Bein­träch­ti­gen Bio­gas­an­la­gen und Gül­le die Was­ser­qua­li­tät des Hennesees?

11. Dezember 2016
von Redaktion

Hoch­sauer­land­kreis. Meschede.

Bio­gas­an­la­gen funk­tio­nie­ren nicht immer „umwelt­freund­lich“

Mel­dun­gen über Stö­run­gen und Unfäl­le beim Betrieb von Bio­gas­an­la­gen häu­fen sich. Durch die­se Vor­fäl­le kommt es oft zu erheb­li­chen Gewäs­ser­ver­seu­chun­gen, was wie­der­um ein mas­sen­haf­tes Abster­ben von Fischen und ande­ren Lebe­we­sen zur Fol­ge haben kann.

Berich­te wie diese
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und
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wir­ken nicht gera­de beru­hi­gend. Fol­ge­rich­tig drängt sich die Fra­ge nach der Situa­ti­on am Hen­nes­ee (z.B. Hor­bach und Sche­der­ber­ge) und auch bei andern ande­ren Stau­seen und Gewäs­sern im Hoch­sauer­land­kreis auf.

Meh­re­re Bio­gas­an­la­gen in Wassernähe

Anläss­lich einer Anfra­ge der Kreis­tags­frak­ti­on Sau­er­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW) vom 21.04.2015 infor­mier­te die Kreis­ver­wal­tung mit Schrei­ben vom 04.05.2015 u.a. über die Anzahl der Bio­gas­an­la­gen im Bereich des Hen­nes­ees und lis­te­te auf:
• Mesche­de – Horbach
• Mesche­de – Obermielinghausen
• Mesche­de – Mielinghausen
Ein Puten­mast­be­trieb und die ver­mut­lich durch ihn gespeis­ten Bio­gas­an­la­gen befin­den sich in unmit­tel­ba­rer Nähe des Baches Hor­bach. Der Hor­bach ent­wäs­sert auf kur­zem Wege in den Hen­nes­ee in die Hor­ba­cher Bucht.
Zudem teil­te der Hoch­sauer­land­kreis im Mai 2015 mit, dass sich 5 Anla­gen in Was­ser­schutz­ge­bie­ten befin­den und, dass sie seit 2010 vier Stör­fäl­le bzw. Unfäl­le an Bio­gas­an­la­gen im HSK regis­triert ha-ben.

Zig Fra­gen

Grund genug für die SBL/FW, den Land­rat auf­zu­for­dern, die Ant­wor­ten sei­ner Ver­wal­tung auf die SBL/FW-Anfra­ge vom 21.04.2015 zu aktualisieren.
Hier die neu­en Fra­gen der Sau­er­län­der Bürgerliste:
1. Wie vie­le Bio­gas­an­la­gen wer­den aktu­ell im HSK betrie­ben? Wie vie­le neue Anla­gen kamen in den letz­ten 1 ½ Jah­ren dazu? Wie vie­le sind im Bau und/​oder geplant?
2. Über wel­che Kapa­zi­tä­ten ver­fü­gen die bestehen­den Anla­gen im HSK ins­ge­samt („Input“ und „Out­put“ pro Jahr)?
3. Wo befin­den sich die Anla­gen genau? Wer sind die jewei­li­gen Betreiber?
4. Wel­che Sicher­heits­vor­keh­run­gen wer­den sei­tens der Betrei­ber und der Behör­den getrof­fen? Wer ist für die Über­prü­fung der sicher­heits­re­le­van­ten Maß­nah­men, die dem Betrei­ber oblie­gen, zuständig?
5. Wer ist für die­se Doku­men­ta­tio­nen ver­ant­wort­lich: Tech­ni­sche Über­wa­chung der Anla­gen, Stö­run­gen, Unfäl­le, Schä­den und Kos­ten der Scha­dens­be­he­bung? Wo sind die Doku­men­te einsehbar?
6. Befin­den sich mitt­ler­wei­le mehr als 5 Anla­gen in Was­ser­schutz­ge­bie­ten? Wenn ja, um wie vie­le han­delt es sich jetzt ins­ge­samt? Wie vie­le Bio­gas­an­la­gen befin­den sich in der Nähe von Stau­seen, Seen, Flüs­sen, Bächen?
7. Kam es Ihres Wis­sens in den letz­ten 1 1/2 Jah­ren bei Bio­gas­an­la­gen im HSK zu Stö­run­gen und Unfäl­len? Wie vie­le davon ereig­ne­ten sich in Was­ser­schutz­ge­bie­ten oder in deren Nähe? Wie groß waren jeweils Aus­maß und Folgen?
8. Wann und wie oft und in wel­cher Höhe wur­den Betrei­ber aus dem HSK nach dem Umwelt­haf­tungs­recht und nach dem Umwelt­scha­dens­recht für Schä­den haft­bar gemacht, die durch ihre Anla­gen ver­ur­sach­ten wurden?
9. Wo und wie wer­den die Sub­stra­te aus den im HSK befind­li­chen Bio­gas­an­la­gen ver­wer­tet? In wel­chen Men­gen fal­len sie im HSK an?
10. Gibt es Ihres Wis­sens einen „Import“ die­ses Mate­ri­als aus ande­ren Gebie­ten? Oder kommt es umge­kehrt zu einem „Export“ in ande­re Regionen?
11. Wie stellt der HSK sicher, dass es nicht zu Über­dün­gun­gen von Fel­dern, zu Gewäs­ser­ver­seu­chun­gen und zu ande­ren Umwelt­be­ein­träch­ti­gun­gen durch Sub­stra­te aus Bio­gas­an­la­gen und Gül­le kommt?
12. Ist der Schlamm aus dem Vor­be­cken des Hen­nes­ees auf sei­nen Nitrat­ge­halt unter­sucht wor­den? Wenn nein, war­um nicht? Wenn ja, durch wen und mit wel­chem Ergebnis?

Fort­set­zung folgt …..

PM der Sau­er­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW)