Stadtarchiv erbt historische Karten

Prof. Dr. Wilfried Stichmann (1934-2020) vermacht historische Karten dem Arnsberger Stadtarchiv

Ausstellung für die Öffentlichkeit geplant

Arnsberg. Der in Möhnesee-Körbecke wohnende bekannte Biologe Professor Dr. Wilfried Stichmann ist am 2. April 2020 im Alter von 85 Jahren plötzlich verstorben.

 

Er war über viele Jahrzehnte aufmerksamer Beobachter der Vogelwelt des Möhnesees und hat auf zahlreichen seiner beliebten Exkursionen sein großes
Wissen an interessierte Bürger weitergegeben.

Stichmann arbeitete lange Zeit an der Technischen Universität Dortmund mit dem aus Arnsberg-Hüsten gebürtigen Biologen Prof. Dr. Alfons Beiler (1912-1994) zusammen. Beiler hatte seit frühester Jugend großes Interesse an der Hüstener Heimatgeschichte und hat zahlreiche Beiträge dazu veröffentlicht. Wilfried Stichmann erhielt später eine Berufung an den Lehrstuhl für die Didaktik der Biologie in Dortmund.

Karten aus dem 16. und 17. Jahrhundert

Auch das Ehepaar Stichmann war sehr an der Geschichte seines Wohn- und Wirkungsraumes interessiert. Ursula Stichmann-Marny (1932-2015) und ihr Mann hatten verschiedene historische Karten, meist altcolorierte Kupferstiche gesammelt. Sie zeigen den westfälischen Raum und insbesondere das kurkölnische Herzogtum Westfalen und stammen aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert. Darunter befindet sich auch eine der detailliertesten Karten des Herzogtums Westfalen, die der in der Arnsberger Jesuitenmission tätige Pater Gottfried Sittard S.J. (1650-1725) vor dem Jahr 1706 anfertigte und die in mehreren Auflagen gedruckt wurde. Die Kartensammlung und darüber hinaus viele Bücher zur westfälischen Landesgeschichte hat Prof. Stichmann mit letztwilliger Verfügung dem Arnsberger Stadt- und Landständearchiv geschenkt. Hier werden sie zukünftig für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich sein.

 

Ausstellung noch in diesem Jahr geplant

Das Stadtarchiv möchte die interessanten Karten möglichst noch in diesem Jahr in einer kleinen Ausstellung der Öffentlichkeit präsentieren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber auch Archivbenutzer hoffen sehr, dass die Schließung des Archivs in absehbarer Zeit in vertretbarem Rahmen und unter strengen Sicherheitsauflagen gelockert werden kann.