Die Fünf von der Schanze

21. Januar 2018
von Redaktion

Wil­lin­gen. Wo sich Lie­bes­paa­re trau­en (las­sen) und Ski­sprin­ger ihren „futu­ris­ti­schen Adler­horst” haben

Foto: Wer­ner Rabe

An der Müh­len­kopfschan­ze herrscht schon vor dem Kult-Welt­cup vom 2. bis 4.

Febru­ar Hoch­be­trieb. Die Schnee­ka­no­nen und ‑Lan­zen sind im Ein­satz, Schan­zen­chef Wolf­gang Schlü­ter und sei­ne Man­nen prä­pa­rie­ren schon die Anlauf­spur der größ­ten Groß­schan­ze der Welt, in der Geschäfts­stel­le des Ski-Clubs bei Chris­ti­ne Hen­sel wer­den die letz­ten Ein­tritts­kar­ten ver­kauft und ver­schickt, Tri­bü­nen, Con­tai­ner, Kame­ra­po­des­te und Zel­te wer­den rund um den Aus­lauf auf­ge­baut – Hek­tik aller Orten.

 

Rund 50.000 Fans wer­den zum letz­ten Test vor Olym­pia in Pye­ongchang erwar­tet, der neue Modus „Wil­lin­gen Five” mit einem Extra-Preis­geld von 25.000 Euro lockt die welt­bes­ten Adler ins Wal­de­cker Upland, wo ohne­hin schon einer der bei den Akti­ven und Fan belieb­tes­ten Welt­cups stattfindet. .

14 Natio­nen haben bereits für die Kult­ver­an­stal­tung genannt. Der Schan­zen­re­kord von 152 m ist in Gefahr.

 

Mit­ten­drin Hans-Peter Kesper, Jochen Min­ke, Jür­gen Mül­ler, Jens Kra­mer und Ste­fan Kesper (vor­ne), die im Som­mer wie im Win­ter auch als Schan­zen­füh­rer im Ein­satz sind, inter­es­sier­te und neu­gie­ri­ge Ski­sprung­fans und Feri­en­gäs­te die gewal­ti­ge Anla­ge zu zei­gen und ihnen einen Ein­blick hin­ter die Kulis­sen des Ski­sprin­gen bie­ten. Auch wäh­rend des Welt­cups kom­men wie­der VIP- und Ehren­gäs­te, Spon­so­ren und Pro­mis aus Poli­tik, Wirt­schaft und Sport, um auf den Spu­ren der welt­bes­ten „Adler” zu wan­deln und sich über die Akti­vi­tä­ten der „Free Wil­lis” zu infor­mie­ren, wie die über 1.400 frei­wil­li­gen Hel­fer genannt wer­den, ohne die hier nichts ging.

 

Mit der Stand­seil­bahn geht bei einem Höhen­un­ter­schied von 120 m mühe­los zum Anlauf­turm (738 m über Nor­mal­null), mit dem glä­ser­nen Auf­zug im Turm dann wei­ter bis zum Adler­horst, einer futu­ris­ti­schen Glas­ku­gel, in der sich die Sprin­ger im Wett­kampf auf­wär­men kön­nen, wo aber auch schon Lie­bes­paa­re getraut haben (wur­den) oder Fir­men zu Mit­ar­bei­te­re­vents und Semi­na­ren ein­ge­la­den haben. Vom Happ­le- Bal­ken, auch Zit­ter­bal­ken genannt, von dem sich die Sprin­ger zu Tal stür­zen, kön­nen ganz muti­ge einen Blick ins Tal in den Aus­lauf und über die Berg­welt des Wal­de­cker Lan­des und des des Sau­er­lan­des wer­fen. Ein äußerst attrak­ti­ver Aussichtsplatz.

 

Der Höhen­un­ter­schied zwi­schen Aus­lauf und Anlauf­turm beträgt übri­gens 156 Meter, „das ist fast auf den Meter so hoch wie der Köl­ner Dom!”, wie Jens Kra­mer weiß. Er und sei­ne Man­nen wis­sen wovon sie spre­chen. Der Wil­lin­ger Orts­vor­ste­her ist Ange­stell­ter des Ski-Clubs, war lan­ge Sprung­trai­ner, ist Mode­ra­tor bei diver­sen Ver­an­stal­tun­gen und hat auch als „Schnee­ma­cher”

man­che Anek­do­te für die Gäs­te parat. Jochen Min­ke und Jür­gen Mül­ler sind Ehren­mit­glie­der des Ver­eins, schon lan­ge im Geschäft, bei­de waren Prä­si­den­ten des Ski-Clubs, Min­ke auch Übungs­lei­ter, Mül­ler hält den Kon­takt zum Wet­ter­amt und hat einen wei­te­ren Job, um den er all­seits benei­det wird:

Er betreut die hüb­schen und char­man­ten Wil­lin­ger Ehren­da­men und küm­mert sich um die Siegerpokale.

 

Ste­fan Kesper, nicht ver­wandt mit Hans-Peter Kesper ( in Wil­lin­gen hei­ßen alle Beh­le, bis auf Kespers oder Kra­mers, Wil­kes, Göbels oder Strem­mes), ist für die aus­län­di­schen Gäs­te zustän­dig, denen er alles in Eng­lisch erklä­ren kann. Fil­me und Vide­os, aber auch die aus­ge­stell­ten Sie­ger­ski, Poka­le und Urkun­den machen den Besuch an der Schan­ze, im Cafe Auf­wind oder im Fan-Shop des Ver­eins mit über 1.000 Mit­glie­dern und vie­len sport­li­chen Erfol­gen in Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart. Man den­ke nur an Petra und Jochen Beh­le oder Nadi­ne Horch­ler und Ste­phan Leyhe.

 

Für die VIP- und Ehren­gäs­te oder die Spon­so­ren ver­stär­ken an den Welt­cup-Tagen auch schon FIS-Direk­tor Wal­ter Hofer oder Bun­des­trai­ner Wer­ner Schus­ter die Füh­rungs-Crew und plau­dern aus der Schu­le, erzäh­len von Stars und Stern­chen wie Weiß­flog, Tho­mas, Han­na­wald, Schmitt, Freund oder Schlie­ren­zau­er, Ammann, Kasai und Aho­nen und ihren Erleb­nis­sen in Willingen.

 

Wenn es der­zeit an der Schan­ze in ers­ter Linie um die begehr­ten Tickets, aber auch um Mas­kott­chen, Ansteck­na­deln, Pins, Auf­kle­ber, Kap­pen, Jacken, Shirts und vie­les mehr geht und einen Blick auf die Schnee­pro­duk­ti­on und Auf­bau­ar­bei­ten geht, so soll­te man sich nach dem Welt­cup-Gesche­hen wie­der in aller Ruhe eine fach­kun­di­ge Schan­zen­füh­run­gen gön­nen, die in aller Regel jeden Diens­tag und Frei­tag ab 14 Uhr für Urlaubs­gäs­te oder auf Anmel­dung für Grup­pen ab 15 Per­so­nen ange­bo­ten wer­den und rund 90 Minu­ten dau­ern.” So lan­ge, wie ein Fuß­ball­spiel”, ver­rät Bay­ern Mün­chen-Fan Jens Kra­mer. Und die Ein­nah­men dar­aus sichern die Nach­wuchs­ar­beit und die Pfle­ge einer der größ­ten und auf­wen­digs­ten Sport­an­la­gen in Hes­sen. Wei­te­re Aus­künf­te über http://​www​.welt​cup​-wil​lin​gen​.de/