Asylbewerber/​innen in Meschede

21. September 2014
von Redaktion

Hoch­sauer­land­kreis. Meschede.

Vor eini­gen Tagen hat die SBL eine Anfra­ge zur Situa­ti­on der Flücht­lin­ge im HSK ein­ge­bracht. Für die Flücht­lin­ge in der Kreis­stadt lie­gen uns aus einer Infor­ma­tio­ne der Stadt­ver­wal­tung bereits eini­ge Anga­ben zu der Ist-Situa­ti­on von Asylbewerber/​innen in Mesche­de vor. Sie sind der Mit­tei­lung der Stadt Mesche­de „Infor­ma­ti­on Leis­tungs­be­rei­che im Fach­be­reich Sozia­les (Job­Cen­ter)“ vom 08.08.2014 entnommen.

Zustän­dig­kei­ten
In der Stadt Mesche­de sind für die Asylbwerber/​innen 2 Fach­be­rei­che zustän­dig, und zwar für die Antrag­stel­lung der FB 50 und für die Unter­brin­gung der FB 32.

Zuwei­sungs­zah­len
Die Zuwei­sungs­zah­len stei­gen seit 1 ½ Jah­ren. Zur­zeit han­delt es sich um 130 Per­so­nen. Die Stadt­ver­wal­tung geht davon aus, dass die Zahl der von der Bezirks­re­gie­rung Arns­berg zuge­wie­se­nen Asyl­be­wer­ber wei­ter steigt.

Betreu­ung
Seit Anfang 2014 besteht zwi­schen der Stadt Mesche­de und der Dia­ko­nie Ruhr-Hell­weg eine Koope­ra­ti­on. Sie bezieht sich ver­ein­ba­rungs­ge­mäß auf die Betreu­ung der Asylberber/​innen in ver­schie­de­nen Din­gen des täg­li­chen Lebens, wie bei­spiels­wei­se Behör­den­gän­ge, Schul- und Kin­der­gar­ten­an­ge­le­gen­hei­ten, Sprach­un­ter­stüt­zung und Dol­met­scher­tä­tig­kei­ten. Dafür steht der Dia­ko­nie (nur!) eine Stel­le mit 75 Pro­zent einer Voll­zeit­kraft zur Verfügung.

Kos­ten
Die Kos­ten für Grund­leis­tung und Kran­ken­hil­fe stei­gen ent­spre­chend. Im ver­gan­ge­nen Jahr betrug die Grund­leis­tung für Asylbewerber/​innen (gemeint sich sicher auch Flüchtlinge?)
472.484 Euro. Davon trug das Land NRW einen Anteil in Höhe von 175.911 Euro. Im Ver­gleich zu 2012 ist das ein Anstieg von 164.000 Euro.

Sta­tus
Mit dem Begriff „Asyl­be­wer­ber“ sind Men­schen aus­län­di­scher Her­kunft gemeint, die sich in Deutsch­land auf­hal­ten und ledig­lich über eine „Auf­ent­halts­ge­stat­tung“ oder eine „Dul­dung“ ver­fü­gen. „Auf­ent­halts­ge­stat­tung“ und „Dul­dung“ kön­nen vom zustän­di­gen Aus­län­der­amt – in Mesche­de ist das der Hoch­sauer­land­kreis – kurz­fris­tig wie­der ent­zo­gen werden.

War­um kom­men so vie­le Flücht­lin­ge nach Deutschland?
Dazu steht in der Mit­tei­lung der Stadt Mesche­de nichts. Doch die Flucht­grün­de sind zahl-reich und unüber­seh­bar. Wie schon so oft in der Geschich­te sehen sich Men­schen auf­grund von Krieg und Not in ihren Hei­mat­län­dern gezwun­gen, ihr Leben durch Flucht und dem Ver­such, Asyl in einem frem­den Land zu bekom­men, zu ret­ten. Flucht, das Recht auf Blei­ben und Inte­gra­ti­on sind viel zu oft ihre ein­zi­ge Chance!

Ein Ver­gleich der (nicht) hinkt
Wie schon erwähnt belas­te­ten die Kos­ten für die Asyl­be­wer­ber die Stadt­kas­se im letz­ten Jahr mit 472.484 Euro minus 175.911 Euro, die das Land davon trug. Es ver­blie­ben bei der Stadt also Kos­ten in Höhe von 296.573 Euro netto.
Die Kos­ten für einen Teil des Regio­na­le-Pro­jekts in Mesche­de, das zur­zeit unge­setzt wird, sol­len sich auf 350.000 Euro belau­fen. Davon zahlt die Stadt 30%, also 105.000 Euro. Nach­zu­le­sen ist das hier:
http://​neu​.wis​sen​was​ser​wan​del​.de/
… mal ganz abge­se­hen davon, wie viel Geld die Regio­na­le-Pro­jek­te der Stadt Mesche­de ins­ge­samt schon gekos­tet haben. Klar, mit Recht kön­nen wir sagen, damit wird etwas Blei­ben­des geschaf­fen. Mit Recht kön­nen wir aber auch fra­gen, war­um sol­len Flücht­lin­ge und Asyl­be­wer­ber nicht bleiben?

Bau­wer­ke ver­ge­hen – Men­schen kom­men und blei­ben. Das erzäh­len uns nicht nur die Geschichts­bü­cher. Mir fal­len ganz spon­tan sehr vie­le Bei­spie­le dafür ein. Wenigs­tens eines möch­te ich nen­nen: Schimanski/​Szymanski in Dort­mund und anders­wo (in Deutschland)!

Quel­le: Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW)