Etwa jeder 3. Weih­nachts­baum in Deutsch­land kommt aus dem Sauerland

30. September 2014
von Redaktion

Hoch­sauer­land­kreis.

Per­fekt gesäu­bert von “Unkraut” und ande­rem stö­ren­den Bewuchs sind sie meis­tens, die Weih­nachts­baum­kul­tu­ren im Sauer­land. Die häu­fig dafür ein­ge­setz­ten Che­mi­ka­li­en berei­ten jedoch vie­len Men­schen Sorgen.
Um genaue­re Infor­ma­tio­nen über das Aus­mass der Weih­nachts­baum­kul­tu­ren im HSK zu erhal­ten, hat die SBL die fol­gen­de schrif­til­che Anfra­ge an den Land­rat gestellt:

Anfra­ge gemäß § 11 Abs. 1 der Geschäfts­ord­nung des Kreistags
The­ma: Weih­nachts­baum- und Schnitt­grün-Flä­chen im Hochsauerlandkreis

Sehr geehr­ter Herr Landrat,
sehr geehr­ter Herr Ausschussvorsitzender,

etwa 30 Pro­zent der Weih­nachts­bäu­me in Deutsch­land wer­den im Sauer­land ange­baut. Das schreibt der Land­schafts­ver­band West­fa­len Lip­pe (LWL) auf sei­nen Web-Sei­ten. Wei­ter heißt in der Ver­öf­fent­li­chung: „Süd­west­fa­len soll mit schät­zungs­wei­se 18.000 ha Anbau­flä­che das größ­te Anbau­ge­biet in Euro­pa für Weih­nachts­bäu­me und Schmuck­rei­s­ig sein (Land­tag NRW 16/2097).“

Der LWL setzt sich mit dem The­ma kri­tisch aus­ein­an­der und beschreibt die enor­me Aus­wei­tung der soge­nann­ten Grün­land­flä­chen, von der das Sauer­land in einem außer­or­dent­lich hohen Maß betrof­fen ist. Die Flä­che der Weih­nachts­baum­kul­tu­ren hat laut der Publi­ka­ti­on des LWL zwi­schen 1970 und 2010 in West­fa­len um sage und schrei­be 1.171 Pro­zent zugenommen!
Klick:
https://​www​.lwl​.org/​L​W​L​/​K​u​l​t​u​r​/​W​e​s​t​f​a​l​e​n​_​R​e​g​i​o​n​a​l​/​W​i​r​t​s​c​h​a​f​t​/​L​a​n​d​_​F​o​r​s​t​/​W​e​i​h​n​a​c​h​t​s​b​a​u​m​h​o​c​h​b​u​r​g​_​S​a​u​e​r​l​a​nd/

Beschrie­ben wird hier der Stand des Jah­res 2010. Seit­dem expan­dier­te ganz offen­sicht­lich der Land­ver­brauch für die Weih­nachts­baum-Pro­duk­ti­on stän­dig wei­ter. Die Novel­lie­rung des Lan­des­forst­ge­set­zes greift noch nicht. Wir Sauer­län­de­rin­nen und Sauer­län­der müs­sen also lei­der auf unab­seh­ba­re Zeit wei­ter mit der zuneh­men­den Zer­stö­rung der Böden, mit dem Ein­satz von gif­ti­gen Che­mi­ka­li­en und diver­sen nega­ti­ven Fol­gen für unse­re Umwelt und unse­re Gesund­heit leben, es sei denn, die Ver­ant­wort­li­chen aus Wirt­schaft und Poli­tik ent­schei­den sich end­lich, die­sen Raub­bau an Umwelt und Natur zu beenden.

Dar­um bit­ten wir Sie, fol­gen­de Fra­gen zum aktu­el­len Stand des Weih­nachts­baum– und Schmuck­rei­s­ig-Anbaus zu beantworten:

Wie groß sind die Flä­chen für den Weih­nachts­baum– und Schmuck­rei­s­ig-Anbau im HSK insgesamt?
Wie groß sind die Flä­chen in den ein­zel­nen Städ­ten und Gemeinden?
Wie groß sind die Anbau­flä­chen, die in den Jah­ren 2011, 2012, 2013 bis heu­te dazu gekom­men bzw. neu aus­ge­wie­sen wor­den sind, und wo sind wei­te­re Weih­nachts­baum- und Schnitt­grün-Plan­ta­gen in Planung?
Wie viel Pro­zent der bestehen­den und der neu hin­zu­kom­men­den Weih­nachts­baum– und Schmuck­rei­s­ig-Flä­chen befin­den sich in Wäl­dern bzw. auf frü­he­ren Wald­flä­chen, wie vie­le auf Flä­chen ehe­ma­li­ger Wie­sen und Äcker?
Wie vie­le Weih­nachts­baum-Betrie­be bzw. ‑Unter­neh­mer pro­du­zie­ren im HSK? Wo sind die­se Betrie­be ansässig?
Wie vie­le Arbei­ter und Ange­stell­te beschäf­ti­gen die­se Unter­neh­men sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig und dau­er­haft, wie vie­le als Mini­job­ber oder Sai­son-Arbei­ter aus Deutsch­land oder dem Ausland?
Wie hoch ist der Pro­zent­satz der Bäu­me, die im HSK als „Bio-Bäu­me“ ange­baut und ver­kauft werden?
Wel­chen Kri­te­ri­en müs­sen die „Öko-Bäu­me“ entsprechen?
Wie wird sicher­ge­stellt, dass sie nicht doch mit Che­mi­ka­li­en behan­delt werden?

Quel­le: Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW)