Katholische Kirche Sundern nimmt Herausforderungen an

Demographische Entwicklung und zurückgehende Ressourcen

Sundern. Mehr als 70 Kirchenvorstandsmitglieder sowie Pfarrgemeinderatsvorsitzende, Hauptamtliche und Mitglieder der Steuerungsgruppe aus dem Pastoralen Raum Sundern besuchten die Veranstaltung „Zahlen, Daten, Fakten – und das liebe Geld“. Sie informierten sich über die zukünftige Entwicklung und Finanzierung der Gemeinden.

In ihrem Vortrag stellte Ingrid Schülke, stellv. Geschäftsführerin des Gemeindeverbandes katholischer Kirchengemeinden, zunächst die demographische Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die Katholikenzahl im Pastoralen Raum Sundern vor. Neben der im Vergleich zur Sterberate deutlich negativen Geburtenrate treffen die Katholische Kirche im Sauerland insbesondere die hohen Abwanderungszahlen junger Erwachsener, die aus beruflichen Gründen wegziehen. Aufgrund der prognostizierten demographischen Entwicklung muss die Kirche damit rechnen, dass sie bis 2030 bis zu 30 % der Katholiken verliert.

Anschließend wurde die Neuordnung der Gemeindefinanzierung durch das Erzbischöfliche Generalvikariat vorgestellt. Bisher bestand ein nicht unerheblicher Teil der Finanzierung aus Festbeträgen, die von der Gemeindegröße unabhängig waren. Ab Januar 2015 wird die Gemeindefinanzierung vollständig von der Mitgliederzahl abhängig sein. Durch die demographische Entwicklung werden bereits in den kommenden Jahren die ohnehin schon engen Finanzbudgets der Kirchengemeinden noch knapper.

In einer engagierten Abschlussdiskussion tauschten sich die Teilnehmer mit der Referentin und Pfarrer Schmitt über die Konsequenzen dieser Entwicklungen für die Gemeinden und seelsorgliche Arbeit aus. Natürlich wurden Sorgen geäußert. Aber es wurde auch gemeinsam überlegt, wie diese Herausforderungen angenommen werden können.

Ein Zitat aus dem gerade erst veröffentlichten „Zukunftsbild“ für das Erzbistum Paderborn fasst den Abend zusammen:

„Es wäre … unverantwortlich, über die zurückgehenden personellen und finanziellen Ressourcen und die beschriebenen gesellschaftlichen Entwicklungen mit ihren Rückwirkungen auf das Verhalten der Menschen in religiösen Dingen hinwegzugehen.

Die Kirche von Paderborn setzt daher darauf, den gegenwärtigen Veränderungsprozess aktiv zu gestalten und nicht nur zu erleiden. Sie verharrt nicht in einem Untergangsszenario, sondern nimmt im Vertrauen auf die Kraft des Evangeliums und in Zuneigung zu den Menschen und zur heutigen Welt den auch ihr zugemuteten Veränderungsprozess an.“