Über Depressionen austauschen und sich gegenseitig unterstützen

Neue Selbsthilfegruppe Depression in Winterberg-Siedlinghausen – Auftaktveranstaltung mit Fachvortrag am 8. November

Hochsauerland/Winterberg. Über Depressionen austauschen und sich gegenseitig unterstützen – das ist das Ziel einer neuen Selbsthilfegruppe im Hochsauerlandkreis, die sich aktuell gründet. Zum Auftakt sind Betroffene, Angehörige und Interessierte zu einem Vortrag über Depressionen am Montag, 8. November, um 19.30 Uhr in die ehemalige Sekundarschule in Winterberg-Siedlinghausen eingeladen. Als Referentin konnte Frau Freitag von der LWL Tagesklinik in Schmallenberg-Bad Fredeburg gewonnen werden. Für die Veranstaltung und die künftigen Gruppentreffen gelten die 3-G-Regeln.

Aktiver am Leben teilnehmen

Insbesondere depressiv erkrankte Menschen kann der Besuch einer Selbsthilfegruppe dabei helfen, wieder aktiver am Leben teilzunehmen. Treffen möchte sich die neue Gruppe künftig jeden zweiten und vierten Montag im Monat um 19 Uhr in den Räumlichkeiten der ehemaligen Sekundarschule in Winterberg-Siedlinghausen, Senge-Platten-Str. 10. Initiiert wird die Gründung von Sonja und Dennis: Im Herbst vergangenen Jahres lernten sie sich in einer Tagesklinik für Psychisch erkrankte Menschen kennen. Für Sonja war es der erste Aufenthalt in einer solchen Klinik, während Dennis bereits seit einigen Jahren an Depressionen litt und schon einige Klinikaufenthalte hinter sich hatte.

Sich nicht alleine den Gedanken stellen

In Gesprächen – auch mit den anderen Tagesklinik-Besucher*innen – stellte sich schnell heraus, dass eine große Unsicherheit in Bezug auf die Zeit nach der Tagesklinik bestand. Nicht nur wegen Corona schien es für die Betroffenen schwierig zu sein, einen Platz für weitere psychologische Gespräche zu bekommen. Sofern man nicht privat versichert ist, müssen mit Wartezeiten von bis zu einem halben Jahr und länger gerechnet oder alternativ die Kosten für Therapiestunden selbst getragen werden, wobei schnell hohe Kosten entstehen können. Um sich auch nach der Therapie in der Tagesklinik austauschen zu können, blieben sie zunächst über Videochats und soziale Medien in Kontakt. Aber es standen weiterhin noch viele Fragen im Raum: Was ist, wenn ich aus dem geschützten Bereich der Tagesklinik herauskomme? Wie lange kann ich nicht arbeiten? Wie geht mein Umfeld mit mir um?
Damit sich nicht jeder alleine diesen Gedanken stellen muss, kam Dennis die Idee, eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Depressionen zu gründen.

Da nun auch die durch die Corona-Pandemie entstandenen Einschränkungen wieder gelockert und Gruppentreffen möglich sind, möchten Sonja und Dennis mit der Gruppe starten. Kontakt und weitere Informationen erhalten Interessierte über die Selbsthilfekontaktstelle AKIS im HSK, E-Mail: selbsthilfe@arnsberg.de oder Tel.: 02932 201-2270.