Kita-Anmel­de­ver­fah­ren – War­um möch­te die Kreis­ver­wal­tung kei­ne Kita-Card?

24. März 2015
von Redaktion

Hoch­sauer­land­kreis.

In den Städ­ten Arns­berg und Soest sowie im Land­kreis Soest gibt es sie bereits: Die Kita-Card. Damit soll das Anmel­de­ver­fah­ren für die Plät­ze in den Kin­der­ta­ges­stät­ten trans­pa­ren­ter und gerech­ter wer­den. Dop­pel­an­mel­dun­gen und ganz frü­he Anmel­dun­gen kön­nen so ver­hin­dert werden.

Die Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW) bemüht sich nun schon seit ca. zwei Jah­ren um die Ein­füh­rung die­ses prak­ti­ka­blen Ver­fah­rens für den Jugend­amts­be­reich des Hoch­sauer­land­krei­ses, nicht zuletzt auch auf Wunsch von Mitarbeiter/​innen eini­ger Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen. Denn nicht nur in Arns­berg, auch in vie­len ande­ren Kom­mu­nen land­auf, land­ab in NRW hat sich das Anmel­de­ver­fah­ren per Kita-Card schon seit län­ge­rer Zeit bewährt. Doch das Jugend­amt des Hoch­sauer­land­krei­ses will es offen­bar lie­ber bei der alten Anmel­de­me­tho­de belas­sen. War­um? Das wür­de die SBL/FW ger­ne in Erfah­rung bringen.

Bei der Kreis­ju­gend­hil­fe­aus­schuss-Sit­zung im Dezem­ber 2014 stand die Kita-Card ein­mal mehr auf der Tages­ord­nung. Anschei­nend soll­te sie end­gül­tig „begra­ben“ wer­den. Kürz­lich ver­öf­fent­lich­te der HSK das Pro­to­koll die­ser Dezem­ber-Sit­zung. Eine in die­ser Nie­der­schrift ver­merk­te Aus­sa­ge nahm die Sauer­län­der Bür­ger­lis­te zum Anlass, noch ein­mal zum The­ma „Kita-Card“ nach­zu­fra­gen. Die SBL/FW schick­te am 10.03.2015 dem Land­rat die­se Anfrage:

“Sehr geehr­ter Herr Landrat,
sehr geehr­ter Herr Ausschussvorsitzender,
im Pro­to­koll der Sit­zung des Kreis­ju­gend­hil­fe­aus­schus­ses vom 08.12.2014 ist auf Sei­te 7 unter 8. „Umset­zung des Kin­der­bil­dungs­ge­set­zes im Bereich des Kreis­ju­gend­am­tes; Mög­lich­kei­ten der Gestal­tung des Anmel­de­ver­fah­rens für einen Betreu­ungs­platz in Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen – Druck­sa­che 9/108“ – eine Aus­sa­ge von …. ver­merkt, wonach sich die Trä­ger gegen die Ein­füh­rung einer Kita-Card aus­ge­spro­chen hät­ten. Die Bemer­kung kor­re­spon­diert mit dem Inhalt der Druck­sa­che 9/108. Dort steht u.a.: „ … Als Ergeb­nis ist fest­zu­stel­len, dass ins­be­son­de­re die frei­en wie auch die kirch­li­chen Trä­ger einer Ände­rung des Anmel­de­ver­fah­rens ableh­nend gegenüberstehen. …“

Die Aus­sa­ge, die Trä­ger sei­en gegen die Ein­füh­rung der Kita-Card, ist uns zu pau­schal, zumal der Wunsch nach deren Ein­füh­rung sei­ner­zeit aus Kita-Ein­rich­tun­gen an die SBL/FW her­an­ge­tra­gen wor-den ist.

Daher fra­gen wir:

1. Wann und in wel­cher Art und Wei­se wur­den die Trä­ger der Kin­der­ta­ges­stät­ten vom Kreis­ju­gend­amt zur mög­li­chen Ein­füh­rung der Kita-Card befragt (Wort­laut des Anschreibens)?

2. Wur­den alle Trä­ger (in glei­cher Wei­se) befragt?

3. Wenn Nein, war­um nicht?

4. Wenn Ja, wie sind die Ergeb­nis­se im Einzelnen?

5. Wie erklä­ren Sie sich die guten Erfah­run­gen, die offen­bar das Jugend­amt der Stadt Arns­berg und vie­le ande­re Jugend­äm­ter mit der Kita-Card gemacht haben?”

Die Ant­wort des Kreis­ju­gend­am­tes ist datiert auf den 11.03.2015. Wir ver­öf­fent­li­chen sie hier im vol­len Wortlaut:

„Sehr geehr­ter Herr Loos,

unter Bezug­nah­me auf Ziff. 8 des Pro­to­kolls der Sit­zung des Kreis­ju­gend­hil­fe­aus­schus­ses vom 08.12.2014 bit­ten Sie um Beant­wor­tung nach­ste­hen­der Fragen:

1. Wann und in wel­cher Art und Wei­se wur­den die Trä­ger der Kin­der­ta­ges­stät­ten vom
Kreis­ju­gend­amt zur mög­li­chen Ein­füh­rung der Kita-Card befragt (Wort­laut des Anschreibens)?

Mit dem nach­ste­hen­den Rund­schrei­ben Nr. 5/2014 vom 31.07.2014 wur­den alle Trä­ger von
Tages­ein­rich­tun­gen für Kin­der im Zustän­dig­keits­be­reich des Hoch­sauer­land­krei­ses sowie
Ver­tre­ter der Jugend­äm­ter Arns­berg, Schmal­len­berg und Sun­dern zu einer Arbeits­ge­mein­schaft nach § 78 SGB VIII eingeladen.

„Sehr geehr­te Damen und Herren,
…an einer Bespre­chung teil­zu­neh­men, in der Fra­gen zu den Mög­lich­kei­ten und Gren­zen bei der Bil­dung von Grup­pen in Kitas (Kom­bi­na­ti­on von Grup­pen­for­men) erör­tert werden.
Die Ver­an­stal­tung wird am
Don­ners­tag, 25.09.2014 …
stattfinden.
Um sicher­zu­stel­len, dass alle The­men aus­rei­chend behan­delt wer­den, bit­te ich, Ihre Fra­ge­stel­lun­gen und Anre­gun­gen bis 05.09.2014 schrift­lich oder per Mail zu übersenden.”

2. Wur­den alle Trä­ger (in glei­cher Wei­se) befragt?
Ja

3. Wenn nein, war­um nicht?
– – –

4. Wenn ja, wie sind die Ergeb­nis­se im Ein­zel­nen? Ent­spre­chend der Auf­for­de­rung in dem unter 1. auf­ge­führ­ten Ein­la­dungs­schrei­ben haben ver­schie­de­ne Trä­ger ihre Fra­gen vor­ab über­mit­telt, die vom Kreis­ju­gend­amt zu fol­gen­der Tages­ord­nung zusam­men­ge­fasst wurden:

1. Begrü­ßung
2. Fra­gen (und Ant­wor­ten) zu den Mög­lich­kei­ten der Bil­dung von Grup­pen in Kindertageseinrichtungen (…)
3. Pro­jekt „Ruck­sack und Griffbereit” (…)
4. Ver­än­de­run­gen des Anmel­de­ver­fah­rens der Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen; hier Softwareunterstützung/​Einführung einer KITA-Card (FD 25)
5. Verschiedenes

Im Rah­men des Tages­ord­nungs­punk­tes 4 wur­de die Fra­ge der Ein­füh­rung einer Kita-Card
von Ver­tre­tern der Kita gGmbH, der AWO, des DRK, ver­schie­de­ner Kom­mu­nen und Eltern­ver­ei­nen dis­ku­tiert und ein­ver­nehm­lich ver­wor­fen. Dabei hat kei­ner der anwe­sen­den Trä­ger­ver­tre­ter für die Ein­füh­rung einer Kita-Card plädiert.

6. Wie erklä­ren Sie sich die guten Erfah­run­gen, die offen­bar das Jugend­amt der Stadt Arns­berg und vie­le ande­re Jugend­äm­ter mit der Kita-Card gemacht haben?

Ich bit­te um Ver­ständ­nis, dass ich kei­ne Spe­ku­la­tio­nen über die Bear­bei­tungs­wei­se außer­halb mei­ner Zustän­dig­keit lie­gen­der Dienst­stel­len abgebe.
In der Sache neh­me ich Bezug auf die Druck­sa­che Nr. 8/1048, die in der Sit­zung des Kreis­ju­gend­hil­fe­aus­schus­ses am 18.06.2014 erör­tert wur­de. Hier wur­den in aller Ausführlichkeit
die Vor- und Nach­tei­le eines elek­tro­ni­schen Anmel­de­ver­fah­rens und der Kita-Card dargelegt.
Der Inhalt die­ser Druck­sa­che war auch Gegen­stand der Erör­te­run­gen mit den Trä­gern im Rah­men der AG 78 am 25.09.2014.“

Zur Abrun­dung unse­res Bei­trags ein Aus­zug aus einem Pres­se­be­richt des „Soes­ter Anzei­gers“ vom 28. März 2013. Er zeigt die ganz prak­ti­schen Sei­ten der Kita-Card auf. In Soest läuft es dem­nach prima …

„Die mit der Kita-Kar­te ver­folg­ten Zie­le sei­en erreicht wor­den, heißt es in einem Bericht der Ver­wal­tung an den Jugend­aus­schuss. Das Anmel­de­ver­fah­ren sei „für Eltern trans­pa­ren­ter und nach­voll­zieh­ba­rer gewor­den“. Muss­ten Müt­ter und Väter zuvor ein­zel­ne Kitas abklap­pern und dort ihr Kind anmel­den, bekom­men sie seit die­sem Jahr von der Stadt die Kita-Kar­te zuge­schickt und notie­ren dort ein­fach ihre Wün­sche. Das Jugend­amt ver­mit­telt einen Platz; und soll­ten selbst alle gewünsch­ten Kitas aus­ge­bucht sein, sucht die Behör­de ander­wei­tig nach Betreuungsmöglichkeiten.
Den Eltern, so heißt es im Bericht, bie­te das neue Ver­fah­ren „Über­schau­bar­keit und Ver­bind­lich­keit“, den Kin­der­gär­ten Ent­las­tung, weil sie nun ein paar büro­kra­ti­sche Arbei­ten abge­nom­men bekom­men und oben­drein kei­ne War­te­lis­ten mehr füh­ren müssen. ….”

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War­um möch­te „man“ das beim Jugend­amt vom Hoch­sauer­land­kreis nicht?

PM der Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW)