Deut­sche Bahn – Ver­spä­tungs­quo­te immer noch viel zu hoch

15. Juli 2014
von Redaktion

Hoch­sauer­land­kreis. Vor weni­gen Tagen ist der Qua­li­täts­be­richt über den Schie­nen­per­so­nen­nah­ver­kehr (SPNV) 2013 in NRW erschie­nen. Dar­aus erfah­ren die Lese­rin­nen und Leser u.a. kon­kre­te Daten über Ver­spä­tun­gen und Zug­aus­fäl­le. Hier ist der Qua­li­täts­be­richt in Kurz- und in Lang­fas­sung erhältlich.

Die unschö­ne Nach­richt, die aber vie­le regel­mä­ßi­ge Bahn­fah­rer micht über­ra­schen wird: Der Anteil der ver­spä­te­ten Züge hat noch ein­mal zuge­nom­men: Im Jahr 2013 waren 17,8% aller Regio­nal­ex­press­zü­ge (RE) ver­spä­tet, etwa 2 Pro­zent­punk­te mehr als ein Jahr zuvor. Damit wur­de sogar das Niveau des Jah­res 2010 erreicht, “wel­ches von extre­men wit­te­rungs­be­ding­ten Beein­träch­ti­gun­gen geprägt war”. Als ver­spä­tet gel­ten in die­ser Sta­tis­tik nur Züge, die min­des­tens 4 Minu­ten zu spät kamen. An eini­gen Bahn­hö­fen war jeder zwei­te RE-Zug zu spät, so in Bie­le­feld für die Linie RE 6 von Düs­sel­dorf nach Min­den. Hier wie­sen sogar 18% der Züge Ver­spä­tun­gen von mehr als 11 Minu­ten auf, wei­te­re 17% von mehr als 6 Minu­ten. Für die Anschlüs­se an ande­re Ver­kehrs­mit­tel hat das sehr nach­tei­li­ge Folgen.

Die Linie RE 17 der Obe­ren Ruhr­tal­bahn (Hagen – War­burg) kam “nur” auf einen Ver­spä­tungs­an­teil von 9,4% und erziel­te damit gegen­über dem Vor­jahr eine deut­li­che Vebes­se­rung in Höhe von 4 Pro­zent­punk­ten. Auch die Linie RE 57 (Dort­mund – Best­wig – Bri­lon-Stadt­/­Win­ter­berg) ver­bes­ser­te sich bei den Ver­spä­tun­gen, von 9,9% auf 7,6%. Aber auch die­se Ver­spä­tungs­quo­ten sind immer noch viel zu hoch. Bei den Zug­aus­fäl­len err­reich­te die RE 57 im Jahr 2013 mit 2,6% einen Rekord­wert, wozu aller­dings Hang­si­che­rungs­mass­nah­men zwi­schen Best­wig und Win­ter­berg beitrugen.

Nach der Kom­mu­nal­wahl wur­den jetzt auch die für den SPNV zustän­di­gen Gre­mi­en neu besetzt. Lei­der ver­pass­ten vie­le Kreis­ta­ge erneut die Chan­ce, dort­hin Exper­ten zu ent­sen­den, son­dern allein der poli­ti­sche Pro­porz war ent­schei­dend. Auch bei den vom Kreis­tag des HSK in die Nah­ver­kehrs­gre­mi­en ent­sand­ten Ver­tre­tern ist uns bis­her nicht auf­ge­fal­len, dass sie sich inten­siv mit den Pro­ble­men des SPNV befasst haben und sich damit gut aus­ken­nen. Drei der vier Ver­tre­ter im für Süd­west­fa­len zustän­di­gen Zweck­ver­band ZRL kom­men erwar­tungs­ge­mäß wie­der aus CDU und SPD. Der vier­te vom HSK zu beset­zen­de Gre­mi­en­sitz wur­de gemein­sam von FDP und Grü­nen mit einem FDP-Mann besetzt. Ein eben­falls zur Wahl ste­hen­der Exper­te des Ver­kehrs­club Deutsch­land (VCD) erhielt nicht die not­wen­di­gen Stimmen.

Die SBL wird durch Anträ­ge und Nach­fra­gen in den Gre­mi­en des HSK ver­su­chen zu errei­chen, dass der Qua­li­tät des SPNV mehr Beach­tung geschenkt wird. Glei­ches gilt für die hor­ren­de Ent­wick­lung der Fahr­prei­se, über die wir bereits vor eini­gen Tagen berich­tet haben.

Quel­le: Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW)