Erzie­he­rin­nen gehen auf die Barrikaden

25. September 2014
von Redaktion

Kitag_1 Kitag_2 Kitag_3

Erneut Pro­tes­te gegen das Kinderbildungsgesetz

Am Welt­kin­der­tag set­zen Kita GmbHs Zei­chen gegen Unter­fi­nan­zie­rung der Kitas und kämp­fen für den Erhalt der päd­ago­gi­schen Qua­li­tät in katho­li­schen Kindertageseinrichtungen

Hoch­au­er­land­kreis. Erneut haben Erzieher(innen) der katho­li­schen Kita gGmbH Hoch­sauer­land-Wal­deck gegen die Unter­fi­nan­zie­rung der Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen pro­tes­tiert. Zusam­men mit 400 Frau­en und Män­nern setz­ten sie am Welt­kin­der­tag in Dort­mund ein Zei­chen gegen die jüngs­te KiBiz-Revi­si­on und for­der­ten ein­mal mehr eine kos­ten­de­cken­de Anpas­sung der Kind­pau­scha­len, um die hohe Bil­dungs- und Betreu­ungs­qua­li­tät in ihren Ein­rich­tun­gen hal­ten zu kön­nen. Ein­ge­la­den hat­ten zum bis­tums­wei­ten „KiTAG“ – dem Tag der Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen – die sie­ben Trä­ger­ge­sell­schaf­ten (Kita gem. GmbH) aus dem Erz­bis­tum Paderborn.

Deut­li­che Kri­tik am aktu­el­len Kin­der­bil­dungs­ge­setz (KiBiz) for­mu­lier­te Josef Mer­tens, Geschäfts­füh­rer des Gemein­de­ver­ban­des der Katho­li­schen Kir­chen­ge­mein­den Hell­weg: „Das KiBiz stran­gu­liert durch den Web­feh­ler im Gesetz die Trä­ger von Kitas und es bedarf einer zeit­na­hen Kor­rek­tur.“ So wür­den die Pau­scha­len für die gesam­ten Per­so­nal- und Sach­kos­ten einer Kita pro Jahr nach dem Gesetz nur um 1,5 Pro­zent ange­ho­ben. „Das reicht aber nicht aus, denn allein die Per­so­nal­kos­ten sind in den letz­ten Jah­ren um 18 Pro­zent gestie­gen.“ Dadurch gehe es nach Josef Mer­tens inzwi­schen nicht mehr nur um die Fra­ge der päd­ago­gi­schen Qua­li­tät, son­dern auch um den Fort­be­stand des Sys­tems von Kitas in der Hand frei­er und kirch­li­cher Träger.

Auch die vom KiBiz vor­ge­se­he­ne per­so­nel­le Aus­stat­tung der Ein­rich­tun­gen sei unzu­rei­chend, meint Rena­te Mai­wald, Vor­sit­zen­de Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tung Katho­li­schen Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen Hoch­sauer­land-Wal­deck gem. GmbH. „Wir kön­nen den eige­nen Ansprü­chen und denen der Eltern oft nicht gerecht wer­den“, beschrieb sie die Situation.

Pro­fes­sor Dr. Ralf Hader­lein von der Fach­hoch­schu­le Koblenz riet den Trä­gern in sei­nem Fach­vor­trag daher häu­fi­ger „nein“ zu sagen. Bil­dung las­se sich nur errei­chen, wenn es gelin­ge, eine Bezie­hung zum Kind auf­zu­bau­en. Dazu sei­en Zeit und aus­rei­chend Per­so­nal not­wen­dig. Außer­dem müss­ten die Ein­rich­tun­gen ihr eige­nes katho­li­sches Pro­fil schär­fen. „Die katho­li­sche Kita ist ein zen­tra­ler Teil der Kir­chen­ge­mein­de und ein pas­to­ra­ler Ort von Kir­che“, erläu­ter­te Pro­fes­sor Haderlein.

Vor­ge­stellt wur­de auf dem „KiTAG“ auch die neue Inter­net­sei­te www​.kit​arel​.de. Auf der Platt­form für Erzie­he­rin­nen und Erzie­her kön­nen reli­gi­ons­päd­ago­gi­sche Mate­ria­li­en aus der Pra­xis aus­ge­tauscht wer­den. Die Inhal­te wer­den von Reli­gi­ons­päd­ago­gin­nen auf ihre Stim­mig­keit und Umsetz­bar­keit im Kitall­tag über­prüft und wei­ter empfohlen.

Foto 1: Mehr als 400 Erzie­he­rin­nen und Erzie­her sowie Ver­tre­ter der Trä­ger aus dem Erz­bis­tum Pader­born betei­lig­ten sich am „KiTAG“ in Dortmund.

Foto 2: Pro­fes­sor Dr. Ralf Hader­lein riet dazu, das katho­li­sche Pro­fil der Kitas zu schärfen.

Foto 3: For­dern eine Ãnde­rung des Kin­der­bil­dungs­ge­set­zes (KiBiz): Josef Mer­tens, Geschäfts­füh­rer Kath. Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen Hoch­sauer­land-Wal­deck gem. GmbH und Kath. Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen Hell­weg gem. GmbH) Peter Schmitz (Päd­ago­gi­sche Fach­be­reichs­lei­tung Kath. Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen Sie­ger­land-Süd­sauer­land gem. GmbH), Rena­te Mai­wald (Vor­sit­zen­de Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tung Kath. Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen Hoch­sauer­land-Wal­deck gem. GmbH) und Mar­kus Heß­brüg­ge (Päd­ago­gi­sche Regio­nal­lei­tung Kath. Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­ge Hoch­stift gem. GmbH).