Erste 24h-Übung der Jugendfeuerwehr Meschede-Olpe

Erste 24h-Übung der Jugendfeuerwehr Meschede-Olpe

„Leitstelle Olpe von Florian Meschede 7 TSF-W 1, kommen“, „Hier Leitstelle Olpe“, „Jugendfeuerwehr Olpe für die nächsten 24h einsatzbereit am Standort“, „Verstanden, Ende“. Am 14. September um 10:00 Uhr war dies die erste Funkkommunikation zwischen der Jugendfeuerwehr Olpe und der simulierten Leitstelle in Olpe. Acht Mädchen und Jungen haben ihre Schlafstätten hergerichtet, um in den nächsten Stunden acht gestellte Einsatzszenarien abzuarbeiten. Die Betreuer zeigten bei der Erstellung der Einsätze sehr viel Kreativität um möglichst realistische, aber auch abwechslungsreiche Szenarien zu erstellen.
Als zum ersten Mal die historische Handsirene aufheulte, hieß das Einsatzstichwort: Auslaufende Betriebsstoffe auf dem Schützenplatz. Mit einem Schaumteppich wurde fiktiv auslaufender Diesel abgedeckt, um ein Aufsteigen der Dieselgase zu vermeiden.
Der zweite Einsatz stellte die Jugendfeuerwehr dann bereits vor größere Probleme. Im Sportheim Olpe war eine bewusstlose Person hinter einer verschlossenen Tür eingesperrt. Nach genauer Erkundung der Lage, konnte sich über ein nicht ordnungsgemäß geschlossenes Fenster im 1. OG Zugang zum Gebäude verschafft werden. Erschwerend kam hinzu, dass Brandrauch durch einen Schwelbrand die Sicht im Gebäude sehr stark einschränkte.
Während des Spülens nach dem Mittagsessen dann bereits der nächste Einsatz: Ein Landwirt meldet, dass sein Feuer zum Abbrennen von Abraum völlig außer Kontrolle geraten sei und auf landwirtschaftliche Maschinen überzutreten drohe. Die Jugendfeuerwehr musste erstmals ein echtes Feuer löschen, wodurch dieser Einsatz zu einem Highlight der 24h-Übung wurde.
Gegen 17:00 Uhr heulte die Handsirene zu einem weiteren Großeinsatz auf. Am nahegelegenen Küppelturm in Freienohl wird mit dem prägnanten Einsatzstichwort „Suizid“ alarmiert. Jetzt durfte nur mit äußerster Vorsicht vorgegangen werden. Nachdem die suizidgefährdete Person davon überzeugt werden konnte, das Vorhaben abzubrechen, wurde die Person mithilfe des Absturzsicherungsrucksacks der Löschgruppe Visbeck von dem Balken auf den sicheren Boden zurückgeholt.
In der Nacht kam es zum nächsten Highlight. Eine vermisste Person im Wald auf der „Siedlung“ erforderte weitreichende Kenntnisse in der Kartenkunde. Die Leitstelle hat mehrere Koordinaten durchgegeben, an denen die Person von Jägern oder Spaziergängern zuletzt gesehen wurde. Durch Abfahren der Koordinaten konnte ein Gebiet eingekreist werden, in dem die Jugendfeuerwehr die Personensuche beginnen konnte. Schnell wurde mit einer Wärmebildkamera die leicht unterkühlt und verwirrte Person gefunden und dem nachalarmierten Rettungswagen übergeben.
Der letzte Einsatz für die mittlerweile leicht übermüdeten angehenden Feuerwehrleute am nächsten Morgen war ein brennender Benzinkanister in der Nähe einer Werkstatt, der mit einem Feuerlöscher schnell gelöscht werden konnte.
Zwischendurch wurde zu einem Fehleinsatz und zu einer Ölspur alarmiert.
Nach dem Frühstück und Aufräumen des Feuerwehrhauses Olpe, waren sowohl Ausbilder als auch Jugendfeuerwehrleute sehr zufrieden, wenn auch ein wenig müde. Besonders interessant war laut Aussage der jungen Kameraden die Vielseitigkeit der unterschiedlichen Aufgaben der Feuerwehr, da alle Einsatzszenarien durchaus realistisch waren und zum Teil auch bereits so oder so ähnlich vorgekommen sind.
Zum Ende hieß es dann mit müder Stimme: „Leitstelle Olpe von Florian Meschede 7 TSF-W 1, kommen“, „Hier Leistelle Olpe“, „Jugendfeuerwehr verlässt nach 24h den Standort und ist wieder wie gewohnt zu alarmieren“, „Verstanden, Ende“