Nachfrage größer als Angebot – Ehrenamtliches Engagement erwünscht
Sundern. Anlässlich der aktuellen Diskussion um die Betreuungs- und Pflegesituation von Senioren in Sundern statteten jetzt einige Vorstandsmitglieder der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60 plus dem Pflegezentrum Sundern in der Settmeckestraße einen Besuch ab. Der neue Leiter der Pflegeeinrichtung, Michael Mertens, begrüßte die Gäste bei Kaffee und Kuchen zu dem Meinungsaustausch an dem auch die Pflegedienstleiterin Bettina Nungesser, die Betreuungskraft Ulrike Haake und von der Bewohnerseite die beiden Vertreter des Pflegebeirats Elisabeth Vielhaber und Walter Kernke teilnahmen.
Gerd-Josef Plass, Vorstandsmitglied der AG 60 plus, erläuterte zu Beginn den Grund des Besuches: kennenlernen, voneinander lernen und informieren.
Angesichts der Tatsache, so Plass, dass der Anteil der über 60-jährigen an der Bevölkerung von derzeit etwas über 25 % auf über 35 % im Jahre 2030 steigen werde, sei eine intensive Beschäftigung mit dem Thema Pflege im Alter mehr als notwendig. Hier interessiere natürlich besonders die aktuelle und zukünftige Situation in Sundern.
In den 60 Einzel- und 10 Doppelzimmern pflege und betreue das rund 60-köpfige Mitarbeiterteam derzeit 80 Personen. Sie seien also bis zum letzten Platz „ausgebucht“, so Heimleiter Mertens. Es lägen deutlich mehr Anfragen nach Kurzzeit- und Vollzeitpflegeplätzen vor, als sie anbieten könnten. Die Bewohner stammten fast ausschließlich aus Sundern und der näheren Umgebung. Nur selten komme es, wie im Falle des früher in Dortmund wohnenden Beiratsmitgliedes Walter Kernke vor, dass jemand von weiter weg zu ihnen komme. Dem lägen aber immer besondere Beziehungen zu in Sundern wohnenden näheren Verwandten zugrunde.
Elisabeth Vielhaber und Walter Kernke berichteten von einem angenehmen Zusammenhalt zwischen den Bewohnern und einer ebenso angenehmen Zusammenarbeit mit dem Plegeteam. Natürlich gäbe es auch schon mal Probleme in so einer individuell geprägten großen Gemeinschaft. Die würden dann in den Monatsgesprächen angesprochen und ausgeräumt.
Für das Pflegeteam wünscht sich Mertens fachliche Verstärkung. Da diese auf dem Arbeitsmarkt derzeit rar sei, will er in Zukunft verstärkt auf eigene Ausbildung setzen.
Es sei erfreulich, so berichteten Bettina Nungesser und Elisabeth Haake übereinstimmend, dass schon jetzt einige junge Menschen regelmäßig zu ihnen kämen, um mit anzupacken und vor allem sich mit den Bewohnern zu beschäftigen und soziale Kontakte zu knüpfen. Von dem ehrenamtlichen Engagement wünsche man sich noch mehr. Freiwillige Unterstützer seien jederzeit herzlich willkommen.
Zum Abschluss wurden die Besucher durch das Haus geführt und durften einen Blick in die Zimmer der beiden Beiratsmitglieder werfen. Die Gäste zeigten sich angenehm überrascht von der optisch gefühlten Zimmergröße, die man bei einer eher gering klingenden ausgewiesenen Quadratmeterzahl von 18 bei Einzel- und 26 bei Doppelzimmern so nicht erwartet hatte.
Manfred Schlicker, Vorsitzender der AG 60 plus in Sundern, bedankte sich für die Gastfreundschaft und das sehr angenehme Gespräch und versprach, in Kontakt zu bleiben.
Das Leitungsteam gab den Besuchern aber noch einen Wunsch mit auf den Weg: Sie mögen doch bitte ihre Kontakte nutzen und sich in der Politik für eine ampelgesteuerte Fußgängerquerung vor ihrem Haus einsetzen. Die jetzige Situation eines bloßen Zebrastreifens führe immer wieder zu bedrohlichen Situationen, da viele, zu viele Autofahrer die Rechte der Fußgänger einfach ignorierten.
Foto: Die Vorstandsmitglieder der Sunderner SPD AG 60 plus Manfred Schlicker, Mathildis Schmitz-Hengesbach und Gerd-Josef Plass im Gespräch mit dem Leiter des Pflegezentrums Sundern Michael Mertens, der Betreuerin Ulrike Haake und der Plegedienstleiterin Bettina Nungesser (von links)