Fulminanter Auftakt zu „Kultur rockt!“ in Sundern-Dörnholthausen

Wenn musikalische Pferde an Trompeten knabbern, wenn statt Wieherns ganz andere Töne aus dem Pferdestall erklingen und wenn hochkarätige Künstler durch das kleine Dorf Dörnholthausen laufen, dann ist wieder „Kultur rockt!“, das Festival im Pferdestall der Familie Berghoff.

 

Am Mittwochabend wurde die Freude über einen gelungenen Festivalauftakt nur durch den einsetzenden Regen getrübt, aber alle Besucher waren begeistert von der Jazzband „Bern, Brody und Rodach“ aus Berlin, die in der ungewöhnlichen Besetzung Akkordeon/Klavier/Melodica (Bern), Gitarre (Rodach) und Trompete (Brody) auftrat und mit ihrer eingängigen, manchmal rhythmischen und manchmal melancholischen Musik die Zuhörer in ihren Bann zog.

Die drei hochkarätigen Musiker treten zwar nur zwei- bis dreimal jährlich gemeinsam auf und gehen sonst anderen musikalischen Berufen nach, aber ihr Zusammenspiel harmoniert perfekt. Besonders bei den Improvisationen warf man sich gegenseitig die Töne zu und die Zuhörer verfolgten gebannt und mucksmäuschenstill die verschlungenen Wege der Musik. Hochkonzentriert und unglaublich vielseitig ging die Reise durch die Musikwelt von Klezmer bis Bartok, von Salonmusik aus den 1920er Jahren bis zu ganz leisen und suggestiven Tönen mit eingängigen Rhythmen. Musikalische Bilder von großer Farbigkeit und Tiefe waren mit leichter Hand gemalt, gingen unter die Haut und wirkten noch lange nach.

Die Musiker waren nicht nur vom Publikum begeistert, sondern auch vom Ambiente des Pferdestalles, an dessen Wänden schon die komplexen Bilder des Berliner Künstlers Christian Awe zu sehen waren. Dessen Ausstellung wird am heutigen Donnerstag um 18.30 Uhr eröffnet, anschließend liest der Schweizer Autor Thomas Meyer.

 

Bis Sonntag kann man noch an den hochkarätigen Veranstaltungen teilnehmen, dann gehört der Stall wieder für ein Jahr den Pferden.