Ach­tung Wild! Unser Wild kennt kei­ne Uhrzeit

15. März 2018
von Redaktion

 

Meist pas­siert es in der Däm­me­rung – Unfäl­le zwi­schen Wild und Auto­fah­rern füh­ren jähr­lich zu etwa 20 Ver­kehrs­to­ten, viel Tier­leid und etwa 680 Mio. Euro Sachschäden. 

Zur Zeit­um­stel­lung ist beson­de­re Vor­sicht gebo­ten, denn die Tie­re ken­nen kei­ne Uhr­zeit und wer­den vom star­ken Ver­kehrs­auf­kom­men oft­mals überrascht. 

 

Bei einem Wild­un­fall ist man gesetz­lich ver­pflich­tet die­sen zu mel­den. – Stra­ßen nrw

Auch im Kreis Olpe kommt es immer wie­der zu schwe­ren Unfäl­len, warnt die Kreis­jä­ger­schaft Kur­köln Olpe. „Die Mor­gen- und Abend­stun­den, zur Zeit des Berufs­ver­kehrs, sind beson­ders gefähr­lich“, erklärt der Vor­sit­zen­de der Kreis­jä­ger­schaft, Karl-Josef Fischer, „wenn das Wild zwi­schen sei­nen Ein­stän­den im Wald und den Wie­sen wech­selt, um Fut­ter zu suchen“. 

 

Auto­fah­rer soll­ten daher beson­ders acht­sam fah­ren. Ein Zusam­men­stoß bei hoher Geschwin­dig­keit kann ver­hee­ren­de Fol­gen haben. „Ein Reh von nur 20 kg, hat bei einer Geschwin­dig­keit von 100 km/​h ein Auf­treff­ge­wicht von fast einer hal­ben Ton­ne“, erläu­tert Fischer wei­ter, „so kann ein Unfall schnell töd­li­che Fol­gen für die Insas­sen haben.“ 

An beson­ders gefähr­de­ten Berei­chen sind Warn­schil­der aufgestellt. 

Kommt es trotz aller Vor­sicht zu einem Zusam­men­stoß, muss die Poli­zei vom Fah­rer benach­rich­tigt wer­den. Dies gilt auch dann, wenn das Wild geflüch­tet ist. Die Poli­zei wird dann den ört­li­chen Jäger infor­mie­ren. Die Tie­re erlei­den nach einem Crash oft schwe­re inne­re Ver­let­zun­gen. Um unnö­ti­ge Qua­len zu ver­hin­dern, ver­an­lasst der zustän­de Jäger dann eine  soge­nann­te Nach­su­che. „Dafür haben wir spe­zi­ell aus­ge­bil­de­te Hun­de, mit ihnen kön­nen wir auch ohne Spu­ren von Blut das ver­letz­te Stück Wild fin­den,“ erklärt der Vor­sit­zen­de der Jäger im Kreis Olpe. 

 

Fahr­zeug­füh­rer sind recht­lich ver­pflich­tet, die Poli­zei zu ver­stän­di­gen. Wer dies in NRW bei einem Ver­kehrs­un­fall mit Paar­hu­fern, hier­zu gehö­ren Reh, Wild­schwein, Muff­lon und die drei in NRW vor­kom­men­den Hirsch­ar­ten, nicht tut, begeht eine Ordnungswidrigkeit. 

 

Mehr Infor­ma­tio­nen und Tipps, wie man einen Unfall ver­mei­den kann und was im Fall der Fäl­le zu tun ist, gibt es in einer Bro­schü­re vom Lan­des­jagd­ver­band NRW. 

 

(http://​www​.ljv​-nrw​.de/​i​n​h​a​l​t​/​l​j​v​/​n​a​t​u​r​-​u​n​d​-​w​i​l​d​s​c​h​u​t​z​/​w​i​l​d​u​n​f​a​l​l​g​e​f​a​h​r​/​5​_​2​0​0​0​.​h​tml)

 

Die Kreis­jä­ger­schaft Kur­köln Olpe rät zu fol­gen­den Punk­ten, um Wild­un­fäl­le zu verhindern: 

 

• Fahr­bahn­rän­der genau beobachten, 

• Wild­wech­sel­schil­der beachten, 

• Sicher­heits­ab­stand einhalten, 

• bei Anblick eines Rehes mit wei­te­rem Wild rechnen. 

 

Wenn Wild auf die Stra­ße wech­selt, ist zu fol­gen­dem Vor­ge­hen zu raten: 

 

• Geschwin­dig­keit redu­zie­ren, hupen, abblenden, 

• nach­fol­gen­den Ver­kehr beachten, 

• an den eige­nen Schutz den­ken. Ist eine Kol­li­si­on nicht zu ver­hin­dern, ist ein fron­ta­ler Zusam­men­stoß unge­fähr­li­cher, als ein Sei­ten­auf­prall gegen einen Baum o.ä.

 

Wenn es zu einem Unfall kommt und Sie ein Tier ange­fah­ren oder über­fah­ren haben: 

 

• umge­hend anhalten, 

• Warn­wes­te anziehen, 

• Unfall­stel­le absichern, 

• bei Ver­letz­ten, die­se versorgen, 

• über­fah­re­nes Wild von der Fahr­bahn ent­fer­nen, wenn dies nicht mög­lich ist kenn­zeich­nen (Warn­drei­eck, Blinklicht), 

• Unfall­ort markieren, 

• unver­züg­lich die Poli­zei informieren, 

• Jagd­aus­übungs­be­rech­tig­ten infor­mie­ren ggf. über die Polizei, 

• Wild­un­fall durch Unfall­mel­dung bestä­ti­gen las­sen, damit eine Regu­lie­rung des Scha­dens durch die Ver­si­che­rung mög­lich ist.