52. Schnadegang in Hövel

Sundern Hövel. Früher zogen der Ortsbürgermeister mit dem Rat der Gemeinde und der gesamten Bürgerschaft mit musikalischer Unterstützung hinaus in Wald und Flur um den Verlauf der Dorfgrenze, der „Schnade“ zu kontrollieren. Damals, als es noch kein Katasterwesen gab, wurde die Grenze durch gesetzte Steine, gezogene Gräben und besonders markierte Bäume gekennzeichnet. Mit dem Schnadezug wurde der Bevölkerung der Grenzverlauf in Erinnerung gebracht um das der nachfolgenden Generationen zu überliefern. Das war ein hoheitlicher Akt und eine Pflichtveranstaltung für die Bürger, da die Schnade eine so große Bedeutung hatte. Vor Ort wurden an diesem Tag auch Unstimmigkeiten mit den Vertretern und Gästen der Nachbargemeinden an Ort und Stelle geklärt, wobei es sogar zu Schlägereien und nach Übermittlungen sogar auch zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen sein soll. Beim 52. Höveler Schnadegang werden am Samstag, den 23. April 2016 die süd- östlichen Grenzen zu Enkhausen, Tiefenhagen und Langscheid kontrolliert. Der Treffpunkt der Schnade ist in diesem Jahr um 13:00 Uhr an der Kirche in der Ortsmitte von Hövel. Zu oben genannten Auseinandersetzungen mit den Nachbargemeinden wird es wohl kaum kommen, denn im Zeitalter der Navigation sind diese Grenzprobleme kein Thema mehr. Allerdings sollte es auch heutzutage im Interesse aller Einwohner sein, die Ortsgrenzen seines Wohnorts zu kennen und den konkreten Grenzverlauf an einem geselligen Nachmittag mit seinen Nachbarn vom Schnadeführer Engelbert König zu erfahren. Der Schnadeweg ist in diesem Jahr so gewählt, dass dort wo es möglich ist der genaue Grenzverlauf abgegangen wird, aber für diejenigen die nicht so gut zu Fuß sind der relativ gut befestigte Enkhauser Kirchweg, zur Pause an die Hexenlochhütte an der Langscheider Grenze führt, also keine unbefestigten Wald-/ Feld- oder Kletterwege begangen werden brauchen. Alle anderen gehen mit dem Schnadeführer Engelbert den Grenzverlauf an der Langscheider Mühle vorbei durch das Flasmecketal zur Hexenlochhütte, wo dann alle Teilnehmer gegen ca. 15:00 Uhr Kaffee und Kuchen erwartet. Nach der Stärkung geht es entlang der Langscheider Grenze weiter zur Rohnscheidhütte am Höveler Sportplatz, wo in diesem Jahr die Schnade ausklingt. Hier erwartet die Schnadegänger und Gäste neben erfrischenden Getränken eine deftige Erbsensuppe, Kartoffeln aus der Glut des Feuers und Grillwürstchen. Sollte der Wettergott es nicht so gut meinen ist das in diesem Jahr überhaupt kein Problem, denn für die Wanderung gibt es gute Kleidung, zur Pause einen Unterstand an der Hexenlochhütte und zum Abschluss der Schnad ist die Rohnscheidhütte geöffnet. Draußen wartet ein wärmendes Feuer in dessen Glut Reinold Schulte für leckere Kartoffeln sorgt. Der Schnadegang wird in diesem Jahr vom Vorstand des FC Sauerlandia 1911 Hövel e.V. vorbereitet, der sich auf diesen Nachmittag mit vielen Teilnehmern besonders freut!