Desaster

Hochsauerlandkreis. Arnsberg.

Obgleich das Desaster der Kreisverwaltung schon bekannt war, sprach Landrat Dr. Schneider in seinem Neujahrsgrußwort vom 26.12. noch wie folgt:
„Blicken wir auf das zurück liegende Jahr 2014, so können Kreistag und Verwaltung eine positive Bilanz ziehen. Beispielhaft für diese positive Bilanz stehen unsere zahlreichen Bau-Projekte, die an den Start gegangen sind, so das Sauerland-Museum in Arnsberg und das Kreisfeuerwehrzentrum in Meschede.“
Wenn das Bauprojekt „Sau.-Mus.“ als beispielhaft für die Arbeit des Kreistags und der Kreisverwal­tung gesehen werden sein soll, dann aber „Gute Nacht, Marie“!
Es wurden hier immense Summen für die nun völlig nutzlose Planung eines Gigantomanie-Projekts verpulvert, obwohl es zu jeder Zeit genügend mahnende Stimmen innerhalb und außerhalb der KV und des KT gab, bei denen es sich zwar um bautechnische Laien handelte, die aber aus eigener Anschauung den morschen Baugrund im Bereich der geplanten Baumaßnahme kannten und genü­gend Verstand hatten, um somit ein Scheitern voraussagen zu können.
Leider fanden diese kein Gehör, weil von den Propagandisten des Projekts beharrlich auf dem ein­mal gewählten Holzweg weiter getrabt wurde.
Den technischen und politischen Planern fehlte offenbar diese Erkenntnis. In den kontroversen Mei­nungen des Baugrubenplaners und des geostatischen Gutachters zur Bodenbeschaffenheit, sowie der unzureichenden Kostenschätzung des Planungsbüros gegenüber den tatsächlichen Angeboten kommt der Dilettantismus, gepaart mit Wunschdenken, nun zum Ausdruck.
Baumaschinen schwersten Kalibers fliegen nun einmal nicht auf Sauerländer Berge und Faulschie­fer ist nichts anderes als gepresster Urzeitschlamm! Fazit: „Der Plan war gut, nur klappen musste er!“ (Zitat LI in “Das Boot“)
Mit der Beendigung des Vergabeverfahrens wurde nun ein vorläufiger Schlussstrich unter die gran­diose Fehlentscheidung der politischen Mehrheit im KT gezogen!
Landrat, du Heiland du, du großer Notbremsenzieher und -treter und
Reissleinenzieher… wenn wir dich nicht hätten!

Dennoch meint die Kreisverwaltung, weiterhin das Mandat des Kreistags für die weitere Planung zu besitzen. Hier dürfte jedoch ein grundsätzlicher Irrtum bestehen! Mit Beendigung des Vergabever­fahrens sind alle „Zeiger wieder auf Null“ gestellt! D. h. es ist zunächst einmal der Kreistag zur wei­teren Abfolge zu befragen!
Dabei bleibt dann zu hoffen, dass die Vernunft zurückkehrt und im Sinne der Bürger nur noch so viel Geld bewilligt wird, wie nötig ist, um einen endgültigen und positiven Abschluss der nun einmal begonnenen Sache zu erreichen!
Joachim Blei, stellv. Fraktionsvors. der Partei DIELINKE im Kreistag des HSK