und das sind die Fragen:
• Wie gehen der Hoch­sauer­land­kreis bzw. sei­ne Dele­ga­ti­ons­kom­mu­nen nun mit Grund­si­che­rungs­emp­fän­gern um, bei denen bis­her die Leis­tun­gen wegen angeb­lich zu hoher Unter­kunfts­kos­ten gekürzt wor­den sind?
• Wie gehen der Hoch­sauer­land­kreis bzw. sei­ne Dele­ga­ti­ons­kom­mu­nen nun mit Grundsicherungs¬empfängern um, die bis­her Umzugs­auf­for­de­run­gen wegen angeb­lich zu hoher Unter­kunfts­kos­ten erhal­ten haben?
• Wird der Hoch­sauer­land­kreis für die bald anste­hen­de Aktua­li­sie­rung des Kon­zepts nun ein ande­res Unter­neh­men beauf­tra­gen als für das nun vom Sozi­al­ge­richt für geschei­tert erklär­te Konzept?
PM der Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW)