Inklusion in Europa

Erasmusprojekt „I-Dea“: Der HSK zu Gast im inklusiven Schulleben Islands

Hochsauerlandkreis/Akranes. Zum dritten Mal innerhalb eines Jahres trafen sich im Rahmen des Erasmusprojektes „I-Dea“ Delegationen aus Vara/Schweden und Akranes/Island mit Mitarbeitern des Schulamtes für den HSK, des Gymnasiums Laurentianum Arnsberg, des Berufskollegs Brilon und der Jugendkunstschule in Schmallenberg. „I-Dea“ steht für „Inclusion-Diversity and Equity for All Children“, was übersetzt „Inklusion – Vielfalt und Gerechtigkeit für alle Kinder“ heißt.

In Island wurde am „Digi-flow“, einem digitalen Modul für Lehrkräfte, weiter gearbeitet. Dieses Hilfsinstrument soll anhand von Fragen strukturelle Unterstützung bei der Einschätzung der individuellen und schulischen Entwicklung eines Kindes bieten.

Während des Aufenthaltes besuchten die Delegationen aus Schweden und dem Hochsauerlandkreis drei Schulen und bekamen so einen kleinen Einblick in den inklusiven Unterricht in Island. Wegen der wesentlich geringeren Bevölkerungsdichte in Island war es immer schon üblich, alle Kinder im allgemeinen Schulsystem individuell nach ihren Fähigkeiten zu beschulen.

Auch nach dem Unterricht können sich in Akranes Kinder und Jugendliche mit und ohne sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf gemeinsam im „Porpid“ treffen, was so viel bedeutet wie „Dorf“. Hier gab es in kleinen länder- und altersgemischten Gruppen einen interessanten Austausch über die Umsetzung von Inklusion in der Schule. „Ich finde es wichtig, dass wir hier unsere eigene Meinung dazu sagen können“, meinte ein Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen in gut verständlichem Englisch, „meistens wird doch nur über uns geredet.“

Die Erasmus-Gruppe traf auch Gudni Olgeirsson, den Vertreter der Europäischen Agentur für Entwicklungen in der sonderpädagogischen Förderung. In seinem Vortrag stellte er aktuelle Entwicklungen in Island und Europa zu einer Qualitätssicherung von Inklusionsprozessen vor.