An Kul­tur kommt kei­ner vor­bei: Kul­tur­pla­nun­gen in Hagen vorgestellt

13. Februar 2014
von Redaktion

spdSun­dern. Zum Zen­trum für west­fä­li­sche Kul­tur­po­li­tik geriet ver­gan­ge­ne Woche die Süd­west­fä­li­sche Indus­trie- und Han­dels­kam­mer in Hagen. Rund 400 Men­schen aus Poli­tik, Ver­wal­tung, Wirt­schaft, Ver­bän­den  und aus der Kul­tur waren der Ein­la­dung des Land­schafts­ver­ban­des West­fa­len-Lip­pe (LWL) gefolgt, es ging um die Prä­sen­ta­ti­on von Kul­tur­ent­wick­lung in zuvor aus­ge­lob­ten Pilot­kom­mu­nen. Die­se wur­den  vom LWL geför­dert. Zie­le: Stär­ken und Schwä­chen von kom­mu­na­ler Kul­tur­pla­nung iden­ti­fi­zie­ren, Schwä­chen kor­ri­gie­ren sowie Stär­ken wei­ter­ent­wi­ckeln. Karin Schrö­der, sach­kun­di­ge Bür­ge­rin des Sun­derner Kul­tur­aus­schus­ses hät­te ger­ne die Städ­te und Arns­berg auf dem Podi­um gese­hen bei der Prä­sen­ta­ti­on  einer gemein­sa­men städ­te­über­grei­fen­den Kul­tur­ent­wick­lung. Schrö­der: „Lei­der haben bei­de Städ­te eine ein­ma­li­ge Chan­ce ver­tan, sich als eine inter­kom­mu­na­le Pilot­kom­mu­ne zu bewer­ben  und kos­ten­güns­tig eine auf Zukunft aus­ge­rich­te­te Kul­tur­pla­nung zu machen. Die ent­spre­chen­den Anträ­ge der SPD Frak­tio­nen aus Sun­dern und Arns­berg sind von den jewei­li­gen Mehr­heits­frak­tio­nen abge­lehnt wor­den.“  In die­ser gemein­sa­men Kul­tur­pla­nung soll­te geklärt wer­den wie sich die Kul­tur­ar­beit in bei­den Städ­ten aktu­ell dar­stellt und wie sie noch bes­ser auf­ge­stellt wer­den kann. In einem zwei­ten Schritt soll­te geschaut wer­den wie eine gelin­gen­de Koope­ra­ti­on Sun­dern mit Arns­berg aus­se­hen kann. Schrö­der legt den Fin­ger in die Wun­de: „Kürz­lich wur­de publik, dass das Sun­derner Mario­net­ten­thea­ter Firo in Sun­dern kei­ne geeig­ne­ten Räum­lich­kei­ten fand. Das Kul­tur­bü­ro Arns­berg konn­te hel­fen. Wie zu lesen war, freut  sich Arns­berg sehr über die­sen renom­mier­ten Zuwachs. Mit einer stra­te­gi­schen gemein­sa­men Kul­tur­pla­nung  wäre das womög­lich nicht passiert.“

Ande­re Kom­mu­nen in West­fa­len-Lip­pe hat­ten die Chan­ce auf eine geför­der­te Kul­tur­ent­wick­lungs­pla­nung genutzt, so Schrö­der wei­ter, und konn­ten nun ihre Ergeb­nis­se einer gro­ßen Öffent­lich­keit prä­sen­tie­ren: Die Krei­se Höx­ter und Olpe, die Städ­te Freu­den­berg und Hagen, Lipp­stadt, Hat­tin­gen und Wit­ten sowie die koope­rie­ren­den Städ­te Ahlen-Beckum und das Koope­ra­ti­ons­pro­jekt Hal­ver-Kierspe-Schalks­müh­le- Mei­nerz­ha­gen. Alle betei­lig­ten Kom­mu­nen berich­te­ten von einer gro­ßen Betei­li­gung von Kul­tur­schaf­fen­den  und Kul­tur­in­ter­es­sier­ten. Über­ein­stim­mend wur­de berich­tet, dass sich Betei­lig­te ‚ernst  genom­men‘  gefühlt hät­ten von Ver­wal­tung und Poli­tik. Zahl­rei­che Vor­schlä­ge sei­en erar­bei­tet wor­den wie der Stel­len­wert  ehren­amt­lich getra­ge­ner Kunst und Kul­tur erhöht, die Ver­net­zung geför­dert und das Enga­ge­ment Kul­tur­schaf­fen­der erleich­tert wer­den kann.

Mit Span­nung erwar­tet wor­den sei die Rede des NRW Kul­tur­staats­se­kre­tärs Bernd Neu­en­dorf  zum geplan­ten Kul­tur­för­der­ge­setz. Die­ses Gesetz soll Kom­mu­nen auch in der Haus­halts­si­che­rung den nöti­gen Frei­raum für Kul­tur schaf­fen, es soll noch in die­sem Jahr ver­ab­schie­det wer­den.  Neu­en­dorf beton­te, dass der Stel­len­wert einer stra­te­gi­schen Kul­tur­ent­wick­lungs­pla­nung  zukünf­tig eine grö­ße­re Bedeu­tung haben wird. Dar­über hin­aus sei eine inter­kom­mu­na­le Zusam­men­ar­beit im Kul­tur­be­reich sinn­voll und wer­de vom Land honoriert.

Nun hofft Karin Schrö­der, dass die gemein­sa­me Kul­tur­ent­wick­lung Sundern/​Arnsberg noch nach­ge­holt wird. Schrö­der: „Sun­dern hat sich völ­lig unnö­tig selbst ins Abseits gestellt. Unse­re Nach­bar­stadt Arns­berg hat schon längst diver­se Pro­jek­te gemein­sam mit Mesche­de und Best­wig in ‚Auf­Ruhr‘,  z.B. mit den Schul­pro­jek­ten Kul­tur­ruck­sack und Kul­tur­strol­che.“  Es wer­de höchs­te Zeit Kul­tur­po­li­tik zu gestal­ten anstatt zufäl­lig sich erge­ben zu las­sen. Sun­derns Kul­tur­schaf­fen­de  bräuch­ten end­lich mehr Akzep­tanz und mehr Unter­stüt­zung. Kul­tur­schaf­fen­de nach Arns­berg aus­wan­dern zu las­sen sei kei­ne Lösung, so die Kulturpolitikerin.