Kaum Schnee, zufrie­de­ne Urlau­ber, aber Umsatz­ein­bu­ßen bei Tagesgästen

3. Januar 2014
von Redaktion

Feri­en­welt Win­ter­berg zieht Bilanz am Ende der Weihnachtsferien

kahlerasten 1Win­ter­berg (Hoch­sauer­land) Bis zu fünf Lif­te lie­fen in den Weih­nachts­fe­ri­en. Zur­zeit ist noch Win­ter­sport an einem ein­zi­gen Hang mög­lich. Nicht vor Mit­te Janu­ar mel­den die Wet­ter­diens­te eine Chan­ce auf ech­ten Win­ter. Der ers­te Höhe­punkt der aktu­el­len Win­ter­sai­son ist damit gelau­fen. Die Feri­en­welt Win­ter­berg als Win­ter­sport­zen­trum der Regi­on mel­det für die­sen Zeit­raum Umsatz­ver­lus­te in Höhe von rund 2,5 Mil­lio­nen Euro, blickt aber wei­ter­hin opti­mis­tisch in die Zukunft.

Die Ver­lus­te betref­fen vor­wie­gend den Bereich der Tages­gäs­te. Durch­schnitt­lich 70.000 Tages­gäs­te besu­chen die Feri­en­welt wäh­rend der Weih­nachts­fe­ri­en. Auf rund 50.000 schätzt die Feri­en­welt Win­ter­berg den Ver­lust in den zurück­lie­gen­den zwei Wochen. Bei fast kom­plet­tem Weg­fall der Aus­ga­ben für Lift­ti­ckets, Ver­leih und Ski­schu­le und vor dem Hin­ter­grund der der feh­len­den Gäs­te kommt so ein Umsatz­ver­lust in Höhe von rund 2,5 Mil­lio­nen Euro zustande.

Urlau­ber hin­ge­gen hat­ten trotz Schnee­man­gel meist viel Spaß, da die Tou­ris­ti­ker wie in jedem Win­ter ein Alter­na­tiv­pro­gramm in der Tasche hat­ten. Stor­nie­run­gen hat­te es zwar gege­ben. Kurz­fris­ti­ge Anfra­gen konn­ten die­se aber zu einem gro­ßen Teil auf­fan­gen. „Es hat aller­dings kei­nen Über­lau­f­ef­fekt auf die umlie­gen­den Orte gege­ben“, erklärt Tou­ris­mus­di­rek­tor Micha­el Beck­mann. Wäh­rend in einem schnee­rei­chen Dezem­ber die Nach­fra­ge so groß sei, dass die Tou­rist-Infor­ma­ti­on Anfra­gen in ande­re Orte wei­ter rei­che, sei­en die Anfra­gen in die­sem Jahr kom­plett aus den in Win­ter­berg selbst befind­li­chen Kapa­zi­tä­ten gedeckt worden.

Schneehoehen im Sauerland live

Schnee­hoe­hen im Sau­er­land live

Urlaubs­gäs­te hat­ten wäh­rend der Weih­nachts­fe­ri­en ohne ohne Schnee viel Spaß. Wie in jedem Win­ter hat­ten die Tou­ris­ti­ker von Anfang an Alter­na­tiv­pro­gram­me bereit­ge­hal­ten. Well­ness­an­ge­bo­te, die Kur­se der Aktiv­Zeit Win­ter­berg, der Win­ter­markt und ein Bum­mel durch Gas­tro­no­mie und Geschäf­te waren der Ren­ner. Auch der Erleb­nis­berg Kap­pe stand bei den Gäs­ten hoch im Kurs. Die Red Bull Cra­s­hed Ice Tour und der Bob- und Ske­le­ton Welt­cup stan­den im Fokus der Gäs­te. Zur Unter­hal­tung und auf­grund des mil­den Wet­ters hat­ten die Som­mer­ro­del­bahn und die Pan­ora­ma Erleb­nis Brü­cke geöffnet.

Auch die Gast­ge­ber stell­ten sich mit spe­zi­el­len Pro­gram­men auf die Unter­hal­tung der Gäs­te ein. „Dank unse­rer Well­ness- und Beau­ty­ange­bo­te war der Schnee­man­gel kein Pro­blem“, weiß Jörg Temp­lin, Direk­tor des Hotels Asten­kro­ne. Gra­tis­mas­sa­gen und eine Show hiel­ten im Land­ho­tel Grimm­eblick die Gäs­te bei Lau­ne. Das Hapi­mag Feri­en­re­sort mel­de­te gar eine Aus­las­tung, die fast mit dem Vor­jahr gleich kommt. Ande­re, wie das Big Coun­try House, setz­ten auf fami­liä­res Umsor­gen der Gäs­te mit viel Extra­ser­vice und kuli­na­ri­schen Überraschungen.

Gene­rell ver­schiebt sich die Bedeu­tung des Win­ters vor dem Hin­ter­grund der grü­nen Sai­son. Hat­ten die Gast­ge­ber bis 2004 in den vier Win­ter­mo­na­ten noch mehr als 45 Pro­zent der Über­nach­tun­gen gene­riert, so schlägt das Pen­del im Ver­hält­nis Win­ter zu Som­mer inzwi­schen deut­li­cher in Rich­tung grü­ne Sai­son aus. 60 Pro­zen­te der Urlau­ber kom­men in der schnee­frei­en Zeit.

Mit den Weih­nachts­fe­ri­en fast ohne Schnee reiht sich die Feri­en­welt Win­ter­berg ein in die kom­plet­te Rie­ge der Mit­tel­ge­birgs­or­te. Nur ober­halb von 1000 Höhen­me­ter war Win­ter­sport mög­lich. „Dass wir unse­ren Gäs­ten ger­ne Schnee ange­bo­ten hät­ten und dass wir Umsatz­ver­lus­te hin­neh­men muss­ten, ist eine Tat­sa­che, die nicht schön ist“, betont Beck­mann. „Aber das ist unser Geschäft. Wir ken­nen das und sind auf sol­che Schwie­rig­kei­ten vor­be­rei­tet.“ Immer wie­der habe es Win­ter gege­ben, die spät anfin­gen, ganz ohne Schnee sei noch kei­ne Sai­son ins Land gezogen.

Sta­tis­ti­ken zei­gen, dass seit den 90er Jah­ren zehn Win­ter in den Weih­nachts­fe­ri­en schnee­frei oder zumin­dest schnee­arm waren. Gan­ze sie­ben davon waren ab Mit­te Janu­ar mehr oder weni­ger schnee­reich und somit noch wirt­schaft­lich erfolgreich.

In greif­ba­re Nähe rückt der Win­ter aller­dings noch nicht. Frü­hes­tens für die Monats­mit­te mel­den die Wet­ter­diens­te eine Chan­ce auf rich­ti­ge Käl­te. Aber auch da sind sich die ver­schie­de­nen Wet­ter­mo­del­le nicht ganz einig. Soll­te dem jedoch so sein, so set­zen die Ski­ge­bie­te auf die zwei­te Hoch­sai­son im Febru­ar, die ins­be­son­de­re Kar­ne­vals­flücht­lin­ge und nie­der­län­di­sche Gäs­te wäh­rend der dor­ti­gen Kro­kus­fe­ri­en bringt. Zudem zeigt die Erfah­rung der zurück­lie­gen­den Jah­re, dass eine mil­de Zeit den Gäs­ten die Lust auf Schnee nicht ver­dirbt. Kommt der Schnee spä­ter, strö­men dann umso mehr Gäs­te ins Sau­er­land. So auch im zurück­lie­gen­den Win­ter. Der fing am 10. Janu­ar an und ende­te als einer der erfolg­reichs­ten in der Geschich­te der Region.

Den­noch arbei­tet die Feri­en­welt Win­ter­berg an Ange­bo­ten und The­men­fel­dern, die die Tou­ris­mus­bran­che unab­hän­gi­ger vom Schnee machen. Tou­ris­ti­ker erwar­ten in den kom­men­den Mona­ten neue Impul­se. Pro­jek­te, die neue Gäs­te anlo­cken sol­len, sind zum Bei­spiel der Trail­park und die Land­schafts­the­ra­pie in der Hoch­hei­de. Für bei­des ist Bau­be­ginn direkt nach dem Winter.